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FARB Borken: Sommergäste
An der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns, auf der Halbinsel Fischland-Darß, liegt Ahrenshoop – ein Künstlerort, der seit über 130 Jahren Kunstschaffende aller Strömungen anzieht. Hier, zwischen Meer und Bodden, fanden und finden sie nicht nur Motive, sondern auch ein Lebensgefühl: die Sehnsucht nach Einfachheit, Gemeinschaft, Inspiration und Rückzug. Die Ausstellung „Sommergäste“ im FARB Borken lädt dazu ein, diesen besonderen Ort durch rund 80 Werke aus der Sammlung des Kunstmuseums Ahrenshoop zu entdecken.
Stadtmuseum Beckum: Groll und Heilung
Der Westdeutsche Künstlerbund präsentiert im Stadtmuseum Beckum ein facettenreiches Ausstellungsprojekt zum Thema Figuration. Unter dem Titel „Groll und Heilung“ treffen Malerei, Zeichnung, Skulptur und medienübergreifende Formate aufeinander – und mit ihnen Künstler:innen unterschiedlicher Generationen. Die Werke zeigen individuelle Darstellungen der Wirklichkeit, bilden das Gesehene ab oder lösen sich davon in freie, kaum entschlüsselbare Formen.
Glasmuseum Lette: Gravur on Tour
Von der Antike bis in die Neuzeit galt graviertes Glas als Luxusgut – doch gegen Ende des 20. Jahrhunderts drohte diese traditionsreiche Kunstform in Vergessenheit zu geraten. Um dem entgegenzuwirken, organisiert das Glass Engraving Network (GEN) seit 13 Jahren unter dem Titel „Gravur on Tour“ europaweit Ausstellungen in Museen und Glaszentren. Im Mittelpunkt stehen zeitgenössische Arbeiten, die zeigen, wie sich die Glasgravur zu einer lebendigen, ausdrucksstarken Kunstform entwickelt hat.
MKK Dortmund: MANUFACTUM Staatspreis NRW
Was entsteht, wenn traditionelles Handwerk auf zeitgenössisches Design trifft? Der MANUFACTUM Staatspreis NRW zeigt es: Seit 1963 wird die renommierte Auszeichnung für angewandte Kunst und Design im Handwerk alle zwei Jahre vergeben – 2025 erneut begleitet von einer Ausstellung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund. Im Zentrum stehen Werke, die gestalterischen Anspruch und handwerkliche Präzision auf höchstem Niveau vereinen.
Gustav-Lübcke-Museum: Heinrich Campendonk
Die Ausstellung „In aller Freundschaft! Heinrich Campendonk: Ein Blauer Reiter im Deutschen Werkbund“ zeigt eine umfangreiche Werkschau des Künstlers Heinrich Campendonk, der der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ angehörte. Ab 1919 war er zudem Mitglied im Deutschen Werkbund, wo abseits des Bauhauses moderne Gestaltungsideen entwickelt wurden. Im Gustav-Lübcke-Museum sind sowohl bekannte mystische Farb- und Tierweltmalereien als auch Bühnenbilder, Möbel, Textilien, Glasfenster und Plakate aus dem Bereich der Angewandten Kunst zu sehen.
Marta Herford: Neue und alte Bekannte
Zum 20-jährigen Jubiläum richtet das Marta Herford den Blick auf das Sammeln, Bewahren und Sichtbarmachen von Kunst. Im Zentrum steht die eigene Museumssammlung, ihre Entwicklung und ihr weiterer Ausbau – künftig auch digital erlebbar über eine neu entstehende Website. Ergänzend zur bis zum 24. August laufenden Ausstellung „Other People Think“, die Werke aus der privaten Sammlung Wemhöhner zeigt, rückt „Neue und alte Bekannte“ die Sammlung Marta selbst in den Fokus.
Kloster Bentlage: Inessa Emmer
Eine frische Sicht auf den altbekannten Holzschnitt gibt die Düsseldorfer Künstlerin Inessa Emmer im Kloster Bentlage. Ihre Werke faszinieren durch eine einzigartige Bildsprache: Sie zeigen rätselhafte Figuren in farbintensiven Landschaften, die surreal, oft humorvoll in eine Welt der Träume und fantastischen Erzählungen einladen. Der scheinbar unbeschwerten Motivwahl geht eine präzise und aufwändige Technik voraus: Emmer entwirft ihre Motive zunächst als Zeichnung, bevor sie einzelne Bildebenen auf großformatige Holzplatten überträgt.
Kunsthaus Kloster Gravenhorst: Biophilia
Die Wahrnehmung von Natur ist komplex und vielschichtig. Geprägt von kulturellen Prägungen und philosophischen Vorstellungen verändert sich das, was wir als Natur empfinden mit dem Blick und dem Wandel der Zeit. Doch was bedeutet Natur heute? Wie begegnen wir ihr, wie erleben wir sie? Die Ausstellung „Biophilia“ nimmt ihren Ausgang im Gedanken der Biophilie, der tief verankerten Sehnsucht des Menschen nach Verbindung mit allem Lebendigen.
Galerie Lengershaus: Hyun-Gyoung Kim
Ab Ende August zeigt die Galerie Lengershaus unter dem Titel „Dämmerung – Die Zeit zwischen Hund und Wolf“ Werke von Hyun-Gyoung Kim aus Münster. Ihre skulpturalen Arbeiten wirken auf den ersten Blick glatt und perfekt – gegossen aus Acrylharz, makellos geschliffen, meist monochrom. Doch bei genauerem Hinsehen entfalten sie einen ganz eigenen, überraschenden Reiz.
Kunsthalle Lingen: Wilfrid Almendra
Mit „Where the Sun Pauses“ zeigt die Kunsthalle Lingen die erste Einzelausstellung des portugiesisch-französischen Künstlers Wilfrid Almendra in Deutschland. Seine Arbeiten kreisen um Herkunft, Arbeit und die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich und entfalten eine poetische Bildsprache zwischen Zerbrechlichkeit und Widerstand. Bereits der Titel („Wo die Sonne innehält“) verweist auf einen Zustand des Übergangs, einen Moment, in dem Hitze, Erinnerung und Zeit stillzustehen scheinen.
Draiflessen Collection: Lilla Tabasso und Crispijn de Passe
Die Draiflessen Collection bringt zwei künstlerische Positionen zusammen, die auf den ersten Blick weit auseinanderliegen, sich in ihrer Faszination für die Natur jedoch erstaunlich nahekommen: Der niederländische Kupferstecher Crispijn de Passe d. J. (1594–1670) und die italienische Künstlerin Lilla Tabasso (*1973). Ihr gemeinsames Thema: die zeitlose Schönheit von Blumen. De Passe hielt im 17. Jahrhundert die florale Vielfalt seiner Zeit im gedruckten Herbarium „Hortus Floridus“ fest – ein Werk, das mit 166 detailgetreuen Kupferstichen nicht nur wissenschaftlich präzise, sondern auch von hoher künstlerischer Sensibilität geprägt war.
Tatort Paderborn: Der Fluss bin ich
Wie nah Kunst und Wasser beieinanderliegen, zeigt die dritte Ausgabe des Kunstprojekts Tatort Paderborn mit dem Titel „Der Fluss bin ich“. Noch bis zum 5. Oktober wird der öffentliche Raum entlang der Pader – vom Quellgebiet in der Paderborner Innenstadt bis nach Schloß Neuhaus – zum Ausstellungsparcours. Das von Marijke Lukowicz und Sophia Trollmann kuratierte Projekt macht den Fluss zum Ausgangspunkt einer künstlerischen Annäherung an die Stadt und ihr Verhältnis zum Wasser.
Schloss Cappenberg: Simone Lucas und Sven Kroner
Simone Lucas und Sven Kroner erforschen in ihren Gemälden die Exaktheit der Wahrnehmung, die Wechselwirkung zwischen Ausschnitt und Gesamtbild und die Darstellung von Mensch und Welt. Beide untersuchen sie dazu das Zusammenspiel kleiner, einfacher Elemente mit großen, komplexen Strukturen und greifen dazu in ihrer Bildsprache die Prinzipien der Neuen Sachlichkeit auf.
KunstOrtUnna 2025: ECHOS
Seit 2016 verwandelt sich Unna im Zwei-Jahres-Takt in eine öffentliche Bühne für zeitgenössische Kunst. Beim diesjährigen KunstOrtUnna-Wochenende vom 12. bis 14. September präsentieren Kunstschaffende aus Unna ihre Arbeiten aus den Bereichen Fotografie, Lichtkunst, Malerei, Skulptur, Rauminstallationen und Kunsthandwerk an rund 30 Orten – in Museen, Galerien, Ateliers und Off-Spaces.
Museum Abtei Liesborn: Dreigestirn der Moderne
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zog Paris Künstler aus ganz Europa an – ein Ort der Inspiration und stilprägenden Entwicklungen. Drei herausragende Vertreter dieser Zeit stellt das Museum Abtei Liesborn mit je rund 30 Werken vor: Pablo Picasso, Joan Miró und Marc Chagall. Die Werke aus dem Picassomuseum Münster sowie drei Leihgaben der Galerie Haas Zürich dokumentieren ihre unverwechselbaren Handschriften und ihre Verbindungen im Umfeld der „École de Paris“.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Face to Face
Diese Fragen haben sich vermutlich alle, die eine Kunstausstellung besuchen, mindestens schon einmal gestellt: Was sind das eigentlich für Menschen, die solche zeitlosen Kunstwerke erschaffen? Was treibt sie an? Wie arbeiten und wie leben sie? Die neue Ausstellung im Picassomuseum greift diese Fragen auf und beantwortet sie anhand von Porträtfotografien der fünf Künstler, deren Werke es beherbergt: Neben dem Namensgeber stehen auch Georges Braque, Joan Miró, Marc Chagall und Henri Matisse im Fokus von „Face to Face – Picasso und die Pariser Moderne im Spiegel der Fotografie“. Die ausgewählten Fotos stammen von einigen der renommiertesten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Bisweilen erlauben sie scheinbar intime Einblicke, andere ähneln mehr inszenierten Porträts.
Kunsthalle Münster: Rosa Tharrats
Mit „We Are Full of Winds and Sea and Solar Threads“ zeigt die katalanische Künstlerin Rosa Tharrats (*1983) ihre erste Einzelausstellung in Deutschland. Im Zentrum stehen zwei neue Arbeiten: der Film „The underwater divines are flying and floating and melting with us“, entstanden im Rahmen einer Expedition ins Südpolarmeer, sowie die Installation „Vestir el viento“, die Materialien und Stimmungen der Expedition aufgreift. Beide Werke kreisen um die Verletzlichkeit ökologischer Systeme – allem voran der Gewässer und Ozeane – und laden dazu ein, unser Verhältnis zur Natur, zu den Elementen und zueinander neu zu denken. Verbunden sind sie durch eine vibrierende Soundlandschaft, die sich durch den gesamten Ausstellungsraum zieht.
RADAR: Pauline Stopp
Pauline Stopps Werk ist vielseitig: Es reicht von Malerei und Zeichnung über Textilkunst, Installation, Performance und Video bis hin zu monumentalen Window-Color-Arbeiten. In ihrer Kunst setzt sie sich mit Themen wie Erinnerung, Geschlechterrollen, Identität und den Spuren von transgenerationeller Vererbung auseinander. Dabei hinterfragt sie gesellschaftliche Strukturen und Zuschreibungen kritisch – mal humorvoll, mal durch Überzeichnung.
Stadtmuseum Münster: Pan Walther
Vor etwa hundert Jahren entstand eine Pilgertradition, die bis heute Sinti und Roma aus ganz Europa zu ihrer Schutzheiligen Sara-la-Kâli ins französische Saintes-Maries-de-la-Mer führt. Der Legende nach war die „Schwarze Sara“ eine aus Nordafrika oder dem Nahen Osten stammende Dienerin, die mit den Drei Marien aus dem Umfeld Jesu von Nazareth vor religiöser Verfolgung nach Südfrankreich flüchtete und an der Mittelmeerküste eine christliche Gemeinde gründete. Ihre Verehrung findet in dem Küstenort statt, weil dort ihre Reliquien aufbewahrt werden. Obwohl Sara-la-Kâli für Sinti und Roma eine zentrale spirituelle Figur darstellt, wurde sie nie von der katholischen Kirche als Heilige anerkannt.
Galerie Ostendorff: Stohead
Zwischen Lesbarkeit und Abstraktion bewegen sich die Leinwandarbeiten von Stohead (Christoph Haessler), die in der Galerie Ostendorff unter dem Titel „The Double Headed Pigeon“ zu sehen sind. Großformatige Buchstaben schichten sich in- und übereinander, dehnen sich, verschwimmen – lesbar sind sie kaum. Der Betrachter steht vor einem Rätsel: Gibt es ein Wort, einen Satz, einen Sinn? Ein visuelles Spiel beginnt, das Wahrnehmung und Interpretation herausfordert.
Quadrat Bottrop: Color Everywhere
Mit der Ausstellung „Color Everywhere“ zeigt das Josef Albers Museum künstlerische Positionen, die sich auf vielfältige Weise mit Licht, Material und Raum aus-einandersetzen. Die Abstraktionsbewegungen des 20. Jahrhunderts machten die Farbe zum zentralen Element künstlerischer Praxis – eine Entwicklung, die sich bis in die Gegenwart fortsetzt und in „Color Everywhere“ im Fokus steht. Losgelöst von der Zweidimensionalität arbeiten die Künstler:innen frei in den acht Räumen des Museumsanbaus. Ihre Ausdrucksweisen reichen von Textil und weicher Skulptur über Raum- und Lichtinstallationen bis hin zu viel- oder einteiligen Werken.
Stadthausgalerie: Jonathas de Andrade
Mit „Olho da Rua [Out Loud]“ zeigt die Kunsthalle Münster in der Stadthausgalerie die erste Einzelausstellung des brasilianischen Künstlers Jonathas de Andrade (*1982) in Deutschland. In seinen Installationen, Fotografien und Videos beschäftigt er sich mit gesellschaftlichen Konflikten, insbesondere im Nordosten Brasiliens sowie in Recife, wo er lebt und arbeitet.
Center for Literature (CfL) im Haus Rüschhaus: not dying
Die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926–1973) setzte sich in ihrem unvollendeten Todesarten-Projekt intensiv mit den tief verwurzelten Strukturen von Faschismus, Kolonialismus und Gewalt gegen Frauen auseinander. Die Ausstellung „not dying“ im Haus Rüschhaus, kuratiert vom Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL), greift diese Themen auf.
Museum Abtei Liesborn: Böckstiegel als Künstler und Sammler
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zog Paris Künstler aus ganz Europa an – ein Ort der Inspiration und stilprägenden Entwicklungen. Drei herausragende Vertreter dieser Zeit stellt das Museum Abtei Liesborn mit je rund 30 Werken vor: Pablo Picasso, Joan Miró und Marc Chagall. Die Werke aus dem Picassomuseum Münster sowie drei Leihgaben der Galerie Haas Zürich dokumentieren ihre unverwechselbaren Handschriften und ihre Verbindungen im Umfeld der „École de Paris“.
2. Quartal
Kunstmuseum Ahlen: Konkrete Frauen. Neue Räume
Sie kann schnell nüchtern wirken, die Konkrete Kunst. 1924 verwendete Theo van Doesburg den Begriff erstmals für eine Kunstrichtung, die geometrische Formen in den Vordergrund stellt. Dabei ist das Konkrete nicht mit dem Abstrakten zu verwechseln. In Konkreter Kunst wird nichts abstrahiert. Es geht um mathematische Präzision, Räumlichkeit, Genauigkeit – nicht darum, sich mit Vorbildern aus der Realität auseinander zu setzen. Der Begriff wird heute vor allem in historischen Zusammenhängen gebraucht, auch wenn die Idee der Konkreten Kunst noch immer Früchte trägt. Einige dieser Werke sind aktuell in Ahlen zu sehen
Stadtmuseum Beckum: Werner Schlegel
Das Werk von Werner Schlegel (*1953) ist ebenso vielfältig wie vielgestaltig. Neben klassischer Bildhauerei umfasst es Malerei und Grafik, doch seine bevorzugten Materialien sind Holz und schwarze Tusche auf Leinwand oder Papier. Holz ist für ihn mehr als ein Werkstoff – ein gewachsener Organismus, dessen natürliche Prozesse er in seine Kunst einbezieht. Besonders prägnant sind seine „Tipp Tappings“: Holzklötze und -platten, die er mit dem Beitel rhythmisch bearbeitet.
Villa Hügel: 21 x 21 – Die RuhrKunstMuseen auf dem Hügel
Die 21 RuhrKunstMuseen stehen für eine in Europa einzigartige urbane Museumslandschaft und präsentieren jährlich über 150 Ausstellungen in 16 Städten des Ruhrgebiets. Zum 15-jährigen Bestehen bringt das Netzwerk seine Sammlungen erstmals in einer gemeinsamen Ausstellung zusammen – und das an einem besonderen Ort: der Villa Hügel in Essen. Die Schau „21 x 21 – Die RuhrKunstMuseen auf dem Hügel“ vereint Meisterwerke der Moderne mit bedeutenden Positionen der Gegenwartskunst und beleuchtet zentrale Strömungen des 20. und 21. Jahrhunderts.
Gustav-Lübcke-Museum: Ramazan Can
Die Ausstellung ‚Home‘ im Gustav-Lübcke-Museum ist die erste museale Einzelausstellung des 1988 in Manisa geborenen türkischen Künstlers Ramazan Can, der sich in seinen Arbeiten mit der Tradition und Erinnerungskultur seiner Vorfahren auseinandersetzt. Ein zentrales Thema seiner großformatigen textilen Arbeiten ist der Begriff Heimat, der in all seinen Facetten erörtert wird. Mal sind es Erinnerungen, mal ein spürbarer Verlust, mal ein emotionaler, politischer oder kultureller Ort – die Bedeutungsebenen sind vielfältig.
Haus Opherdicke: Josef Wedewer
Mit Josef Wedewer (1896–1979) zeigt das Haus Opherdicke einen bedeutenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit und westfälischen Avantgarde. Anlass für die Ausstellung „Glotzt nicht so romantisch!“ ist das 100-jährige Jubiläum der wegweisenden Mannheimer Schau „Die Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus“. Wedewer vereint in seinem unverkennbaren Stil Einflüsse des Impressionismus, Kubismus und der frühneuzeitlich niederländischen Malerei.
Galerie Lengershaus: Fasciculus temporum
Zum 600. Geburtstag des Chronisten Werner Rolevinck (1425–1502) widmet die Galerie Lengershaus seinem Hauptwerk „Fasciculus temporum“ eine Ausstellung. Der Kartäusermönch und Chronist verfasste mit diesem Buch die erste gedruckte Universalgeschichte. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in einer Auflage von etwa 100.000 Exemplaren erschienen, gilt sie als einer der ersten Bestseller des Buchdrucks. Man kann davon ausgehen, dass „Fasciculus temporum“ zu den beliebtesten Büchern des Spätmittelalters gehörte und in jeder Bibliothek zu finden war. Rolevincks Darstellungen prägten über Jahrhunderte das Geschichtsbild und wurden noch bis ins 18. Jahrhundert neu aufgelegt.
Kunsthalle Lingen: Elke Greis
Wie viel Störung verträgt ein System, bevor es zusammenbricht? Und wie viele Störungen braucht es, um sich zu verändern? Mit diesen Fragen setzt sich die 1961 in Lingen geborene Elke Greis auseinander. Die Kunsthalle Lingen widmet der in Hamburg lebenden Künstlerin eine umfassende Einzelausstellung. Unter dem Titel „Gestern Heute Morgen“ rückt die Schau ihre zeichnerische Praxis in den Mittelpunkt – eine Auseinandersetzung mit psychologischen, politischen, gesellschaftlichen und familiären Systemen. In Greis’ Arbeiten treffen filigrane Linien auf strenge Strukturen, die plötzlich brechen, sich überschneiden oder verschieben.
Draiflessen Collection: VERWURZELT UND VERZWEIGT
Wie tief sind wir verwurzelt – in Familie und Freundeskreis, in Gesellschaft, Kultur und Umwelt? Und wie formen diese Netzwerke unser Denken, Handeln und Zusammenleben? Die Ausstellung „VERWURZELT UND VERZWEIGT“ bringt künstlerische Positionen zusammen, die sich mit den vielschichtigen Verflechtungen des Lebens auseinandersetzen. Sie macht sichtbar, wie soziale, ökologische und kulturelle Strukturen sich gegenseitig beeinflussen.
Kulturgut Nottbeck: LANDSTRICHE
Ist Westfalen mehr als ein Landstrich, in dem Eintopf und westfälische Sturheit regieren? Oder doch nur ein Verwaltungsbezirk, der mehr mit Bürokratie als mit Identität zu tun hat? Und was ist mit der westfälischen Literatur – eine Fußnote der Geschichte, dem Untergang geweiht wie das legendäre „Westfälische Dampfboot“? Tatsächlich hat Westfalen literarisch weit mehr zu bieten, als es gängige Klischees vermuten lassen. Doch wie lässt sich diese Vielfalt sichtbar machen? Das Ausstellungsprojekt LANDSTRICHE wirft ab 5. April in künstlerischen Installationen und literarischen Objekten im Park des Museums für Westfälische Literatur auf dem Kulturgut Nottbeck einen neuen Blick auf die westfälische Literatur.
Museumsquartier Osnabrück: Friedensreich Hundertwasser
Bunte Farben, geschwungene Linien, märchenhafte Architekturen – Friedensreich Hundertwasser (1928–2000) steht wie kaum ein anderer Künstler für eine Vision, die Natur, Kunst und Mensch in Einklang bringen will. Sein Schaffen ist Ausdruck eines kompromisslosen Engagements für die Umwelt. Durch seine Kunst und Architektur, aber auch in öffentlichen Reden, Manifesten und Protesten setzte er sich für ein Leben im Einklang mit der Natur und der individuellen Kreativität ein.
Diözesanmuseum Paderborn: Before the Wind
Mit der Ausstellung „Before the Wind“ öffnet das Diözesanmuseum einen ungewöhnlichen Dialog zwischen zeitgenössischer Kunst und ausgewählten Sammlungsobjekten. Das Künstlerinnenduo Claudia Brieske und Franziska Baumann erschafft mit seinen Video- und Soundinstallationen eine über alle Ebenen des Hauses hinweggreifende Inszenierung zum Thema Wind.
Ikonenmuseum Recklinghausen: Icons in-between
Mit „Icons in-between“ präsentiert das Ikonen-Museum ostkirchliche Kunstwerke aus den Grenzregionen von Belarus, Ukraine, Rumänien, Griechenland und dem Westbalkan. Über Jahrhunderte hinweg trafen hier religiöse Traditionen aufeinander und spiegelten sich in der Ikonenmalerei wider. Die Ausstellung mit 37 Ikonen und Devotionalien zeigt, wie westliche Einflüsse in die orthodoxe Bildwelt Eingang fanden.
Kloster Bentlage: NATUR!
Seit über 25 Jahren pflegen die Stadt Rheine und das niederländische Borne eine enge Partnerschaft mit vielfältigen kulturellen und gesellschaftlichen Verbindungen. Die Ausstellung „NATUR!“ ist ein gemeinsames Projekt des Klosters Bentlage und des Borner Kulturzentrums Stichting Cultureel Podium Bornse Synagoge und präsentiert drei in den Niederlanden ansässige Kunstschaffende, die eine tiefe Verbindung zur Natur eint.
Westfälischer Kunstverein: Nikima Jagudajev
Wer sich an seine Schulzeit zurückerinnert, denkt meist nicht an den Unterricht, sondern an das, was nebenher so alles lief: Zettelchen weiterreichen, den Spind mit Stickern dekorieren, Sprüche auf Toilettenwände kritzeln. Eine Zeit der ersten Allianzen und der ersten Dramen, in der sich Gefühle von Zugehörigkeit immer auch mit Momenten der Unsicherheit und des Ausgeschlossenseins mischten. Diesen sozialen Raum – jenseits des Lehrplans, aber prägend für das eigene Selbstverständnis – greift Nikima Jagudajev (*1990) im fünfwöchigen Live-Projekt „Basically“ im Westfälischen Kunstverein auf.
RADAR: Maria Renee Morales Garcia
Parallel zur Auftaktveranstaltung des Jahresprogramms 2025 im Westfälischen Kunstverein wird am 21. Februar um 18 Uhr im RADAR-Raum eine Ausstellung der Künstlerin Maria Renee Morales Garcia (*1997 in Guatemala) eröffnet.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Faszination Lack
Von chinesischen Arbeiten über kunstvolle japanische „Namban“-Lacke bis hin zu europäischen Nachahmungen: Die Eleganz und die Perfektion der Lackkunst faszinieren Menschen seit vielen Jahrhunderten. Die Ausstellung „Faszination Lack“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur erzählt nun von der Tradition der Lackkunst und ihrer Bedeutung als kultureller Brücke zwischen Asien und Europa – und ist zugleich eine Hommage an deren ästhetische Vielfalt, an ein faszinierendes Material und ein filigranes Kunsthandwerk.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Marc Chagall
Marc Chagall war nicht nur ein Meister des Bildes, sondern auch ein Erzähler, dessen Werke oft von literarischen, religiösen oder persönlichen Geschichten durchzogen sind. Nun beleuchtet das Picassomuseum die enge Verbindung zwischen den grafischen Arbeiten des Ausnahmekünstlers und den Texten, die ihn inspirierten.
Kunsthalle Münster: ton not. not ton
Mit der Ausstellungsreihe „ton not. not ton.“ widmet sich die Kunsthalle Münster dem Klang. Kunst und Sound werden als ineinander verschränkter Untersuchungsraum behandelt, nicht als getrennte Disziplinen. Die dritte Ausgabe der Reihe steht unter der Überschrift der Resonanz. Was in der Physik ein Mitschwingen, ein Verstärken eines Tons bedeutet, meint im übertragenen Sinne wesentlich mehr: Resonanz als ein Aufeinander-Reagieren, als Folge innerhalb eines kollektiv geteilten Raums, dessen Harmonie von einer „Response-Ability“ abhängig ist.
Stadtmuseum Münster: Abstrakte Begegnungen
Gemeinsam mit dem Kunsthaus Kannen präsentiert das Stadtmuseum die Ausstellung „Abstrakte Begegnungen“, in der bekannte und weniger bekannte Künstler:innen aus Münster in einen Dialog über die Vielfalt abstrakter Ausdrucksformen treten. Zu den etablierten Künstlerinnen zählt die Bildhauerin Hilde Schürk-Frisch, die seit den 1940er-Jahren eine unverwechselbare bildnerische Sprache entwickelte, während Carl Busch zunehmend die Farbe in den Fokus seiner Malerei rückte.
Kunsthaus Kannen: Was sehen wir hier?
„Was sehen wir hier?“ – Eine Frage, die sich beim Betrachten abstrakter Kunst oft stellt und selten eindeutig beantworten lässt. Farbe, Form, Fläche, Struktur und Leere – abstrakte Kunst eröffnet vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten in unterschiedlichsten Medien wie Zeichnung, Malerei, Textil, Holz oder Stift auf Papier.
Open House 2025 im Speicher II
Von Malerei und Zeichnung über Fotografie, Skulptur und Installation bis hin zu Film, Klangkunst und Performance: Einmal im Jahr öffnen die Ateliers im Speicher II ihre Türen und geben Einblick in das künstlerische Schaffen des vergangenen Jahres. Das Open House 2025 lädt am dritten Wochenende im Mai dazu ein, aktuelle Werke zu entdecken und die kreative Atmosphäre des Hauses zu erleben.
Kunsthalle Schnake: Rolf Bürger
Der aus Warstein stammende Künstler und Designer Rolf Bürger verbindet seit Jahrzehnten Kunst und Design auf innovative Weise. Sein Schaffen zeichnet sich durch eine humorvolle Herangehensweise aus und die Fähigkeit, alltägliche Gegenstände in einen neuen ästhetischen Kontext zu setzen. In den vergangenen Jahren stellte er seine Werke in verschiedenen Ausstellungen vor, wobei die Grundlinie der Arbeiten darin besteht, kleine Dinge aufzureihen, anzuordnen und in neue Zusammenhänge zu bringen.
no cube: Masako Kato und Myu Hanaoka
Seit 2023 arbeiten Masako Kato und Myu Hanaoka im gemeinsamen Projekt „;“ (Semikolon) zusammen. Das Semikolon – ein Zeichen, das sowohl trennt als auch verbindet – steht für die Mehrdeutigkeit, die die beiden Künstlerinnen empfinden, wenn sie über Grenzen nachdenken. Ihr künstlerischer Austausch begann 2022 mit der Frage: „Was macht etwas zu dem, was es ist?“ Diese Reflexion führte zu einer Werkreihe, die sich mit jeder Ausstellung weiterentwickelt.
Von der Heydt-Museum: Maurice de Vlaminck
Maurice de Vlaminck (1876–1958) ist einer der bedeutendsten französischen Maler der Moderne. Als Mitglied der Künstlergruppe der „Fauves“ („Wilden“), die sich 1905 um Henri Matisse und André Derain formierte, wurde er zu einem prägenden Künstler der französischen Avantgarde. Mit der Ausstellung „Maurice de Vlaminck. Rebell der Moderne“ würdigen das Von der Heydt-Museum in Wuppertal und das Museum Barberini in Potsdam eine der zentralen Figuren der französischen Kunst des 20. Jahrhunderts.
Skulpturenpark Waldfrieden: Peter Buggenhout
„Ich mache Objekte, die sich nicht klassifizieren lassen. Objekte, die selbstreferenziell sind, von denen man nicht sagen kann, ob sie Skulpturen, archäologische Überreste, Fundstücke oder schlicht Abfall sind. Am Ende muss auch der Betrachter gestehen, dass man diese Objekte nur so nehmen kann, wie sie sind – auch ich verstehe nicht immer, was sie sein wollen.“
1. Quartal
Stadtmuseum Beckum: Achim Zeman
Wie stark lässt sich ein dreidimensionaler Raum durch zweidimensionale Elemente verändern? Dieser Frage widmet sich der Kölner Maler und Installationskünstler Achim Zeman in seinen vielschichtigen Werken. Seine Arbeiten zielen darauf ab, gewohnte Wahrnehmungsmuster aufzubrechen und den Blick auf den Raum neu zu schärfen. Von Januar bis April verwandelt Zeman die historischen Räume des Stadtmuseums Beckum in eine eindrucksvolle Bühne seiner Kunst. Mit gezielten malerischen Interventionen, die sich über Wände und Böden ziehen, schafft der Künstler Illusionen, die das statische Gefüge der Räume scheinbar auflösen.
FARB Borken: Julia Schily-Koppers
Das Leben von Julia Schily-Koppers (1855–1944) verlief ganz und gar untypisch für ein Mädchen, das 1855 im westfälischen Borken zur Welt kam: Beharrlich erkämpft sie sich als junge Frau 1876 ein Kunststudium in Düsseldorf, lange bevor Frauen an der Akademie offiziell zugelassen werden. Ganz im Stil der Zeit widmet sie sich der Genremalerei, führt in Düsseldorf ein eigenes Atelier und feiert Ausstellungserfolge, die sie bis nach England führen. Ihre Erfolge hindern sie aber nicht, zeitlebens ihren Beruf mit dem Familienleben zu vereinbaren.
Galerie Lengershaus: Tomasz Samek
Europas kulturelle Vielfalt durch ein Fenster einfangen und ihr sozusagen einen Rahmen geben – diese Idee hatte Tomasz Samek in den 1990er Jahren. Der Fotograf setzte seine künstlerische Vision auf zahlreichen Reisen um, die ihn über 100.000 Kilometer kreuz und quer durch den Kontinent führten. Von Stockholm bis Sofia, von Vilnius bis Valletta, von Budapest bis Bern fotografierte er in jeder Hauptstadt eine markante Stadtansicht – stets durch denselben Rahmen, der fest an seinem Fahrzeug installiert war.
Kunsthalle Lingen: beyond breath
Unter dem Titel „beyond breath“ (jenseits des Atems) entwerfen Leo Marielle Amsbeck, Friederike Klodwig, Ansgar Silies und Remco de Kluizenaar ab Februar eine auf die Kunsthalle Lingen bezogene raumgreifende Landschaft aus Sound, Videokunst und Bewegung. Das Publikum erlebt einen lebendigen Raum, einen choreografierten Organismus, der pulsiert und atmet, erfüllt und durchdrungen ist von bewegten Bildern, bewegten Tönen und bewegten Körpern – eine Synästhesie aus Film, Musik und Tanz. Inhaltlich wird das Phänomen des Atems und des Atmens vermittelt und reflektiert: Atmen ist das, was uns am Leben hält. In der Atmung dehnt sich unser Körper aus und zieht sich zusammen.
Kunstmuseum im Marstall: …und auch die Blumen
Mit der Ausstellung „…und auch die Blumen“ dreht sich im benachbarten Kunstmuseum alles um das Motiv der Blume sowie um florale Muster. Auf Wunsch und Initiative vieler Künstler:innen entstanden, zeigt die Ausstellung zum Gedenken an die 2024 verstorbene Kuratorin und Museumsleiterin Andrea Brockmann eine breit gefächerte Auswahl an künstlerischen Positionen, in deren Zentrum immer wieder ein Motiv steht: die von ihr so geliebten Blumen. Gezeigt wird ein breites Spektrum an Werken – von Zeichnungen, Druckgrafiken, Malerei und Skulpturen, bis hin zu Installationen sowie Licht- und Videokunst.
Städtische Galerie Paderborn: Ein Gespräch über Bäume…
Die Städtische Galerie Paderborn zeigt ab 26. Januar mit „Ein Gespräch über Bäume…“ eine Ausstellung, die sich dem Baum als Sujet in der Kunst widmet. Bäume sind essenzieller Bestandteil unserer Umwelt und begegnen uns überall im Alltag: auf Verkehrsinseln, in Stadtparks, in Wäldern auf dem Land. Die Ausstellung vereint Werke von gut einem Dutzend Künstler:innen, die sich in ihrem Schaffen mit dem Baum auseinandergesetzt haben.
Kloster Bentlage: Rita Deitmar-Kösters
Rita Deitmar-Kösters’ Kunst ist geprägt von einer Betrachtung der Landschaft, bei der Strukturen und Farben aus der Distanz wahrgenommen werden. Diese intensive Beobachtung prägt ihr künstlerisches Werk und zieht sich wie ein roter Faden durch fünf Jahrzehnte Schaffen. In der aktuellen Werkschau im Kloster Bentlage präsentiert die Künstlerin ihre Arbeiten in thematischen Blöcken, die sowohl unterschiedliche Lebensphasen als auch die wiederholte Auseinandersetzung mit früheren Motiven sichtbar machen.
Falkenhof Museum: Kasimir Hagen-Sammlung
1964 erhielt das neu gegründete Falkenhof Museum in Rheine eine außergewöhnliche Schenkung: Der Kölner Kunstsammler Kasimir Hagen überließ der Stadt 700 Kunstwerke. Eine Ausstellung im Falkenhof Museum erinnert nun an diese Schenkung und beleuchtet die Ereignisse von damals. Gezeigt werden Gemälde, Zeichnungen, Grafiken und Skulpturen aus mehreren Jahrhunderten, darunter zahlreiche Kunstwerke, die bislang nicht ausgestellt wurden.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Performance People
Die Ausstellung „Performance People“ im Lichthof des LWL-Museums zeigt mit einer Auswahl an Objekten, Videos, Fotografien und Archivalien, wie Skulptur erweitert, verlebendigt und performt wird. Ausgangspunkt der Schau ist ein Dialog zwischen zwei Werken: Erstmals ist Dan Grahams „Oktogon für Münster“ (1987) nicht im Außenraum, sondern im Lichthof des Museums zu sehen.
Kunsthalle Münster: 40. Förderpreisausstellung
Die Förderpreisausstellung der Freunde der Kunstakademie Münster geht in die 40. Runde und zeigt, womit sich die lokalen Nachwuchskünstler:innen auseinandersetzen. Bei 13 Positionen aus den 13 Klassen der Kunstakademie entsteht dabei eine heterogene Ausstellung, die unter dem Dach der Kunsthalle Münster zum Besuch einlädt. Bis zum 16. Februar sind hier (Video-)Installationen, Malereien, (Sieb-)Drucke, Skulpturen sowie performative und multimediale Arbeiten zu sehen.
Stadtmuseum Münster: Sammeln aus Leidenschaft
Zuletzt erhielt das Stadtmuseum Münster bedeutende Stücke aus dem Nachlass eines privaten Sammlers, darunter mehrere Glaspokale mit Wappen münsterischer Fürstbischöfe, Porzellane von Clemens August von Bayern und ein Hahnenpokal, dessen Herkunft Fragen aufwirft. Mit der Ausstellung „Sammeln aus Leidenschaft“ geht das Stadtmuseum näher auf die rätselhafte Entstehungsgeschichte ein und beleuchtet die Besonderheit dieses Objekts.
Kunstakademie Münster: Rundgang 2025
Der Rundgang ist der Höhepunkt des Jahres an der Kunstakademie. Zum Abschluss des Wintersemesters Anfang Februar rückt er die Werke der Studierenden ins Rampenlicht. Vier Tage lang zeigen sie, was sie im vergangenen Semester bewegt und inspiriert hat. Jedes Jahr strömen rund 10.000 Kunstbegeisterte zum Leonardo Campus, um die besondere Atmosphäre zu erleben und einen Blick ins kreative „Labor“ Kunstakademie zu werfen.
Galerie Ostendorff: David Gerstein
Zum 80. Geburtstag des israelischen Künstlers David Gerstein und zum 30-jährigen Jubiläum seiner Zusammenarbeit mit der Galerie Ostendorff präsentiert diese eine umfangreiche Einzelausstellung. Zu sehen sind Wandskulpturen aus bemaltem Aluminium, kleine Standfiguren sowie Gemälde und Keramiken. David Gerstein zählt zu den bedeutendsten Künstlern seiner Heimat.
Galerie Laing: Dieter Nuhr
Dieter Nuhr ist einem breiten Publikum vor allem als erfolgreicher Comedian bekannt. Doch nur wenige wissen, dass seiner Karriere auf der Bühne eine künstlerische Ausbildung vorausging. Nach einem Kunststudium mit dem Schwerpunkt Malerei an der renommierten Folkwangschule in Essen widmet sich Dieter Nuhr heute – neben seinen Auftritten als Kabarettist – der konzeptuellen Fotografie, die er durch digitale Malerei ergänzt.
Westfälischer Kunstverein: Mooni Perry
Die koreanische Künstlerin Mooni Perry (*1990, Seoul) widmet sich in ihrer aktuellen Ausstellung „Missings“ einem weitverbreiteten Gefühl unserer Zeit: Was bedeutet es, sich verloren zu fühlen? Welche kulturellen Praktiken geben uns Orientierung und schaffen Verbindungen? Und wie kann der Verlust dieser Elemente Raum für einen Neubeginn öffnen? Die Ausstellung ist zugleich ein kreativer Dialog zwischen der Künstlerin und dem von ihr mitbegründeten Asian Feminist Studio for Art and Research (AFSAR).
Quadrat Bottrop: Sheila Hicks
Das Josef Albers Museum präsentiert in Kooperation mit der Kunsthalle Düsseldorf die erste große Einzelausstellung der amerikanischen Künstlerin Sheila Hicks (*1934) in Deutschland. Ihr einzigartiges Œuvre entfaltet sich im Zusammenspiel von Material, Farbe und Raum und zeigt in groß- und kleinformatigen Wandarbeiten, Teppichen, Reliefs, Installationen und Skulpturen die scheinbar unendliche Vielfalt dieser Dimensionen.
Dortmunder U: Tell this people who I am
„Müssen Frauen nackt sein, um ins Museum zu kommen?“ – Diese provokante Frage stellte die Künstlerinnengruppe Guerilla Girls 1989. Über dreißig Jahre später steht es immer noch schlecht um den Anteil an Kunst von Frauen in deutschen Museumssammlungen. Die Ausstellung „Tell these people who I am. Künstlerinnen in Expressionismus und Fluxus“ im Museum Ostwall möchte das ändern und lädt zur Auseinandersetzung mit weiblichen Positionen der Kunstgeschichte ein.
Kunsthaus Kloster Gravenhorst: Tim Roßberg
Jeden Winter begeistern internationale Künstlerinnen und Künstler das Publikum im Kloster Gravenhorst mit spektakulären Lichtinstallationen. In der diesjährigen Ausgabe der Ausstellungsreihe „Winterlicht“ wird Tim Roßberg die Architektur der historischen Räume mittels farbigem Licht, Videoprojektion, Objekt und Sound neu interpretieren.
Draiflessen Collection: Sprache/Text/Bild
Sprache, Text und Bild sind zentrale Ausdrucksmittel menschlicher Kommunikation. Wie vielschichtig sie in der Kunst eingesetzt werden, zeigt die Ausstellung „Sprache/Text/Bild“ in Mettingen. Präsentiert werden Werke von 13 international bekannten Künstlern, die das Zusammenspiel dieser Medien erforschen und ihre Fähigkeit untersuchen, Dinge sichtbar, hörbar und sagbar zu machen.
Draiflessen Collection: Im Anfang war das Wort
In Zeiten globaler Konflikte, die die Macht und Ohnmacht von Sprache mehr denn je offenbaren, richtet die Draiflessen Collection den Blick auf die Anfänge sprachlicher Verständigung und Nichtverständigung. Die Studioausstellung „Im Anfang war das Wort – Über die Macht der Verständigung“ beleuchtet anhand zweier biblischer Erzählungen – dem Turmbau zu Babel und dem Pfingstwunder –, wie wesentlich Verstehen und Nichtverstehen für das Miteinander sind.
2024
4. Quartal
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Otto Mueller
Zum 150. Geburtstag des expressionistischen Malers Otto Mueller (1874–1930) zeigt das LWL-Museum die Ausstellung „Otto Mueller“, die einen neuen Blick auf das Schaffen des Expressionisten wirft. Obwohl seine Arbeiten heute in vielen internationalen Sammlungen vertreten sind, fehlt bisher eine kritische Gesamtbetrachtung seines Schaffens. Das Museum selbst besitzt vier Gemälde Otto Muellers sowie eine Reihe von Grafiken, darunter eine handkolorierte Lithografie, die den Ausgangspunkt der Schau bilden.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Ali Eslami
Anlässlich des Cremer-Preises 2024 zeigt das LWL-Museum zwei Videoarbeiten des Preisträgers Ali Eslami. Seine Werke, in denen stets ein Computer im Spiel ist, sind tief in der Welt digitaler Darstellungsformen wie Virtual Reality und 3D-Animation verwurzelt. Seine Bildsprache zeugt von seiner Begeisterung für Gaming- und Internetkultur sowie für Kybernetik, Berechnungen und Spiel-Engines.
RADAR: Franca Scholz – Keeper
Die Kölner Künstlerin Franca Scholz (*1988) beschäftigt sich in ihren Videoarbeiten, Stoffobjekten, Installationen und Performances mit den Verwebungen von Körperlichkeit, zwischenmenschlichen Beziehungen und Machtverhältnissen. Ihre Arbeiten hinterfragen unser alltägliches Handeln, unser Verhältnis zu uns selbst und zu anderen. Hierbei kombiniert sie selbst verfasste Texte mit Zitaten feministischer Literatur, die sich als gesprochene und geschriebene Worte in ihren Objekten, Videos und Performances wiederfinden.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Mona Lisa zum Anbeißen
Mit Exponaten aus dem Musée des Arts Décoratifs Paris, dem Museum für Gestaltung Zürich, dem Mondriaanhuis in Amersfoort sowie aus Privatsammlungen fragt die Ausstellung „Mona Lisa zum Anbeißen“ danach, welche Werke zu den Werbe-Ikonen gehören und wie sie jeweils eingesetzt werden.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Weltgewandte Moderne
Vom Südpazifik über die Karibik bis in den Nahen Osten: Die Künstler der Klassischen Moderne fanden auf ihren realen und imaginären Reisen reichlich Inspiration. Der Einfluss außereuropäischer Kulturen und Landschaften spielte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung völlig neuer Bildideen. In den drei Kapiteln „Matisse auf Tahiti und Martinique“, „Picasso, Matisse und der Orientalismus“ und „Chagall in Palästina“ zeigt die Studioausstellung „Weltgewandte Moderne“ über 50 Exponate.
Kunsthalle Münster: nicolás paris
Der Begriff ‚Manigua‘ beschreibt in Kolumbien volksmundlich einen tiefen Wald, etwas Unbekanntes, das es zu erforschen gilt. An einen solchen Ort führt der kolumbianische Künstler nicolás paris (*1977) sein Publikum in der Kunsthalle Münster. Seine Ausstellung „Manigua“, mit der er das symbiotische Miteinander des Waldes untersucht, umfasst eine Installation aus architektonischen Elementen, Objekten und Texten in der Haupthalle sowie eine dreiteilige Videoinstallation im Vorraum.
Stadtmuseum Münster: Daniel Pilar
Der Fotojournalist Daniel Pilar arbeitet als freier Fotograf für verschiedene Magazine und Verlage, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung, mit der ihn eine langjährige Zusammenarbeit verbindet. In seinen fotografischen Arbeiten widmet er sich immer wieder sozialen Themen und stellt dabei die Schicksale von Menschen in den Vordergrund, die unter benachteiligten und schwierigen Lebensbedingungen leben.
Kap.8: Johanna Georg und Christian Stork
Mit Johanna Georg und Christian Stork begegnen sich im Kinderhauser Kulturzentrum Kap.8 zwei künstlerische Positionen, die auf den ersten Blick wenig gemein haben: Johanna Georgs Medium ist der Holzschnitt, Christian Storks Technik die Collage. Während Georg ihre Sujets im Arbeitsprozess zunehmend in die Abstraktion überführt, arbeitet Stork aus alten Fotografien prägnante Gegenstände oder Personen heraus, die er zu präzisen und dennoch fremd wirkenden Bildwelten zusammenführt.
Kunsthaus Kannen: Jahresausstellung 2024
Bis Ende Januar 2025 lädt das Kunsthaus Kannen zur 26. Jahres- und Verkaufsausstellung ein. Zu sehen sind über 300 aktuelle Bilder und Objekte von über 60 KünstlerInnen der Outsider Art. So kann man sich in den fantastischen Welten verlieren, die Liliana Shpigalter und Stefan Tiersch in akribischer Weise erschaffen.
Kunstmuseum Ahlen: Reality Check
Unter dem Motto „Reality Check – Wenn die Dinge nicht sind wie sie scheinen“ zeigt das Kunstmuseum Ahlen 16 aktuelle künstlerische Positionen, die den mutmaßlichen Abbildcharakter der Kunst und audiovisueller Medien beleuchten. So hinterfragen die fotorealistischen Gemälde von Stefan Bräuniger nicht nur die Grenze zwischen objektiver Fotografie und subjektiver Malerei.
Museum Schloss Moyland: Alice Springs
Mit rund 200 Fotografien zeigt das Museum Schloss Moyland eine umfassende Retrospektive der Fotografin June Newton (1923–2021), die unter dem Pseudonym Alice Springs arbeitete. Die Ausstellung, die im vergangenen Jahr bereits in der Berliner Helmut Newton Stiftung zu sehen war, wird in einer abgewandelten Form präsentiert und rückt insbesondere Springs‘ Porträts von Joseph Beuys sowie weiteren Künstlerinnen und Künstlern ins Zentrum.
Kunstforum Hermann Stenner: Cornelius Völker
Cornelius Völker (*1965) wendet sich in seinem Œuvre alltäglichen und vertrauten Dingen zu. Leeres Bonbonpapier, weggeworfene Kleidungsstücke oder eingelegte Gurken setzt er in seiner charakteristischen, temperamentvollen Malweise in neuem Licht in Szene. Diese Gegenstände werden von Völker vor einem neutral gehaltenen Hintergrund schonungslos porträtiert. Nach der großen Werkschau im vergangenen Jahr im Museum Kunstpalast in seiner Heimatstadt Düsseldorf sind Cornelius Völkers Arbeiten nun im Kunstforum Hermann Stenner in Bielefeld zu sehen.
Glasmuseum Lette: Julius Weiland
Der brutalistischen Architektur Ostberlins können heutzutage nur noch wenige etwas abgewinnen. Der Künstler Julius Weiland wohnt in einem solchen Betonriesen aus DDR-Zeiten und kennt die vielen dysfunktionalen Fehlstellen der ehemaligen Prestigebauten. In seinen Werken geht er ihrer architektonischen Grundstruktur nach, überführt sie in geometrische Formen und setzt sie in schillernden Farben neu in Szene.
MKK Dortmund: Jörg Winde
Die Fotografien von Jörg Winde erforschen mit neugierigem und sensiblem Blick die von Menschen gestalteten Räume, Bauten, Objekte und Landschaften. Seine Themen, die er oft über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg bearbeitet, findet er innerhalb und außerhalb Europas sowie in seinem unmittelbaren Lebensumfeld.
Gustav-Lübcke-Museum: Strahlender Untergang
Täglich sind wir von Nachrichten über globale Krisen und Kriege umgeben. Mit der Ausstellung „Strahlender Untergang – Zwischen Zorn und Zuversicht“ nimmt sich das Gustav-Lübcke-Museum dieser allgegenwärtigen Ängste an. Doch die präsentierten Werke international renommierter Künstlerinnen und Künstler verweisen gleichzeitig auch auf Potenziale und Möglichkeiten, die uns ermutigen, mit Zuversicht auf unsere Welt zu blicken.
Marta Herford: Zwischen Pixel und Pigment
Eine Ausstellung, zwei Häuser, 25 internationale Künstler:innen, über 150 Werke: Für die Ausstellung „Zwischen Pixel und Pigment. Hybride Malerei in postdigitalen Zeiten“ kooperiert das Marta Herford erstmals mit der Kunsthalle Bielefeld. Die Doppelausstellung widmet sich der hybriden Malerei und reflektiert unsere Gegenwart, die sich zwischen digitaler und analoger Realität bewegt.
Haus Opherdicke: Über Farbe und Raum
Im Rahmen der Ausstellungsreihe Hellweg Konkret III präsentieren das Museum Haus Opherdicke und das Museum Schloss Cappenberg die Ausstellung „Über Farbe und Raum“, welche Werke von Josef Albers (1888–1976) und Carlernst Kürten (1921–2000) in Dialog mit den zeitgenössischen Künstlerinnen Frauke Dannert (*1979) und Erika Hock (*1981) bringt.
Galerie Lengershaus: Franziska Lengers
Franziska Lengers erkundet, experimentiert und kombiniert in einem stetigen Prozess des Ausprobierens und Verwerfens. Sie lässt sich dabei von Materialien und Techniken inspirieren, die ihr im Alltag begegnen. Ohne sich von Grenzen einschränken zu lassen, entstehen in diesem kreativen Schaffensprozess Werke, die durch ihre Vielseitigkeit beeindrucken.
Diözesanmuseum Paderborn: Corvey und das Erbe der Antike
Mit der Sonderausstellung „Corvey und das Erbe der Antike“ zeigt das Diözesanmuseum Paderborn anhand einzigartiger Leihgaben aus Europa und den USA, wie antikes Wissen und Kultur durch die Jahrhunderte übermittelt wurden und unsere Gegenwart bis heute beeinflussen. Anlass der Ausstellung ist die Gründung des Klosters Corvey vor über 1200 Jahren und das zehnjährige Jubiläum seiner Ernennung zum UNESCO-Welterbe.
Städtische Galerie Paderborn: Roland Stratmann
Unter dem Titel „Sonnenschein um Mitternacht“ zeigt Roland Stratmann in der Städtischen Galerie Paderborn eine Auswahl seiner Werke. Es sind vor allem Materialien des Alltäglichen, die den Berliner Künstler zu seinem vielfältigen Werk inspirieren, mit dem er politische, ideologische und gesellschaftliche Konflikte aufgreift.
Ikonenmuseum Recklinghausen: Weißt Du von jenen Heiligen?
„Weißt Du von jenen Heiligen?“ – Mit dieser als Titel der aktuellen Ausstellung im Ikonenmuseum Recklinghausen zitierten Frage wandte sich Rainer Maria Rilke in seinem „Stunden-Buch“ an seine Leserschaft. Inspiriert von zwei Reisen ins russische Zarenreich, insbesondere dem Besuch des Kiewer Höhlenklosters, widmete er den Mönchen einen eigenen Abschnitt.
Von der Heydt-Museum: Lucio Fontana
Lucio Fontana (1899–1968) zählt zu den Schlüsselfiguren der Kunst des 20. Jahrhunderts und gilt als Pionier neuer Formen und Konzepte, die den Kunstbegriff revolutioniert haben. Seine inspirierende Wirkung auf mehrere Generationen von Künstlerinnen und Künstlern ist unübersehbar. Dennoch hat es in Deutschland seit fast 30 Jahren keine größere museale Ausstellung mehr gegeben, die sein Werk umfassend gewürdigt hat.
Skulpturenpark Waldfrieden: Eduardo Paolozzi
Eduardo Paolozzi (1924–2005) war einer der eigenwilligsten und vielseitigsten britischen Künstler der Nachkriegszeit. In den 1940er Jahren machte er mit einer Serie von Collagen auf sich aufmerksam, in denen er Bilder aus der Populärkultur und Werbung kombinierte. Beeinflusst von Surrealismus und Dadaismus entwickelte er eine Bildsprache, die die britische Pop-Art vorwegnahm.
3. Quartal
Westfälischer Kunstverein: Ndaye Kouagou
Wie kommst du von A nach Z? Warum hältst du nicht bei N? Und: Wer hat dir eigentlich beigebracht, Z sei das Ziel und bei N anzuhalten, bedeute, zu scheitern? Mit Fragen wie diesen wendet sich der französische Künstler Ndayé Kouagou (*1992, Montreuil) unmittelbar an sein Publikum. Mit spürbarer Lust an der Sprache entlarvt er dabei Stereotype, gibt Denkanstöße, verlässt etablierte Komfortzonen und hinterfragt bereits im Ausstellungstitel vermeintliche Wahrheiten.
RADAR: Alvar Bohrmann
Für Alvar Bohrmann (*1996 in Preetz) sind Gegenentwürfe Kernaspekte seiner Arbeiten. Mit der Installation „Trockenbau I“ spielt er gleich mehrfach damit: So platziert er acht ionische Säulen in den zeitgenössischen Architekturkontext des RADAR-Ausstellungsraums. Doch deren Materialität irritiert. Denn sie sind nicht aus Marmor, sondern aus plissierten Frotteehandtüchern gefertigt und verweisen lediglich auf die Kanneluren ihrer historischen Vorfahren. Ihrer Funktion als Schmuckelemente prestigeträchtiger Gebäude sind sie damit beraubt.
Stadthausgalerie: Ludger Gerdes
Bei den Skulptur Projekten 1987 realisierte Ludger Gerdes mit „Schiff für Münster“ seine erste große Arbeit für den öffentlichen Raum. Die Installation am Kinderbach in Gievenbeck erinnert an die Binnenschiffe des Dortmund-Ems-Kanals. Sie besteht aus einer von einem Wassergraben umgebenen, mit Rasen bedeckten Insel in Form eines Schiffes mit einer hölzernen Säulenarchitektur am Heck und zwei Pappeln als Schattenspender. Wie kaum ein anderes Werk zeigt diese Arbeit Gerdes‘ Fähigkeit, seine Kunst durch eine narrative Bildsprache erlebbar zu machen. Der 2008 verstorbene Künstler wäre in diesem Jahr 70 Jahre alt geworden.
Center for Literature: KÖRPER:SPRACHEN
Noch bis Jahresende widmet sich die Ausstellung „KÖRPER:SPRACHEN“ im Droste-Museum auf Burg Hülshoff der Frage, wie stark kolonial geprägte Denk- und Sprachmuster bis heute unsere Sprache und damit unsere Gesellschaft beeinflussen. Entwickelt wurde die Ausstellung vom Künstler*innenkollektiv parallelgesellschaft, zu dem Etritanë Emini, Moshtari Hilal, Miedya Mahmod, Fatima Moumouni, Nazanin Noori, Paula Reissig, Tanasgol Sabbagh, Temye Tesfu, Norwin Tharayil und Ralph Tharayil, Sinthujan Varatharajah und Ken Yamamoto gehören.
Galerie Ostendorff: Sébastien Preschoux
Sébastien Preschoux arbeitet seit zwanzig Jahren im Bereich der optischen und kinetischen Kunst. Beeinflusst von der Op-Art-Bewegung und den Lehren des Bauhauses, basiert sein grafisch-abstraktes Werk hauptsächlich auf der Arbeit mit Linien, deren regelmäßiger Wiederholung und den sich daraus ergebenden kinetischen Effekten. Die oszillierenden Formen in seinen Bildern wirken dabei, als seien sie vom Computer generiert, doch tatsächlich sind sie in akribischer Handarbeit entstanden. Durch diesen Ansatz erzeugt er bei den Betrachtenden visuelle Verwirrung und ermutigt sie, den Ursprung seiner Arbeit zu hinterfragen.
Kunstmuseum Ahlen: Monika Bartholomé
Eine Zeichnung entsteht, wenn mit einem Instrument Striche und Linien auf eine Oberfläche gebracht werden. Dazu reichen schon die einfachsten Mittel und Materialien, z.B. ein gespitzter Bleistift und ein Blatt Papier. Zeichnungen sind im Alltag ebenso präsent wie in der Kunst, und obwohl es sich um die älteste und wohl am weitesten verbreitete Kunstform handelt, gab es in Deutschland lange Zeit kein Museum, das sich einzig und allein der Zeichnung widmete.
FARB Borken: Deutsche Aquarell-Gesellschaft stellt aus
Seit dem Jahr 2012 widmet sich die Deutsche Aquarell-Gesellschaft der Vielfalt und den Möglichkeiten der Aquarellmalerei und vereint unter ihren Mitgliedern sowohl professionelle Künstlerinnen und Künstler als auch blutige Anfänger. Die Gesellschaft organisiert Seminare, Workshops, Malreisen und Museumsbesuche im In- und Ausland und fördert den Austausch mit anderen Vereinen weltweit. Zu ihrer Jahresausstellung ist die in Südlohn ansässige Gesellschaft nun erstmals ins FARB Borken eingeladen.
Galerie Münsterland: Three Painters
Die Ausstellung „Three Painters“ in der Galerie Münsterland zeigt Werke der jungen Malerinnen Carolin Eidner, Aduni Ogunsan und Alida Ymele. Ihre Bilder reflektieren das Alltagsleben in ganz unterschiedlichen Facetten: von jungen Menschen zuhause oder unterwegs im Nahverkehr über die Situation von Frauen, die noch immer an Küche und Haushalt gebunden sind, bis hin zu Klischees des Begehrens.
Gustav-Lübcke-Museum: Erich Lütkenhaus
00 Jahre wäre der Grafiker und Bildhauer Erich Lütkenhaus (1924–2010) dieses Jahr geworden, der einer der wichtigsten Vertreter der Konkreten Kunst in Westfalen ist. Anlässlich dieses Jubiläums präsentiert das Gustav-Lübcke-Museum eine umfassende Retrospektive, die mit über 80 Skulpturen, Zeichnungen und Prägedrucken einen breiten Überblick über sein Werk vermittelt. Neben ikonischen Werken der Konkreten Kunst werden auch Arbeiten aus seinen künstlerischen Anfängen sowie einige bisher noch nicht öffentlich ausgestellte Werke zu sehen sein.
Marta Herford: Kathrin Sonntag und Gabriele Münter
Mit der Ausstellung „Kathrin Sonntag und Gabriele Münter – Das reisende Auge“ zeigt das Marta erstmals wenig bekannte Fotografien der Expressionistin Gabriele Münter (1877–1962), deren Familie aus Herford stammt. Die zeitgenössische Künstlerin Kathrin Sonntag (*1981) wurde eingeladen, mit der gut 100 Jahre zuvor in Berlin geborenen Münter in einen künstlerischen Dialog zu treten. 51 Fotografien, die Münter um 1900 anfertigte, werden hierbei mit 43 Arbeiten von Sonntag präsentiert.
Kunsthaus Kloster Gravenhorst: intimacy
Das Kunsthaus Kloster Gravenhorst feiert sein 20-jähriges Jubiläum mit einer großen Gemeinschaftsausstellung. „[intimacy] – Von Menschen und Orten“ umfasst Werke von zwölf Kunstschaffenden und geht der Frage nach, wie Architektur, Stadtstrukturen, Natur- und Kulturräume den Menschen prägen und auf die Entwicklung von Identität und Zugehörigkeit Einfluss nehmen.
Draiflessen Collection: MAßSTÄBLICH
Architekturmodelle haben eine lange Tradition und dienen dazu, Bauherren, Nutzer und die Öffentlichkeit von einer Entwurfsidee zu überzeugen. Sie sind faszinierende Miniaturwelten, die eine mögliche gebaute Zukunft visualisieren und im Rückblick von einem so nicht mehr existierenden Bauzustand erzählen.
Museumsquartier Osnabrück: Barlach und Kollwitz
Das Museumsquartier Osnabrück präsentiert mit der Ausstellung „Barlach | Kollwitz – Nie wieder Krieg“ rund 100 Grafiken und Skulpturen von Ernst Barlach (1870–1938) und Käthe Kollwitz (1867–1945). Die Werke erzählen von menschlichem Leid, stehen aber auch für die unerschütterliche Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft. Das massenhafte Sterben und Leiden im Ersten Weltkrieg waren für Barlach und Kollwitz Anlass, ihre Arbeit dem öffentlichen Dialog für Frieden und Gerechtigkeit zu widmen.
Städtische Galerie Paderborn: Werner Schlegel
Das Werk des in Salzkotten bei Paderborn lebenden Werner Schlegel (*1953) ist von Skulptur, Malerei und Zeichnung geprägt, wobei Holz sein bevorzugter Werkstoff und die Skulptur sein wichtigstes Ausdrucksmittel ist. Für den Künstler ist Holz ein gewachsener Organismus, dessen natürliche Prozesse er in sein Schaffen einbezieht und dessen ästhetische Qualitäten er in autonome Kunstformen überführt.
Falkenhof Museum: Carlo Mense
Der Maler und Zeichner Carlo Mense (1886–1965) war neben August Macke einer der bedeutendsten Vertreter des Rheinischen Expressionismus und zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten der Neuen Sachlichkeit. Eine Sonderausstellung im Grafikkabinett des Falkenhof Museums würdigt den Künstler aus Rheine, dessen überaus facettenreiches Gesamtwerk in Vergessenheit geraten ist.
Museum Wilhelm Morgner: Soest Stadt der Kunst
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lag die Stadt Soest größtenteils in Trümmern. Doch nur wenige Jahre später gelang der Wiederaufbau. Parallel dazu erwachte das Bedürfnis nach Kunst und Kultur so stark, dass große Anstrengungen unternommen wurden, für die Bevölkerung, für Künstlerinnen und Künstler einen Ort zu schaffen, an dem es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.
Skulpturenpark Waldfrieden: Berta Fischer
Die Berliner Künstlerin Berta Fischer (*1973) erschafft transparente Skulpturen aus farbigem Acrylglas, die wie Wolken im Raum schweben oder unsichtbar befestigt vom Boden bzw. der Wand in den Raum ragen. Ihre Arbeiten erinnern an virtuelle Zeichnungen und machen jenseits der Schwerkraft das Ungeordnete, Chaotische und Unvorhersehbare sichtbar.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Robert Capa
Mit der Ausstellung „Die Wahrheit ist das beste Bild“ präsentiert das Picassomuseum rund 100 Werke des renommierten Fotografen Robert Capa. Einen Namen machte sich der gebürtige Ungar insbesondere als Kriegsfotograf, der kein Risiko scheute, um das Grauen der Kriege im Bild zu bannen. Sein Fokus lag dabei stets auf dem Menschen, weshalb sein Schaffen auch der humanistischen Fotografie zugerechnet wird.
Kunsthalle Münster: Forms of the Surrounding Futures
Nach Dominique Whites Ausstellung „When Disaster Strikes“ Anfang des Jahres reagiert die Kunsthalle Münster mit einer weiteren Ausstellung auf den gegenwärtigen Zustand der Krise. Die Gruppenschau „Forms of the Surrounding Futures“ findet in Zusammenarbeit mit der Göteborg International Biennial for Contemporary Art statt. Künstlerinnen und Künstler, die dort im vergangenen Jahr ausgestellt haben, sind nach Münster eingeladen, um alternative Szenarien und neue Möglichkeiten des Zusammenlebens zu erkunden.
Kunsthaus Kannen: Schau mich an
Das Gesicht eines jeden Menschen ist einzigartig und ein wichtiger Teil seiner Identität. Es kann vieles ausdrücken – einige Gedanken offenbaren sich, während andere für uns immer verschlossen bleiben. In seiner Frühjahrsausstellung mit dem Titel „Schau mich an“ präsentiert das Kunsthaus Kannen Zeichnungen, malerische Arbeiten und Keramiken von Künstlerinnen und Künstlern des Hauses.
Schloss Cappenberg: Edgar Ende und Herbert Rudolf Schlegel
Zum ersten Mal präsentiert der Kreis Unna seine Dauerleihgaben von Edgar Ende (1901–1965) und Herbert Rolf Schlegel (1889–1972) aus der Sammlung Axel Hinrich Murken in einer gemeinsamen Ausstellung auf Schloss Cappenberg. Die Werke gewähren neuen Einblick in das Schaffen dieser beiden Künstler, die einer Generation angehörten und dennoch in ihren Stilen so unterschiedlich waren.
2. Quartal
Museum Abtei Liesborn: Böckstiegel als Künstler und Sammler
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zog Paris Künstler aus ganz Europa an – ein Ort der Inspiration und stilprägenden Entwicklungen. Drei herausragende Vertreter dieser Zeit stellt das Museum Abtei Liesborn mit je rund 30 Werken vor: Pablo Picasso, Joan Miró und Marc Chagall. Die Werke aus dem Picassomuseum Münster sowie drei Leihgaben der Galerie Haas Zürich dokumentieren ihre unverwechselbaren Handschriften und ihre Verbindungen im Umfeld der „École de Paris“.
Westfälischer Kunstverein: But you, yourself, with…
Mit „But you, yourself, with your own hand must open this door“ widmet sich der Kunstverein einer Generation junger Kunstschaffender, die im Kosovo und in Albanien leben oder dort familiäre Wurzeln haben. Beide Länder sind über die gemeinsame Sprache sowie über Traditionen eng verbunden. Zugleich liegen sie in einer Region, deren Historie aufgrund ethnischer, kultureller und politischer Unterschiede komplex und konfliktreich ist.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Brücke zur geistigen Welt
Das Picassomuseum ist bekannt für die Präsentation unentdeckter Werke aus privaten Sammlungen, und auch die aktuelle Ausstellung „Brücke zur geistigen Welt“ zeigt wieder einige Arbeiten, die der Öffentlichkeit bislang noch nicht zugänglich waren. Namhafte expressionistische Künstler sind mit Werken vertreten, die selbst den passionierten Kunstkenner überraschen und begeistern werden.
Kunsthalle Münster: Path Widens
Mit „Path Widens“ zeigt die Kunsthalle Münster ein vielgestaltiges Ausstellungsprojekt, in dem sich Stimmen, Sounds und Bilder neue Wege bahnen. Im Zentrum steht Leyla Yenirces Soundinstallation „Ich krieg Geschwindigkeit“ (2023), die während der zweieinhalbwöchigen Laufzeit den Ausstellungsraum durchdringt. Hierin übersetzt Yenirce das Lied „Pêşiya Malê“ des armenisch-kurdischen Volkssängers Aram Tigran in verschiedene Klänge.
Stadtmuseum Münster: Billi Thanner
Die Wiener Künstlerin Billi Thanner erkundet in ihren Werken die transformative Kraft von Licht und Schatten. Inspiriert von der subtilen Interaktion zwischen Licht und Umgebung schafft sie Lichtinstallationen, die dazu einladen, die Grenzen zwischen Realität und Illusion zu erforschen. Ihre Himmelsleiter am Dach der Lambertikirche wurde zu einem Zeichen für Frieden und Dialog.
Kap.8: Axel Carneim und Karola Gerschmann
xel Carneim und Karola Gerschmann zeigen in ihrer gemeinsamen Ausstellung im Kap.8 wie vielfältig die Möglichkeiten der Fotografie als künstlerisches Medium sind. Axel Carneim stellt in seinen Werken spezifische Einzelheiten in den Fokus, um sie aus ihrer Umgebung herauszulösen. Durch geschickte Komposition und Lichtführung werden diese Details, wie etwa die Deckenkonstruktion einer U-Bahnstation, so klar herausgearbeitet, dass sie wie Kulissen einer Inszenierung wirken.
Münster-Kinderhaus: Kunst am Rand 2024
Münsters Stadtteil Kinderhaus wird in diesem Sommer wieder zum Schauplatz der alle zwei Jahre stattfindenden Outdoor-Ausstellung „Kunst am Rand“. Unter Trägerschaft des Kap.8 und dem Thema „Im Hier und Jetzt – zwischen gefunden und vergessen“ werden 20 künstlerische Positionen aus den eingehenden Bewerbungen von einer Jury ausgewählt und zur Ausstellung eingeladen.
FARB Borken: Tiefe des Grats
Das FARB Borken setzt seine Ausstellungsreihe zu modernen Druckgrafiken mit der Ausstellung „Die Tiefe des Grats“ fort. Gezeigt werden Kaltnadelradierungen von Andrea Ackermann, Claudia Berg und Susanne Theumer. Die Ausstellung richtet ihren Fokus auf das Schaffen dreier Künstlerinnen, deren biografische und druckgrafische Prägung eng mit der HfKD Burg Giebichenstein in Halle verknüpft ist, wo die drei studiert haben.
Quadrat Bottrop: Sammlung2
Im Frühjahr und Sommer 2024 zeigt das Josef Albers Museum in seinem preisgekrönten Anbau eine Präsentation der eigenen Kunstsammlung, jenseits der Werke von Josef Albers. Nach einer ersten großen Überblicksausstellung im vergangenen Jahr stellt die Ausstellung „Sammlung2“ einige ausgewählte Künstlerinnen und Künstler umfassender vor.
Dortmunder U: Kopfüber in die Kunst
Normalerweise ist Kunstgenuss für die Betrachtenden eine eher passive Tätigkeit: Sie schauen sich in einem Ausstellungsraum an, was Künstlerinnen und Künstler zuvor erschaffen haben. Vermutlich sprechen sie anschließend darüber, aber eine tatsächliche Interaktion mit den Kunstwerken findet nur in den seltensten Fällen statt. In der Sommerausstellung des Museum Ostwall ist das anders.
Marta Herford: Rodney McMillian
Ab Mitte März präsentiert das Marta Herford eine umfassende Überblicksschau des US-amerikanischen Künstlers Rodney McMillian (*1969), die einen Eindruck über seine verschiedenen Schaffensphasen vermittelt. Rodney McMillian steht in der Tradition des amerikanischen Abstrakten Expressionismus und des sozialkritischen Postminimalismus und setzt sich in seinem thematisch und formal stringenten Œuvre kritisch mit der amerikanischen Gesellschaft auseinander.
Haus Opherdicke: Max Olderock
Unterschwellige Mystik, archaische Symbole aus Flora und Fauna, expressionistische Formen und Farben – so lassen sich die Werke von Max Olderock (1895–1972) beschreiben. Seine eigenwillige teilfigurative bis abstrakte Formensprache entwickelte der Hamburger in avantgardistischen Kreisen wie der Galerie Der Sturm und durch seine Mitarbeit an expressionistischen Bühnenwerken bei Lothar Schreyer.
Galerie Lengershaus: Ludger Wilger
Zum ersten Mal präsentiert die Galerie Lengershaus eine Auswahl an plastischen Arbeiten in Form von Holzskulpturen und erweitert damit ihr bisheriges Spektrum, das hauptsächlich von abstrakter, dokumentarischer und historischer Fotografie geprägt war. Die Holzarbeiten von Ludger Wilger zeichnen sich durch die einzigartige Formsprache und unendliche Vielfalt der Farben und Strukturen ihres Rohstoffs aus.
Draiflessen Collection: Räume hautnah
In den eigenen vier Wänden kann man sich austoben, der Raum lässt sich mit der eigenen Persönlichkeit füllen, er wird zur Verwirklichung des Selbst. Nicht nur der Mensch verändert seinen (Wohn-)Raum, auch umgekehrt determiniert die Umgebung das Befinden von Personen; dem geht etwa die Architekturpsychologie nach. Raum ist identitätsstiftend, Raum ist politisch, Raum ist Kultur. Nicht umsonst wird Architektur als „dritte Haut“ betitelt, ebenso wie die Kleidung, die „zweite Haut“, als Medium des Austauschs des Selbst mit dem Außen verstanden wird.
Haus Nottbeck: Horst Dieter Gölzenleuchter
Grafiker, Maler, Lyriker, Verleger – all das ist Horst Dieter Gölzenleuchter (*1944), der seit den 1960er Jahren in seinem Atelier in Bochum arbeitet. Hier entstehen die Werke, die er weltweit ausstellt. Neben Deutschland wurden seine Ausstellungen in den Niederlanden, Österreich, Frankreich, Indien und zuletzt in der New Yorker „BAU Gallery“ präsentiert.
Museumsquartier Osnabrück: Felka Platek
In der Weimarer Republik war Felka Platek (1899-1944) eine aufstrebende polnisch-jüdische Künstlerin, die nach der Machtergreifung Hitlers ihre Wahlheimat Deutschland verlassen musste. Nach Stationen in Italien und Frankreich hielt sie sich ab 1937 in Brüssel auf. Dort wurde sie 1944 denunziert und von den Nationalsozialisten nach Auschwitz deportiert und ermordet. Viele ihrer frühen Werke sind 1932 bei einem Brand zerstört worden.
Städtische Galerie Paderborn: Holzschnitte des Expressionismus
Holzschnitte spielten eine maßgebliche Rolle bei der Verbreitung des Expressionismus nach dem Ersten Weltkrieg. Mit seiner markanten und kantigen Formensprache wurden sie zum Sinnbild des expressionistischen Ausdrucks schlechthin. Seit den 1970er Jahren beherbergt die Kunstsammlung der Stadt Paderborn eine umfangreiche Sammlung deutscher Expressionistengrafik darunter Werke von Ernst Barlach, Erich Heckel, Käthe Kollwitz und Max Pechstein
Kunstmuseum Tecklenburg: Privatsammlungen
Die Beweggründe für den Aufbau einer Kunstsammlung sind so vielfältig wie die gesammelten Werke selbst. Neben ästhetischem Interesse, Investitionsgedanken, Prestige und der Förderung von Künstlern eint alle Sammler eine unerschöpfliche Neugier und Leidenschaft für Kunst. Das Kunstmuseum Tecklenburg gewährt jetzt durch großzügige Leihgaben von fünf Sammlern seltene Einblicke in Privatsammlungen aus der Region. Einige dieser Werke werden erstmals öffentlich präsentiert.
Von der Heydt-Museum: Lothar Baumgarten
Das Von der Heydt-Museum widmet dem deutschen Künstler Lothar Baumgarten (1944–2018) eine Ausstellung mit Werken aus der Sammlung Lothar Schirmer. Es ist die erste Würdigung des Künstlers in einem deutschen Museum seit seinem Tod vor fünf Jahren. Die Ausstellung ist eingebettet in die neue Sammlungspräsentation „Zeiten und Räume“, mit der sie in Wechselwirkung tritt.
Skulpturenpark Waldfrieden: Anthony Caro
Der britische Bildhauer Anthony Caro (1924–2013) hat seit den 1960er-Jahren den Skulptur-Begriff radikal neu definiert und erweitert. Beeinflusst von amerikanischen künstlerischen und theoretischen Strömungen überwand der ehemalige Assistent Henry Moores die seine eigene Ausbildung noch prägenden figurativen Ansprüche und erforschte neue Gestaltungsmöglichkeiten.
Stadtmuseum Münster: Ralf Emmerich
2020 hat das Stadtmuseum den umfangreichen Bestand des Fotografen Ralf Emmerich in seine Fotografie-Sammlung aufgenommen. Eine Ausstellung gewährt nun anhand von fünf ausgewählten Themenbereichen einen ersten Blick auf die Werke, die während einer über vierzigjährigen Schaffensperiode entstanden sind. Nach einem Quereinstieg entschied sich Ralf Emmerich 1978 zu einer Fotografenausbildung und war seit 1986 als freiberuflicher Fotograf vor allem im Bereich der Theaterfotografie tätig.
1. Quartal
Kunstmuseum Ahlen: Avantgarde in den Niederlanden
Wer an Expressionismus in unserem Nachbarland denkt, dem fällt vermutlich zuerst die bekannte Vereinigung De Stijl ein. Aber es gab auch andere Gruppen in den Niederlanden zu dieser Zeit, und sie sind nicht weniger spannend. Eine repräsentative Auswahl von Werken der 1918 in Groningen gegründeten Künstlergruppe De Ploeg (zu deutsch: der Pflug) präsentiert das Kunstmuseum Ahlen bis Anfang Juni.
Stadtmuseum Beckum: Lars Reiffers
Eine malerische Reise „durch Zeit und Raum“, so der Titel der Ausstellung, präsentiert Lars Reiffers im Stadtmuseum Beckum. Der 1978 in Engelskirchen geborene Künstler zeigt eine umfassende Auswahl seiner Werke aus den vergangenen 25 Jahren. Themen sind das Stillleben, die Natur, Museumsräume und historische Gemälde.
Lippisches Landesmuseum: Herrschaftszeiten
Vor genau 900 Jahren wurde das Adelshaus Lippe zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Die Familie Lippe legte den Grundstein für eine lange Geschichte, die zur Entwicklung des Landes Lippe führte. Ihre Entscheidungen und Einflüsse waren vielfältig: Sie übertrug ihren Namen auf den Landstrich nördlich des Teutoburger Waldes und ihr Wappenbild, die Lippische Rose, ist noch heute Symbol der Region.
Marta Herford: Long Gone, Still Here
Mit 28 Werken von 17 Gegenwartskünstlerinnen und -künstlern präsentiert das Marta Herford eine internationale Gruppenausstellung, die ein breites Spektrum an künstlerischen Auseinandersetzungen mit Klängen, Tönen und Geräuschen darstellt und damit Teil der programmatischen Neuausrichtung des Museums als Ort für synästhetische Erfahrungen ist.
Kunsthaus Kloster Gravenhorst: Jeongmoon Choi
Die Reihe „Winterlicht“ im Kloster Gravenhorst hat Tradition: Seit 2006 stellen international bekannte Lichtkünstlerinnen und -künstler in den dunklen Wintermonaten hier Werke aus, die sie eigens für die historischen Gewölbe des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters konzipiert haben. Die künstlerischen Eingriffe mittels Lichtelementen, Projektionen oder raumgreifenden Installationen verändern dabei auf ganz unterschiedliche Weise die Architektur.
Museumsquartier Osnabrück: Kunstpreis Osnabrück 2024
56 Künstlerinnen und Künstler haben sich für den Kunstpreis Osnabrück 2024 beworben. Aus den Bewerbungen hat die Jury nun 14 Künstlerinnen und Künstler für die Kunstpreis-Ausstellung ausgewählt. Es sind: Jona Bundschuh, Martin Collmann, Helga Duwendag-Strecker, Kati Gausmann, Nikolas Klemme, Mtshiselwa Mntuwabantu, Suraj Natarajaa, Nadia Pereira Benavente, Aaron Rahe, Mariella Rusch, Konstantin Sauer, Jakob Schöning, Paul Wessler und Polina Zinoveeva.
Von der Heydt-Museum: Wege der Abstraktion
Das Von der Heydt-Museum breitet erneut seine Sammlungsschätze aus: Nach der Ausstellung „ZERO, Pop und Minimal“ steht nun die Abstraktion im Fokus: von der klassischen Moderne bis hin zu heutigen Tendenzen der ungegenständlichen Malerei. Hauptwerke bekannter Künstlerinnen und Künstler sind genauso zu sehen wie verborgene Arbeiten aus den Depots. Eine Reihe von Neuerwerbungen aus den vergangenen Jahren wird erstmals überhaupt ausgestellt.
Ikonenmuseum Recklinghausen: IKONA
In „Das andere Geschlecht“ (1949) stellt die französische Philosophin und Feministin Simone de Beauvoir fest, dass das kulturelle Bild der Frau von einer merkwürdigen Ambivalenz geprägt ist. Die antithetischen Weiblichkeitsmythen, die sie beschreibt, der ewige Gegensatz von verruchter Verführerin und unschuldiger Jungfrau, geht auf biblische Vorbilder zurück: Adams eigenwillige Frau Eva und ihr hochverehrtes Gegenstück, die devote Maria von Nazareth.
Westfälischer Kunstverein: Beth Collar
Im Zentrum der Ausstellung der Britischen Künstlerin Beth Collar im Westfälischen Kunstverein steht eine große Keramik in Form einer antiken Badewanne, die bei genauerer Betrachtung jedoch ihre eigentliche Funktion verliert. Durch eine Öffnung im Boden mutiert das Bad zum mittelalterlichen Pfeilspaltfenster. Auch die den Ausstellungsraum als Fries umgebenden lindenhölzernen Objekte – Spurts (Spritzer) genannt – weisen auf historische Vorbilder und eine christliche Ikonografie. Die Anlehnung an historische Artefakte ist in Beth Collars Arbeiten nicht zufällig.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Nudes
Die Tate ist zurück in Münster. Für die Ausstellung „Nudes“, die am 10. November öffnet, kooperiert das LWL-Museum für Kunst und Kultur nach 2019 zum zweiten Mal mit dem weltberühmten Londoner Museum. Nudes wird Akte aus drei Jahrhunderten zeigen, die aus dem Tate-Bestand stammen und von Werken der hauseigenen Sammlung ergänzt werden. Zu sehen sind u.a. die monumentale Marmorskulptur „Der Kuss“ von Auguste Rodin sowie Arbeiten von Gwen John, Edgar Degas, Henri Matisse, Francis Bacon, Marlene Dumas, Sarah Lucas, Tracy Emin, Alice Neel und Zanele Muholi.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Brücke zur geistigen Welt
Ab Februar zeigt das Kunstmuseum Pablo Picasso eine Ausstellung mit über 100 expressionistischen Grafiken, Gemälden und Skulpturen aus der Zeit von ca. 1900–1930, die einen umfassenden Einblick in die expressionistische Formensprache gibt. Der Fokus liegt auf druckgrafischen Medien. Präsentiert werden überwiegend Holz- und Linolschnitte, Radierungen und Lithografien von Künstlern wie Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner, Franz Marc und August Macke, die größtenteils Mitglieder der Künstlergruppen „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ waren.
Kunsthalle Münster: Dominique White
Geisterhaft verloren wirken die skulpturalen Installationen von Dominique White: Sie wecken die Assoziation an ein verlassenes Schiff auf hoher See, mit von Seegras überzogenen Netzen, zerschlissenen Segeln und vom Salzwasser zerfressenen Ankern. Die Werke der 1993 geborenen Britin beziehen sich auf ein Konzept, welches sie „Shipwreck(ed)“ nennt. Der Begriff verwebt Theorien des Afro-Pessimismus und -Futurismus mit nautischen Mythen der schwarzen Diaspora.
Kunstakademie Münster: Rundgang 2024
Nach zwei u.a. durch Corona bedingten Ausflügen in die Sommerzeit findet der traditionelle Rundgang der Kunstakademie Münster wieder wie gewohnt zum Abschluss des Wintersemesters Anfang Februar statt. Der Rundgang ist der Höhepunkt des Studienjahres, zu dem an vier Tagen jedes Jahr über 10.000 kunstinteressierte Besucherinnen und Besucher in die Gebäude am Leonardo Campus strömen, um einen breiten Einblick in das „Labor“ Kunstakademie zu erhalten. Beim Rundgang 2024 zeigen die 13 künstlerischen Klassen in ihren Arbeitsräumen Einzelpositionen oder konzeptionelle Gemeinschaftsarbeiten.
Kunsthaus Kannen: Wellenlänge 2024
In der jährlich stattfindenden Ausstellungsreihe „Wellenlänge“ stellen Studierende der Kunstakademie Münster Arbeiten aus, die in Zusammenarbeit mit den Kunstschaffenden des Kunsthauses Kannen entstanden sind. Im Rahmen des Seminars „Kunst und Psychiatrie“ haben sie sich im Verlauf des Semesters mit dem Kunsthaus, dem Alexianer Campus, den dortigen Bewohnern und deren Werken auseinandergesetzt. Dabei ging es um die Frage, ob eine Wellenlänge zwischen Kunst und Psychiatrie besteht.
Galerie Laing: Yoana Tuzharova
Yoana Tuzharova, GWK-Kunstpreis-Trägerin des Jahres 2022, beschäftigt sich in ihren Werken mit der Wirkung von Licht und Farbe. In der Galerie Laing zeigt sie aktuell Wandobjekte, bei denen sie große Flächen durch ein sich überschneidendes, verschiedenfarbiges Licht erstrahlen lässt. Auf diese Weise entstehen neue Farbinformationen, die sowohl das Wesen der Objekte als auch den Raum grundlegend verändern und hinterfragen.
Galerie Ostendorff: LADY M
Die französische Künstlerin Emilie Sajot, alias LADY M erschafft in ihren Gemälden mit mehreren Schichten farbiger Flächen und Streifen abstrakte Bildräume. Ganz in der Tradition der optical art erzeugen ihre Werke bei den Betrachtenden überraschende, mitunter irritierende Effekte, wie ein Flimmern oder widersprüchliche räumliche Illusionen. Neben Leinwänden experimentiert die Künstlerin auch auf Mauern und Wänden mit verschiedensten Materialien, Texturen und optischen Effekten.
2023
4. Quartal
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Nudes
Die Tate ist zurück in Münster. Für die Ausstellung „Nudes“, die am 10. November öffnet, kooperiert das LWL-Museum für Kunst und Kultur nach 2019 zum zweiten Mal mit dem weltberühmten Londoner Museum. Nudes wird Akte aus drei Jahrhunderten zeigen, die aus dem Tate-Bestand stammen und von Werken der hauseigenen Sammlung ergänzt werden. Zu sehen sind u.a. die monumentale Marmorskulptur „Der Kuss“ von Auguste Rodin sowie Arbeiten von Gwen John, Edgar Degas, Henri Matisse, Francis Bacon, Marlene Dumas, Sarah Lucas, Tracy Emin, Alice Neel und Zanele Muholi.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Tàpies/Miró – Welt auf Papier
Anlässlich des 100. Geburtstags von Antoni Tàpies und des 130. Geburtstags von Joan Miró werden die beiden befreundeten Künstler mit der Ausstellung ihrer Arbeiten auf Papier gewürdigt. Die Grafiken Mirós sind Bestand des Picassomuseums, bei den Werken von Tàpies handelt es sich um eine Leihgabe der privaten Kollektion Großhaus, die eine der größten Sammlungen dieses Künstlers in Deutschland besitzt.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Esra Ersen
Esra Ersen erhält den Konrad-von-Soest-Preis des Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Eine Ausstellung im Lichthof des LWL-Museums für Kunst und Kultur ist an den mit 35.000 Euro dotierten Preis gekoppelt. Sie läuft bis März 2024 und umfasst Fotografien, Objekte und Installationen sowie drei Videoarbeiten. Im Zentrum steht die Arbeit „Karussell“ aus dem Jahr 1998, für die die 1970 in Ankara geborene Künstlerin Schülerinnen und Schüler eines Kölner Gymnasiums Tonköpfe modellieren ließ, mit denen sie ihrer Vorstellung von „Türken“ Gestalt verleihen sollten.
Kunsthalle Münster: 39. Förderpreisausstellung
Jedes Jahr vergeben die Freunde der Kunstakademie Münster drei Förderpreise. Von den Klassenleitungen als besonders förderungswürdig nominierte Studierende stellen dazu ihre Werke in der Kunsthalle Münster aus. Die 39. Förderpreisausstellung präsentiert ab 18. Oktober Malerei, Zeichnung, Skulptur, Installation und Performance von Salomé Berger, Marisa Ehmen, Lucia Ertel, Amelie Hirsch, Philip Jordan, Hansol Kang, Lim Kim, Katarina Kloppe, Leon-Maxim Lindner, Arezoo Molaei, Sophia Nefe, Jona Sliwka und Marvin Wunderlich.
Kunstmuseum Ahlen: Vis-a-vis
Mit der Ausstellung „Vis-a-vis. Treffpunkt Sammlung“ widmet sich das Kunstmuseum Ahlen zum Abschluss seines 30-jährigen Jubiläumsjahres der Nachkriegsmoderne und Gegenwartskunst. Mit rund 400 Arbeiten aus 80 Jahren von über 90 Künstlerinnen und Künstlern umfasst diese Epoche einen wichtigen Sammlungsschwerpunkt, der konstruktive und konkrete Kunst, aber auch Gegenständliches, Objektkunst, Fotografie und vor allem Lichtkunst umfasst.
Stadtmuseum Beckum: Monika Radhoff-Troll
Für ihre Objekte verwendet Monika Radhoff-Troll aus Aachen Plastiktüten und andere Konsumartikel, indem sie diese in Streifen zerschneidet und neu zusammensetzt. Tüten von The New York Times, Monopol oder Washington Post werden in handwerklicher Tradition aufwändig geknüpft und zu Wandteppichen oder Kissen verarbeitet. Aus den ehemaligen Gebrauchsgegenständen werden neue, sinnlich erfahrbare Kunstobjekte – farbenprächtig bunt oder in monochromen Tönen.
Quadrat Bottrop: Care-Arbeit in der Kunst
Kinder betreuen, Angehörige pflegen, putzen: Care-Arbeit ist für das Funktionieren von Gesellschaft unverzichtbar und wird zumeist von Frauen übernommen. Seit den 1960er Jahren beschäftigen sich Künstlerinnen weltweit kritisch mit den sozialen Konsequenzen dieser Arbeitsform. Das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop zeigt jetzt in Kooperation mit dem Kunstgeschichtlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum eine Ausstellung, die historische und aktuelle Fragen rund um Care-Arbeit thematisiert.
Dortmunder U: Expressionismus hier und jetzt!
Expressionismus – das ist Kunst aus einer Zeit voller Änderungen und Widersprüche. In den Jahren 1905–1925 entstanden neue, teils radikale, teils experimentelle Werke, auch als eine Antwort auf das Ende des Kaiserreiches, den ersten Weltkrieg und die Weimarer Republik. Die umfangreiche Sammlung expressionistischer Kunst, die Bettina und Rolf Horn über sechs Jahrzehnte zusammentrugen, ist eigentlich fester Bestandteil des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Schleswig.
Marta Herford: Lena Henke
Die 1982 in Warburg geborene Künstlerin Lena Henke lebt und arbeitet in Berlin und New York und hinterfragt in ihren Arbeiten konventionelle Machtstrukturen und Hierarchien. Dabei bezieht sie sich auch auf die Geschlechterrollen. Ihre künstlerischen Interventionen sind oftmals Anleihen an bekannte Kunstwerke, die sie mit einer starken skulpturalen Geste in ihre eigene Formensprache transformiert.
Haus Opherdicke: Gerhard Uhlig
Mit der Ausstellung „Gerhard Uhlig – Empfindung und Reflexion“ zeigt das Museum Haus Opherdicke eine umfangreiche retrospektive Werkschau des Künstlers (1924–2015), der sich als Maler, Grafiker und Fotograf auch intensiv mit Kunstdidaktik auseinandergesetzt hat. Während seiner akademischen Ausbildung an mehreren Kunsthochschulen wie z.B. den Staatlichen Akademien der Bildenden Künste in München und Stuttgart war Uhlig u.a. Schüler von Johannes Itten, Joseph Hegenbarth und Willi Baumeister, wobei ihn besonders letzterer stark geprägt hat.
Galerie Lengershaus: Tom Sam zeigt Fotoserie Lakh
In diesem Jahr feiert das Museum für Lackkunst in Münster sein dreißigjähriges Bestehen. Einen ungewöhnlichen Blick auf die Kunstobjekte des Museums bietet ab November der Fotograf Tom Sam in der Galerie Lengershaus in Laer. In seiner Fotoserie „Lakh“ hat er winzige Ausschnitte einzelner Lack-Objekte fotografiert und zu großformatigen Bildern weiterentwickelt.
Draiflessen Collection: Fäden. Material, Mythen, Symbole
Fäden sind mehr als simples Material. Sie knüpfen Verbindungen, verknüpfen Schicksale und stehen für die Kraft, den eigenen Lebensfaden selbst zu spinnen. Sie begegnen uns als Metaphern, Modelle oder Medien, in Mythen, in der Sprache und auch in der Kunst. Die Ausstellung „FÄDEN“ in der Draiflessen Collection widmet sich diesen symbolischen Bedeutungen. Sie zeigt Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, historische Darstellungen griechisch-römischer Mythen sowie Werkzeuge des Spinnens.
Diözesanmuseum Paderborn: Glänzende Begegnungen
Mit seinen einzigartigen Objekten aus 1000 Jahren gehört der Schatz des Doms in Münster zu den bedeutendsten Schatzkammersammlungen Europas. Goldene und silberne Reliquiare, kostbare Textilien und andere Kunst- und Kultgegenstände des Doms zählen zum Bestand – darunter der Pauluskopf aus dem 11. Jahrhundert als ältestes erhaltenes Büstenreliquiar des Abendlandes. Bis 2017 war der Schatz in der Domkammer Münster ausgestellt, die aber wegen baulicher Mängel geschlossen werden musste.
Schloss Cappenberg: Irmgart Wessel-Zumloh
Sie gilt als eine der einflussreichsten deutschen Nachkriegskünstlerinnen: Irmgart Wessel-Zumloh (1907–1980) mischte in ihren Zeichnungen, Bildern und Grafiken Abstraktion und figurative Malerei. So entstand ihr einzigartiger Stil, der ihr bereits zu Lebzeiten internationalen Ruhm einbrachte. Auf Schloss Cappenberg ist noch bis zum April kommenden Jahres die Ausstellung „Zwischen gedecktem Tisch und Farbe“ zu sehen.
Otto Modersohn Museum: STADTLandschaften
Unter dem Titel „STADTLandschaften“ stehen sich im Tecklenburger Otto Modersohn Museum die Facetten des ruralen und urbanen Raumes gegenüber. In insgesamt 87 Arbeiten stellen sieben Künstler ihre unterschiedlichen Positionen und Interpretationen zum Thema Landschaft vor. Die Malereien, Fotografien und Skizzen lassen die Grenzen zwischen Stadt und Land verschwimmen.
Carlernst Kürten-Stiftung: Sándor Szombati
Das Werk des ungarischen Musikers und Künstlers Sándor Szombati (1951–2006) umfasst Klangobjekte, Magnetobjekte und kinetische Objekte. Eine Auswahl stellt die Carlernst Kürten-Stiftung unter dem Titel „EINSCHNITT“ ab 29. Oktober aus. Sándor Szombatis Kunst lädt dazu ein, einzutauchen in eine Welt der spielerischen Kreativität.
Von der Heydt-Museum: Pablo Picasso und Max Beckmann
Die künstlerischen Werdegänge von Pablo Picasso und Max Beckmann weisen überraschende Parallelen auf. Beide zog es früh in die Kunstmetropole Paris, wo sie die Arbeiten der Impressionisten kennenlernten, sich in Ateliers einrichteten und ihren eigenen expressionistischen Stil entwickelten. Als Picasso sich 1904 als 24-Jähriger dauerhaft in Paris niederließ, endete die erste von zahlreichen Reisen, die der drei Jahre jüngere Beckmann in die französische Hauptstadt unternahm.
Skulpturenpark Waldfrieden: Mischa Kuball
Die Werke des Konzeptkünstlers Mischa Kuball durchbrechen die Grenzen scheinbar gewohnter Umgebungen. Oft nutzt er das Medium Licht, um den Fokus auf zentrale Sinnfragen zu richten, soziale Handlungsweisen zu hinterfragen und politische wie naturwissenschaftliche Diskurse anzuregen.
Münsterland Festival part 12
Das Münsterland Festival part 12 rückt die Menschen und Kultur Finnlands in den Fokus. Neben 32 Konzerten aus den Genres Jazz, Pop, Klassik und traditionelle Klänge sowie sechs Kunst- und acht Dialogprojekten laden auch zwei Ausstellungen zu einer Entdeckungsreise durch das Münsterland ein: Bereits seit August zeigt die finnische Künstlerin Saara Ekström auf der Kolvenburg in Billerbeck Fotografien, Videoarbeiten, Skulpturen und Zeichnungen.
Stadthausgalerie: Marie Heleen Samrotzki
In der Performance „The Wall, One Instance“ von Marie Heleen Samrotzki drücken drei Menschen eine Stunde lang mit voller Kraft gegen eine Wand. Die sichtlich anstrengende Sisyphusarbeit fordert nicht nur die Kraft und Ausdauer der drei Performenden, sondern auch die Geduld der Zuschauenden heraus. Samrotzki möchte mit dieser Arbeit ihre Erfahrung von Überwachung und Kontrolle öffentlicher und privater Räume ausdrücken, die vor allem während der Pandemie eine neue Dimension erlangte.
3. Quartal
Westfälischer Kunstverein: Leda Bourgogne
Der Begriff „Mêlée“ bezeichnet im Französischen ein Handgemenge, ein Gerangel mehrerer Körper – in positiver Bedeutung aber auch die zärtliche Verschlungenheit von Körpern. Die 1989 in Wien geborene und in Berlin lebende Künstlerin Leda Bourgogne wählt diesen Begriff zum Titel ihrer Ausstellung im Westfälischen Kunstverein.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Sommer der Moderne
Rauschende Pariser Tanzsalons, erhabene Berglandschaften oder westfälisches Idyll – mit der Ausstellung „Sommer der Moderne“ präsentiert das LWL-Museum 130 Werke aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Werke aus der eigenen Sammlung lassen mit dem Künstler Bernhard Pankok den Sommer in den Landschaften Westfalens erlebbar werden.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Celebrating Picasso
Am 8. April jährt sich der 50. Todestag von Pablo Picasso. Das Picassomuseum präsentiert zu diesem Jubiläum unter dem Titel „Celebrating Picasso. Künstler – Mensch – Genie (?)“ Werke des Ausnahmekünstlers aus zahlreichen Privatsammlungen in Verbindung mit dem Eigenbestand. Die Schau beleuchtet den Facettenreichtum des spanischen Ausnahmetalents, das sich bis ins hohe Alter immer wieder neu erfand.
Museum für Lackkunst: Lackkunst aus Hokuriku
Die japanische Lackkunst ist ein faszinierendes Handwerk mit einer jahrtausendealten Tradition, die zahlreiche Techniken hervorgebracht hat. Dem Laien bleiben die aufwändigen Produktionsprozesse jedoch zumeist verborgen. Das Museum für Lackkunst bietet nun eine einmalige Gelegenheit, neben etwa 50 Objekten von acht Lackkünstlerinnen und -künstlern aus der Hokuriku-Region auch eine filmische Dokumentation ihrer Arbeitsprozesse zu sehen.
Kunsthalle Münster: Pedro Barateiro
Pedro Barateiro ist in der Kunsthalle Münster kein Unbekannter. 2021 war er mit mehreren Werken in der Gruppenausstellung „Sensing Scale“ vertreten. Jetzt zeigt er dort mit „Crying in Public“ seine erste Einzelausstellung in Deutschland. Über seine Arbeit sagt der 1979 geborene Lissabonner: „Ich will nicht die Welt verändern, sondern nur versuchen, sie ein bisschen liebenswürdiger zu machen.“
Kunsthaus Kannen: Wenn das Motiv dich nicht mehr loslässt
Rhythmische Motive, einzigartige Interpretationen: Das Kunsthaus Kannen stellt in der Ausstellung „Wenn das Motiv dich nicht mehr loslässt“ vier Künstler vor, die sich mit dem Thema Wiederholungen und Reihungen kompositorisch auseinandersetzen. Wiederholungen und wiederkehrende Muster begegnen uns täglich im Alltag, doch während sie dort oft Teil einer gewohnheitsmäßigen Routine sind, machen Wolfgang Brandl, Paul Bergers, Klaus Mücke und Helmut Licznierski bewusst auf die Idee und den Gestaltungsprozess sich wiederholender Motive aufmerksam.
Stadthausgalerie: Off the Pedestals
Nach fünf Jahren der Sanierung und des Umbaus gibt es in der Stadthausgalerie im Rathausinnenhof wieder wechselnde Ausstellungen zu sehen. Vor allem die Kunsthalle Münster wird hier regelmäßig die Möglichkeit nutzen, auch jenseits der alle zehn Jahre stattfindenden Skulpturprojekte Fragen von Kunst im öffentlichen Raum zu diskutieren.
Hachmeister Galerie: Hans Breder
Eine Hommage als Würdigung der Malerei des amerikanischen Künstlers Hans Breder zeigt die Hachmeister Galerie mit der Ausstellung „Abstract painting – Hans Breder & Gäste“. Zu letzteren zählen jüngere Maler wie Friedhelm Falke, Andreas Karl Schulze, Peter Telljohann und Milo Köpp, die Hans Breder schätzte und die seinen Werken in der Ausstellung zur Seite gestellt sind.
Kunsthalle Schnake: Nicholas Mukomberanwa
Die Kunsthalle Schnake präsentiert in einer Einzelausstellung 30 Skulpturen von Nicholas Mukomberanwa. Der 1940 in Buhera/Ost-Zimbabwe geborene Künstler gilt als einer der bedeutendsten Steinbildhauer Afrikas. Während er anfangs für seine Darstellungen von afrikanischen Kultfiguren und Szenen aus der Bibel sehr einfache runde Formen bevorzugte, entwickelte er in den 1960er Jahren einen geometrischen Stil, den er mittels scharfer Linien und Flächen zu weitgehender Abstraktion steigerte.
Kunstmuseum Ahlen: Timm Ulrichs
Anlässlich seines 30-jährigen Jubiläums präsentiert das Kunstmuseum Ahlen eine umfangreiche Einzelausstellung des ‚Totalkünstlers‘ und selbstironischen Dada-Urenkels Timm Ulrichs mit rund 70 Werken aus der Sammlung der Theodor F. Leifeld-Stiftung. In der Ausstellung „Timm Ulrichs – Nichts als Theater“ sind Objekte, Fotografien, Collagen und Aktionen zu sehen, die den Widersprüchen und Absurditäten alltäglicher Gegebenheiten nachgehen.
Dortmunder U: Kunst – Leben – Kunst
Mit dem wechselseitigen Verhältnis zwischen Kunst und Leben seit Ende des 2. Weltkriegs beschäftigt sich das Museum Ostwall in Dortmund in seiner aktuellen Ausstellung. Es handelt sich um eine neue Sammlungspräsentation „Kunst – Leben – Kunst“ basierend auf verschiedenen Themen und Fragestellungen.
Marta Herford: Annette Frick
Das Marta Herford zeigt mit „Ein Augenblick im Niemandsland“ die bislang größte Museumsausstellung der Gegenwartsfotografin und Filmemacherin Annette Frick. Ihre Werke sind Zeugen des Nonkonformismus: Die studierte Fotografin erlaubt in ungekünstelten Schwarz-Weiß-Bildern einen Blick auf Berlins Underground-Szenen. Seit 1990 hält Frick mit ihrer analogen Kamera und dem Blitzlicht vor allem das schillernde Nachtleben der Hauptstadt fest.
Kunsthaus Kloster Gravenhorst: Emeka Ogboh
Als Beitrag zum münsterlandweiten Klangkunstfestival SOUNDSEEING präsentiert der weltweit aktive Klangkünstler Emeka Ogboh im Kunsthaus Kloster Gravenhorst neue Arbeiten. „Chi di Ebere [God is merciful]“ nennt er seine elektronischen Kompositionen, die das Musizieren als Bewältigungsmechanismus für Trauer und Verlust erforschen und dabei an die Gesangs- und Musiktraditionen der Igbo aus Nigeria anknüpfen.
Galerie Lengershaus: Destrukty
Unter dem Titel „Destrukty“ zeigt die Galerie Lengershaus eine Auswahl von Porträts, die in Form von Glasnegativen bei Umbauarbeiten eines Hauses in Lublin im Jahr 2010 zufällig hinter einer doppelten Mauer gefunden wurden. Bis 1940 wohnte der jüdische Fotograf Abram Zylberberg in dem Mietshaus, bevor er vermutlich deportiert und ermordet wurde. Zurückgelassen hat er eine Vielzahl seiner Fotografien, die vom Grodzka Gate NN Theatre, einer Institution zur Aufarbeitung der jüdischen Geschichte Lublins, für die Ausstellung zur Verfügung gestellt wurden.
Kunsthalle Lingen: 40 Jahre Kunstverein Lingen
Am 2. Juni 1983 wurde der Kunstverein Lingen von Lingener Bürgerinnen und Bürgern gegründet und ist bis heute Träger der Kunstschule am Universitätsplatz sowie der Kunsthalle in der Kaiserstraße, welche 1997 als Ort für Vermittlung von Gegenwartskunst regional, national und international bekannter Künstler eröffnet wurde.
Museumsdepot Lippstadt: Claus Richter
Der 1971 in Lippstadt geborene Künstler Claus Richter befasst sich in seinen Bildern, Filmen und raumgreifenden Installationen mit Erinnerungen und Wunschwelten. Die eigene Kindheit inszeniert er als bewusst nostalgisch verklärte, spielerische Welt, ohne dabei auf einen melancholischen, mitunter auch spöttischen Blick zu verzichten.
Draiflessen Collection: Renee van Bavel
Seit Mai befindet sich im Park der Draiflessen Collection ein großformatiger Spiegel mit der Aufschrift: „This is was people living in peace look like”. Das Werk der niederländischen Künstlerin Renee von Bavel soll die Betrachtenden daran erinnern, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist, sondern nur durch bewusstes Handeln zu erreichen ist.
Städtische Museen Paderborn: Panta rhei
Klimawandel, Verlust an Biodiversität, Verdichtung von Siedlungsräumen sind gewaltige Herausforderungen, die das Leben in den europäischen Städten des 21. Jahrhunderts bestimmen. Dies gilt auch für Paderborn als Stadt, die durch ihren Wasserreichtum ausgezeichnet ist. Das Ausstellungsprojekt „Panta rhei“, an dem alle fünf städtischen Museen beteiligt sind, erkundet die Bedeutung des Urelements Wasser in Natur, Kultur und Kunst.
Kloster Bentlage: Amanda Case Millis
In den vergangenen Jahren besuchte die US-amerikanische Malerin Amanda Case Millis das Kloster Bentlage und war begeistert von den historischen Gebäuden und der Kulturlandschaft. In ihrer Ausstellung „Arc of Time“ zeigt die in Boston lebende Künstlerin Arbeiten aus den vergangenen fünf Jahren, darunter auch von ihren Interpretationen der Bentlager Umgebung.
Schloss Cappenberg: Marcus Fräger
Der in Hamm geborene Markus Fräger (1959–2020) zählt zu den bedeutendsten Künstlern der figurativen Gegenwartskunst im Kreis Unna. Schon früh beschäftigte er sich mit der Malerei und wurde dabei besonders durch seinen Vater, den Künstler Wolfgang Fräger geprägt. Eine Ausstellung im Museum Schloss Cappenberg stellt jetzt retrospektiv das malerische Werk von Markus Fräger vor. Er arbeitete überwiegend figurativ.
Museum Abtei Liesborn: Das Liesborner Evangeliar
eit Mai 2023 wird das rund 1000 Jahre alte Liesborner Evangeliar im Museum Abtei Liesborn wieder öffentlich präsentiert. Die Handschrift gehört zu den ältesten vollständig erhaltenen Evangelien-Handschriften Westfalens und als national wertvolles Kulturgut. Um das 2017 aus Privatbesitz in den USA angekaufte Evangeliar ausstellen zu können, wurde die Abtei in den vergangenen Jahren umgestaltet: Das Museum präsentiert die Handschrift in einem sakral anmutenden Raum, mit 22 überdimensionalen Stahlplatten, aus denen Texte des Evangeliars ausgelasert worden sind.
Westpreussisches Landesmuseum: Fremde – Freunde
Deutsche und Polen verbindet eine schwierige Beziehung. Lange waren beide Länder verfeindet, was sich erst nach 1989 änderte. Dennoch ist das deutsch-polnische Verhältnis auch heute alles andere als vertraut. Die Ausstellung „Fremde – Freunde. Polen und Deutsche in der Karikatur“ im Westpreußischen Landesmuseum zeigt, wie sich Deutsche und Polen zwischen 1772 und 1990/91 gegenseitig wahrgenommen haben.
Von der Heydt-Museum: Franziska Holstein
In der Ausstellungsreihe „Freundschaftsanfrage“ lädt das Von der Heydt-Museum renommierte zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler ein, sich mit der Sammlung des Hauses auseinanderzusetzen. Aktuell zeigt in dieser Reihe die Leipzger Künstlerin Franziska Holstein (*1978) drei von ihr konzipierte Räume mit ihren jüngsten Arbeiten.
Skulpturenpark Waldfrieden: Home Game
Anlässlich des 15-jährigen Bestehens präsentiert der in Wuppertal lebende britische Künstler Tony Cragg in den Ausstellungshallen des von ihm gegründeten Skulpturenpark Waldfrieden eine Auswahl der Sammlung der Cragg Foundation. Seit Eröffnung im Jahr 2008 hat sich das Museum zu einem internationalen Ausstellungszentrum für Bildhauerei entwickelt, das jährlich in mehreren Wechselausstellungen moderne und zeitgenössische Künstlerinnen und Künster präsentiert.
2. Quartal
Taslima Ahmed – „Canvas Automata“
Wie kein anderes Medium sucht sich die Malerei permanent selbst zu ergründen. Auch die in Berlin lebende Künstlerin Taslima Ahmed (*1982 in Liverpool) fragt sich, wie sich diese jahrhundertealte Kulturtechnik im digitalen Zeitalter verändert. Mit Hilfe von KI und digitaler Bildproduktion erzeugt sie Werke, die die „traditionelle“ analoge Technik der Malerei imitieren. So auch in ihrer aktuellen Ausstellung „Canvas Automata“ im Westfälischen Kunstverein.
Kunstmuseum Pablo Picasso: A Collector’s Choice
Das Picassomuseum zeigt in diesem Frühjahr rund 90 Werke von Pablo Picasso, Joan Miró, Oskar Schlemmer, Ernst Ludwig Kirchner, aber auch vieler anderer Künstler aus einer namhaften internationalen Privatsammlung. Zu den Highlights zählt eine seltene Aquatinta-Serie, die Pablo Picasso 1939 von seiner Muse Dora Maar anfertigte und die zu den Höhepunkten seines Schaffens zählt.
Stadtmuseum Münster: Tons Vormann
Das Stadtmuseum Münster nimmt den 30. Todestag des vielseitigen Künstlers Tons Vormann (1902–1993) zum Anlass, sein Werk zu präsentieren. Die Ausstellung aus der Reihe „Ans Licht geholt“ richtet vor allem den Blick auf das malerische und zeichnerische Werk des vielseitigen Künstlers, der auch als Sänger, Autor und Rundfunksprecher arbeitete.
Haus der Niederlande: Delfter Blauw und Goldenes Leid
Die Fayencen des Delfter Blau eröffneten den Niederlanden im 17. Jahrhundert eine gewinnbringende Teilhabe am weltumspannenden Handel. Die Delfter Keramik ist Teil des niederländischen Kulturguts und seine weltweite Popularität bis heute ungebrochen.
Kunsthaus Kannen: Wo versteckt sich das Geheimnis?
Seit über 100 Jahren gibt es die Freie Künstlergemeinschaft Schanze als Zusammenschluss von Künstlerinnen und Künstlern in Westfalen. In der Ausstellung „Wo versteckt sich das Geheimnis?“ im Kunsthaus Kannen setzen sich die Schanze-Künstler mit den Werken der Outsider-Art auseinander. Die Ausstellung vermittelt diesen kreativen Dialog über unterschiedlichste Materialien und Medien – von Glasarbeiten bis hin zur klassischen Grafik.
Kunstmuseum Ahlen: Aufbruch!
In diesem Jahr feiert das Kunstmuseum Ahlen seinen 30-jährigen Geburtstag. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres werden Highlights aus dem Bestand gezeigt: Die Schau „Aufbruch! Junge Moderne aus der Sammlung“ widmet sich nicht nur den Kunstwerken selbst, sondern auch den gesellschaftlichen Umbrüchen zwischen 1900 und 1930. Gezeigt werden Werke von Willi Baumeister, Max Pechstein, Pierre-Auguste Renoir, Christian Rohlfs, Hermann Stenner und vielen anderen.
Stadtmuseum Beckum: Ines Hock
Farben sind nichts Absolutes. Kein Farbton gleicht dem anderen. Schon allein unterschiedliche Lichteinwirkungen können Farben gänzlich unterschiedliche Nuancen entlocken. Dieser Faszination, die das Farbspiel ausübt, hat sich die Künstlerin Ines Hock verschrieben. Im Laufe vieler Jahre ihres Schaffens hat sich die Künstlerin intensiv mit der Wirkung von Farben im Raum beschäftigt. Bei der Konzeption ihrer Ausstellungen bezieht sie den jeweiligen Ausstellungsraum stets mit ein.
FARB Borken: Everything we see
Am 8. März wird jährlich der internationale Frauentag gefeiert. Zur alljährlichen Routine gehört es auch, an die Benachteiligung von Frauen in der Kunst zu erinnern. Künstlerinnen verdienen fast ein Drittel weniger als ihre männlichen Kollegen.
MKK Dortmund: REMIX
Malereien und Skulpturen vergangener Jahrhunderte stecken voller Geschichten und Fragen: Wen schaut die schöne Italienerin an, die Theobald von Oer malte? Was geht Anselm Feuerbachs rätselhaft nachdenklicher Leontine durch den Kopf? Und wieso ist Caspar David Friedrichs Winterlandschaft eine tiefgründige Erfindung? Die Ausstellung REMIX im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) geht diesen Fragen nach, indem sie die Geschichte(n) hinter den Kunstwerken offenlegt.
Baumberger Sandstein Museum: Maike Sjåfjell
Die Zeichnung entsteht auf der Fläche, indem sie sich das Papier als Bildträger aneignet. Sie hat keine räumliche Ausdehnung, kann jedoch bereits durch eine einzelne Linie auf einem Blatt einen Körper und Räumlichkeit vorstellbar machen. Die Pferdezeichnungen der seit 20 Jahren in Oslo lebenden Künstlerin Maike Sjåfjell (*1971) spielen mit dieser zeichnerischen Illusion von Raum.
Marta Herford: Cinthia Marcelle
Die Videos, Skulpturen, Fotografien, Installationen und Performances der international renommierten Künstlerin Cinthia Marcelle hinterfragen etablierte Bedeutungsmuster und Gesellschaftsstrukturen, die unseren Alltag und unser Miteinander bestimmen. Entsprechend subversiv und radikal sind ihre Strategien und Methoden. Dazu gehören die Abkehr vom abgeschlossenen Werk, eine partizipative künstlerische Praxis und die Rekontextualisierung und Entfunktionalisierung von Materialien und Gegenständen.
Galerie Lengershaus: Stephan Sagurna
Über zweieinhalb Jahre hat Stephan Sagurna für das Fotoprojekt „Steinfurt 100 – Der Kreis Steinfurt in 100 Fotomotiven“ fotografiert. Als ausgebildeter Werbefotograf wechselte er früh ins Team des LWL-Medienzentrums, wo er seit 1993 etliche Fotodokumentationen umgesetzt hat. „Steinfurt 100“ ist sein bisher umfangreichstes Projekt. Jetzt zeigt die Galerie Lengershaus in Laer zum ersten Mal eine künstlerische Auswahl dieser Serie.
Kunsthalle Lingen: Alle Farben fixieren chromosomale Glieder
„Alle Farben fixieren chromosomale Glieder“ lautet der poetische Titel einer Gruppenausstellung in der Kunsthalle Lingen. Er nimmt Bezug auf einen Vers des Gedichts „Colors without Objects“ (1965) der US-amerikanischen Dichterin May Swenson, welcher das Spiel der farblichen Nachbilder schildert, die sich beim Verschließen der Augen auf der Netzhaut bilden. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Farbe als strukturgebendes Element der künstlerischen Weltsicht.
Draiflessen Collection: Vorsicht Glas!
Im Jahr 1939 entwarf der Roermonder Glasmaler und Künstler Joep Nicolas zehn Bleiglasfenster für den Neubau von C&A Utrecht. Nach der Schließung der Filiale wurden die reich bemalten Fenster ausgebaut, restauriert und fanden 2019 ihren Weg nach Mettingen in die Sammlung der Draiflessen Collection. Hier bilden sie aktuell den Kern der Doppelausstellung „Vorsicht Glas“, die auf die lange Tradition der Glasmalerei zurückblickt.
Museumsquartier Osnabrück: Dor Guez
Mit seiner begehbaren Installation „Inmitten imperialer Gitter“, eigens entworfen für den Raum der Gegenwart, bestreitet der 1982 in Jerusalem geborene israelische Künstler Dor Guez die fünfte Ausstellung der Reihe „Gegenwärtig“ im Felix-Nussbaum-Haus. Die Arbeit beschäftigt sich sowohl mit der Biografie Felix Nussbaums als auch mit Dor Guez’ eigener Herkunft als Sohn einer christlichen Palästinenserin und eines jüdischen Tunesiers.
Städtische Galerie Paderborn: Geheimnisvoll bewegt
Selbstspielende Triangeln, qualmende Uhrengehäuse, fliegende Fische: Mit der Ausstellung „Geheimnisvoll bewegt. Bildmechanik und Kinetik“ präsentiert die Städtische Galerie Paderborn Collagen, Zeichnungen, Gemälde und Installationen, die sich um scheinbare oder reale Bewegung drehen. Im Fokus der Werke von Robert Michel (1897–1983) und Friedrich Meckseper (1936–2019), die sich im städtischen Kunstbesitz befinden, stehen technische Gerätschaften wie Zahnräder oder Uhren.
Kloster Bentlage: Johanna Love
Die englische Zeichnerin und Druckgrafikerin Johanna Love unternimmt seit einigen Jahren künstlerische „Entdeckungsreisen“, um das materielle und immaterielle Potenzial von Staub auszuloten. Ausgangspunkt ihrer Ausstellung von Zeichnungen und Lithografien im Kloster Bentlage sind winzige Proben von Reliquienstaub aus einem Glasgefäß im „Bentlager Reliquiengarten“ (1499), der sich im Museum Kloster Bentlage befindet.
Otto Modersohn Museum: Das Geheimnis der Farbe
In der Ausstellung „Das Geheimnis der Farbe“ mit expressiven Aquarellarbeiten stellt das Tecklenburger Modersohn Museum zwei Meister unterschiedlicher Generationen gegenüber: Emil Nolde (1867–1956) und Herbert Beck (1920–2010). Beide Künstler begegneten sich im Jahre 1952 in der renommierten Hamburger Galerie Commeter persönlich.
Skulpturenpark Waldfrieden: Jaana Caspary
Der Skulpturenpark Waldfrieden ist Jaana Caspary vertraut. Unter dem Titel „ebenda“ präsentiert die gebürtige Wuppertalerin (*1988) Skulpturen und Zeichnungen, die mit dem weitläufigen Naturraum in Dialog treten. Die Künstlerin löst Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs – insbesondere seriell produzierte Massenware wie Kissen, Matratzen oder aufblasbare Objekte – aus ihrem Kontext und lässt durch Verformung, Spiegelung und Doppelung neuartige, surreal anmutende Gebilde entstehen, die nicht zuletzt durch die Transformation in eine neue Materialität verblüffen.
Klangkunstfestival Soundseeing 2023
Fünf Einzelausstellungen in Münster, Coesfeld, Lüdinghausen, Hörstel und Oelde, weitere Installationen, Konzerte und Workshops an 12 Orten von März bis August 2023 zeichnen das Klangkunstfestival SOUNDSEEING aus. Das im zweijährigen Rhythmus stattfindende Festival wurde am 25. März auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde mit der Ausstellung „Autokult Sketch Trübung“ der Künstlerin Sushan Kinoshita eröffnet.
1. Quartal
Westfälischer Kunstverein: Keta Gavasheli – Rusty Tears
Keta Gavasheli, geboren 1990 in Tiflis, Georgien, lebt und arbeitet nach ihrem Architekturstudium heute in Düsseldorf. Im Rahmen der gemeinsamen Ausstellungsreihe RADAR präsentieren der Westfälische Kunstverein und das LWL-Museum für Kunst und Kultur ihre Installation „Rusty Tears“. Zu sehen ist sie, auch außerhalb der Öffnungszeiten, im gläsernen Projektraum zwischen Kunstverein und Museum.
Westfälischer Kunstverein: Suchan Kinoshita
Mit ihrer Installation „Architektonische Psychodramen“ im Westfälischen Kunstverein nähert sich die deutsch-japanische Künstlerin Suchan Kinoshita (*1960 in Tokio) der Bedeutung von Architektur für die Konstruktion von Erinnerungen an. Über eine „räumliche Zeichnung“, die eine Architektur innerhalb der Architektur des Ausstellungsraumes bildet, und deren Erweiterung mit Objekten, Texten und Songs, schafft Kinoshita einen Schauplatz, der auf die verschiedenen Vorkommen und Verquickungen von Architektur in und mit der Kunst und dem Leben anspielt.
Kunsthalle Münster: Triple is funny…
Das Förderprogramm Residence NRW+ bietet ausgewählten Künstlern und Kuratoren seit 2020 die Möglichkeit, durch gemeinsames Wohnen und Arbeiten in Münster in einen intensiven Austausch zu treten und die Bereiche des künstlerischen Schaffens und Präsentierens miteinander zu verknüpfen.
Kunsthaus Kannen: Werkschau Wellenlänge
Mit unterschiedlichsten Medien wie Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie und Film sucht die Gruppenausstellung „Wellenlänge“ im Kunsthaus Kannen den kreativen Dialog zwischen Kunst und Psychiatrie. Studierende der Kunstakademie Münster setzen sich mit der Situation der Alexianer-Bewohner auseinander, schaffen mit ihnen gemeinsame Werke, porträtieren sich gegenseitig. Dabei geht es um die Frage, ob es eine Wellenlänge zwischen Kunst und Psychiatrie gibt.
Galerie Clasing: Catinka Anczykowski
Mit 82 Jahren ist Catinka Anczykowski im September 2022 gestorben. Die Galerie Clasing & Etage zeigt einen Rückblick auf ihr Schaffen, das stark vom familiären Kunstleben in Münster geprägt war. Vater Heinrich Clasing (1911–1989) studierte in den 1930er Jahren am Bauhaus in Dessau und Berlin.
FB69: Malerei von Anke Feuchtenberger
Anke Feuchtenberger ist längst eine feste Größe im Programm der Galerie FB69. Nachdem sie international vor allem durch ihre Zeichnungen und Comics bekannt geworden ist, präsentiert sie nun mit der Ausstellung „Schlecht beleuchtete Treppen“ erstmals Malerei aus den vergangenen drei Jahren.
Stadtmuseum Beckum: Garvin Dickhof
Garvin Dickhof stapelt und schichtet gewöhnliche Alltagsgegenstände zu Skulpturen. Scheinbar banale Dinge wie Hölzer, Pappen, Kabel- oder Edelstahlbinder erhalten durch die sorgfältig arrangierte Akkumulation neue ästhetische Qualitäten. Seine Skulpturen konstruiert er lose vor Ort, je nach Möglichkeiten der Materialien und vorhandenen Räumlichkeiten. Die halbstatischen Gebilde, deren gewagte Labilität Mut zur Lücke demonstriert, besitzen sowohl architektonischen Modellcharakter als auch künstlerisch skulpturales Erscheinen.
FARB Borken: Matthias Kunkler
Das FARB Borken widmet dem in Borken geborenen und früh verstorbenen Maler Matthias Kunkler eine große Ausstellung. Matthias Kunkler zählte zur zweiten Generation der abstrakt und ungegenständlich arbeitenden Maler Deutschlands. Zu Beginn der 1980er Jahre studierte er in Berlin Kunst, lebte und arbeitete ab 1984 in Düsseldorf. Als er 1997 gerade erst 40-jährig stirbt, hinterlässt er einen umfangreichen Nachlass.
Dortmunder U: Nam June Paik
Der aus Korea stammende Nam June Paik, von vielen als Vater der Videokunst bezeichnet, verband in seinen Arbeiten östliches Denken mit westlicher Avantgarde. Als bildender Künstler wurde er Mitglied der Fluxus-Bewegung und war Professor der Düsseldorfer Kunstakademie, lebte bis zu seinem Tod 2006 jedoch hauptsächlich in den USA.
Gustav-Lübcke-Museum: Yoana Tuzharova
Was können wir von gestern für heute und morgen lernen? Und dies mit Entdeckerlust und ästhetischem Vergnügen? Mit „retro spektiv“ hat die GWK-Kunstpreis-Trägerin des Jahres 2022, Yoana Tuzharova, für das Gustav-Lübcke-Museum eine raumgreifende multimediale Installation entwickelt. Inspiriert von der Kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlung des Museums, greift Yoana Tuzharova mit Holz- und Keramikskulpturen, die an historische Vasen und Vorratsbehälter erinnern, und mit Drucken, die Wandteppichen und antiken Säulenbemalungen ähneln, traditionelle kunsthandwerkliche Techniken wie Töpfern, Schnitzen, Bemalen und Weben auf.
Marta Herford: Tobias Zielony
Der Begriff „Dark Data“ bezieht sich auf Informationen, die von Unternehmen oder Privatpersonen gesammelt aber nicht unmittelbar genutzt werden, sodass sie in Vergessenheit geraten. Im schlimmsten Fall gehen sie verloren, etwa weil Datenträger nicht mehr lesbar sind oder ein E-Mail-Konto gelöscht wurde. Auch Informationen, die gar nicht erst erfasst und in Problemanalysen einbezogen werden, wie die sogenannte Dunkelziffer, werden als „Dark Data“ bezeichnet. Tobias Zielonys Foto- und Videoarbeiten zeugen von einem tiefen Bewusstsein für diese Thematik.
Kunsthaus Kloster Gravenhorst: Christoph Dahlhausen
Die Reihe „Winterlicht“ im Kloster Gravenhorst hat Tradition: Seit 2006 nutzen international bekannte Lichtkünstlerinnen und -künstler die historischen Gewölbe des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters in den dunklen Wintermonaten für ihre ortsbezogenen Installationen mit Licht- und Projektionselementen. In diesem Winter ist es Christoph Dahlhausen, der unter dem Titel „More Blues“ gleich mehrere Arbeiten im Innen- und Außenraum zeigt.
Haus Opherdicke: Victor Tuxhorn
Der Bielefelder Maler Victor Tuxhorn (1892–1964) gehört zu den zentralen Künstlern der ersten Generation des Westfälischen Expressionismus. Beeinflusst von Vincent van Gogh und Paul Cézanne schafft er ein bedeutendes Werk mit lokalem Bezug zu Ostwestfalen. Wichtige Motive seiner Kunst sind Stadtansichten seiner Heimat, Reisemotive, Porträts und Darstellungen seiner Familie.
Haus Opherdicke: Maria und Wilhelm Buschulte
Für mehr als 350 Kirchen entwarf Wilhelm Buschulte (1923–2013) die Glasfenster und wurde damit zu einem der bedeutendsten Glasmaler der Nachkriegszeit. Das vor 1951 und nach 1978 entstandene Werk seiner Frau Maria (1923–2014) ist ebenso umfangreich wie das ihres Mannes. Die Ausstellung „Mit der Farbe des Lichtes“ im Haus Opherdicke widmet sich nun erstmals dem malerischen Werk des Unnaer Künstlerpaares anlässlich ihres 100-jährigen Geburtstages.
Draiflessen Collection: Michael Pinsky
Dem Thema Nachhaltigkeit widmet sich der britische Künstler Michael Pinsky mit seiner Installation „The Final Bid“, die er in der Draiflessen Collection erstmals realisiert. Auf spielerische Art lädt Pinsky die Menschen ein, in einer symbolischen Aktion den nicht abreißenden Konsum neuer Waren zu durchbrechen. Beispielhaft hat er sich dabei für das ikonische Objekt des Stuhls entschieden und ruft dazu auf, nicht mehr benötigte Stühle zum Verkauf ins Museum zu bringen.
Museumsquartier Osnabrück: Kunstpreis Osnabrück 2022
Am 12. März wird zum vierten Mal nach 2017, 2018 und 2020 der mit 10.000 Euro dotierte Kunstpreis Osnabrück 2022 verliehen. Aus 151 Bewerbungen gelangten 15 Künstlerinnen und Künstler in die engere Wahl. Es sind Azim F. Becker, Christian Bögelmann, Axel Buschmann, Rabea Dolle, Satomi Edo, Kerstin Hehmann, Joscha Heinrichs, Werner Kavermann, Sabine Kürzel, Raul Javier Morales Orellana, David Rauer, Hiltrud Schäfer, Jakob Schöning, Christoph Peter Seidel und Shabnam Parvaresh.
Kloster Bentlage: Maike Denker
Maike Denker setzt sich in ihrem Werk mit Formen, Farben und lebenden Organismen der Natur auseinander. Als aufmerksame Beobachterin und akribische Sammlerin entdeckt sie Struktur und Schönheit in der Natur. In ihrer Ausstellung „Der Bildungsbetrieb der Stoffe“ im Kloster Bentlage zeigt sie Bronzen, Naturalien und Cyanotypien, die u.a. im Rahmen einer Residenz in einem Schweizer Klostergarten entstanden sind und das gestaltgebende Potenzial der Natur thematisieren.
Otto Modersohn Museum: Die Natur ist stets kostbar
Die stete Auseinandersetzung mit dem Thema Landschaft veranlasste Otto Modersohn (1865–1943), die Natur in all ihren Erscheinungsformen und zu allen Jahreszeiten künstlerisch festzuhalten. Sein gesamtes Leben strebte er nach poetischer Empfindsamkeit und Einfühlung in das Wesen der Natur. Eine Ausstellung im Otto Modersohn Museum bietet jetzt einen abwechslungsreichen Jahreszeiten-Rundgang mit Otto Modersohn und blickt dabei besonders auf sein Haupt- und Spätwerk.




























































































































































































































































































































































































































![Abbildung von Jonathas de Andrade. Olho da Rua [Out Loud]. 2022](https://kunstraum-muenster.de/wp-content/uploads/2025/03/OlhodaRua_OutLoud_JdA_2022-180x180.jpg)























































































































![Abbildung von Emeka Oghbo. Chi di Ebere [God is merciful]. Ausstellungsansicht Kloster Gravenhorst. 2023](https://kunstraum-muenster.de/wp-content/uploads/2023/07/Emeka-Ogboh-Chi-di-Ebere-180x180.jpg)





































Kunstmuseum Ahlen: Süße Heimat
Was ist Heimat? Und was bedeutet es, wenn man eine neue finden muss? Anfang der 1960er-Jahre kamen viele Menschen aus der Türkei zum Arbeiten nach Deutschland – auch nach Ahlen zur Zeche „Westfalen“. Sie wurden Gastarbeiter genannt, obwohl sie meist wenig Gastfreundschaft erfuhren. Viele sind geblieben. Heute hat mehr als ein Drittel der Ahlener Bevölkerung eine doppelte oder nicht-deutsche Staatsangehörigkeit. Die Ausstellung „Süße Heimat. Deutsch-türkisches Leben in der Kunst“ nimmt diese Realität zum Ausgangspunkt.
Münsterland Festival: Grafikprojekt prINT
Von der Radierung bis zum Siebdruck, von politisch bis poetisch: Mit dem Grafikprojekt prINT ist die zeitgenössische Druckkunst Spaniens Teil des Münsterland Festivals part 13 unter dem Motto „Flamenco mit Flamingos“. Vier spanische Künstler:innen – Elena Jiménez, Javier Abad Alonso, Francisco Javier Barrajón und Carla Vilchez Retamosa – zeigen im Oktober und November Werke im Kloster Bentlage in Rheine und im Forum Altes Rathaus Borken.
Quadrat Bottrop: Robert Smithson
Das Josef Albers Museum widmet dem US-amerikanischen Künstler Robert Smithson (1938–1973) eine Einzelausstellung. Im Fokus steht sein in Europa entstandenes Werk. „Robert Smithson in Europa“ vereint zentrale Arbeiten aus den Niederlanden, Großbritannien, Italien und Deutschland – mit besonderem Blick auf das Rheinland und das Ruhrgebiet. In Kooperation mit der Holt/Smithson Foundation und internationalen Museen werden Schlüsselwerke wie „Mirror Displacement: Indoors“ und „Chalk-Mirror Displacement“ (1969) gezeigt.
Glasmuseum Lette: Nordlichter
Ob als Lichtphänomen am nördlichen Nachthimmel oder als spöttische Bezeichnung für Menschen aus dem hohen Norden – der Titel „Nordlichter“ der neuen Ausstellung im Glasmuseum Lette spielt bewusst mit Doppeldeutigkeiten. Gezeigt werden Werke aus dem eigenen Depot: herausragende Arbeiten von Künstler:innen aus Skandinavien, Island und Norddeutschland. Der Norden blickt auf eine lange Glastradition zurück, die internationale Bedeutung erlangt hat.
Lippisches Landesmuseum: 150 Jahre Hermannsdenkmal
Das Hermannsdenkmal feiert 2025 sein 150-jähriges Bestehen. Eine Ausstellung im Lippischen Landesmuseum nimmt das Jubiläum zum Anlass, die Geschichte des Denkmals kritisch zu beleuchten – von der antiken Varusschlacht über das Lebenswerk des Erbauers Ernst von Bandel bis hin zur heutigen touristischen Attraktion. Unter dem Titel „Denk: Mal! – 150 Jahre Hermannsdenkmal“ zeigt die Schau: Das Hermannsdenkmal war nie nur ein steinernes Geschichtsbild. Es war politisches Symbol, Projektionsfläche nationaler Narrative und ist heute ein Beispiel dafür, wie sich historische Deutung im Laufe der Zeit verändert.
Tisa-Stiftung Dorsten: Malerei 25
Was ist Malerei heute? Und wie findet sie neue Impulse für die Zukunft? Seit 2004 veranstalten die Kunstakademie Münster und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Ausstellungsreihe „Malerei“. Die sorgsam kuratierte Schau junger Malerei-Positionen findet jährlich an wechselnden Orten in der Region statt. Für die Kunstakademie Münster sind Projekte wie dieses integraler Bestandteil ihrer praxisnahen künstlerischen Lehre. Studierende sollen frühzeitig Gelegenheit bekommen, ihre Arbeiten zu zeigen und sich mit ihren Werken dem öffentlichen Diskurs zu stellen.
Gustav-Lübcke-Museum: Schwarz und Weiß
Schwarz und Weiß gehören seit Jahrhunderten zu den prägenden Gestaltungselementen der Kunst. Sie bilden die Grundlagen der Druckgrafik, werden aber auch bewusst als gestalterische Mittel für kraftvolle, expressive Kompositionen oder minimalistische Konzepte eingesetzt. Das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm widmet diesem Thema die Ausstellung „Schwarz & Weiß – Kontraste der Sammlung“. Die Schau bietet vielfältige Einblicke in die bedeutende grafische Sammlung des Hauses.
Kunsthaus Kloster Gravenhorst: KunstStoff Natur
Wie erleben wir Natur und was empfinden wir als natürlich? Wie verändert der Mensch seine Umwelt durch das, was er erschafft? Die Ausstellung KunstStoff Natur geht diesen Fragen künstlerisch nach – mit Arbeiten aus Installation, Malerei, Fotografie, Video und Skulptur. Die Werke reflektieren die komplexen Wechselwirkungen zwischen Kultur und Natur und thematisieren Spannungen zwischen dem Wunsch nach Verbundenheit und den realen Eingriffen in natürliche Systeme.
Museum Haus Opherdicke: O ihr Menschen
Um die Neue Sachlichkeit, eine Kunstepoche der 1920er- und 1930er-Jahre, geht es in der gleichnamigen Gruppenausstellung im Haus Opherdicke. Die Ausstellung ist nach dem Gedichtfragment „O Ihr Menschen. Ihr Menschen lernet doch von Wiesen Blümelein. Wie ihr könnt Gott gefallen und gleichwohl schöne sein“ von Alfred Bauer Saar benannt, das hier wie ein Aufruf zu Schönheit, Demut und Achtsamkeit, aber auch als Frage nach dem Handeln des Menschen gelesen wird.
Museum Burg Vischering: Eduardo Chillida
„Mein Leben und mein Werk bestanden immer daraus, das zu tun versuchen, was ich nicht zu tun wusste – und so habe ich meine Zeit fragend, zweifelnd, suchend verbracht.“ Mit diesen Worten beschreibt Eduardo Chillida (1924–2002) seine künstlerische Haltung – und zugleich den Weg, der ihn zu einem der wichtigsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts machte. Bekannt wurde der spanische Künstler durch monumentale Skulpturen aus Eisen. Weniger bekannt, aber ebenso konsequent durchdacht ist sein grafisches Werk.
Draiflessen Collection: Magische Frauen
Die Sammelausstellung „Magische Frauen“ in der Draiflessen Collection widmet sich künstlerischen Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts, die die Dämonisierung weiblicher Magie und Spiritualität ablehnen und diese Mysterien stattdessen als Quelle feministischer Selbstbestimmung, kultureller Erinnerung und kollektiver Verbundenheit sichtbar und erfahrbar machen.
Städtische Galerie Paderborn: Walther Schwiete
Die Städtische Galerie in der Reithalle Paderborn präsentiert die Einzelausstellung „Eigen ± Sinn“ von Walther Schwiete (*1956). Der in Berlin und Paderborn lebende Bildhauer arbeitet mit Materialien, die man aus Industrie und Alltag kennt: Polyethylen, Holz und Styropor. Aus diesen Werkstoffen fertigt er bildhafte Intarsien, versieht Styroporplatten mit Silberlack und bearbeitet sie mit Ätzungen zu komplexen Oberflächenstrukturen. In seiner Werkgruppe der „Brandings“ nutzt Walther Schwiete Feuer, Rauch und eigens entwickelte Brandstempel, um Motive in Sperrholz einzubrennen.
Kunsthalle Recklinghausen: Jeehye Song
Zum 40. Mal wird der Kunstpreis junger westen vergeben, in diesem Jahr in der Kategorie Malerei. 22 junge Künstler:innen aus ganz Deutschland konnten sich mit ihren Bewerbungen durchsetzen und sind Teil der Ausstellung in der Kunsthalle Recklinghausen. Eine besondere Ehrung wird der Malerin Jeehye Song zuteil: Sie erhält den mit 20.000 Euro dotierten Kunstpreis und eine Einzelpräsentation ihrer Werke in der obersten Etage.
Kloster Bentlage: Annelise Kretschmer
Annelise Kretschmer (1903–1987) zählt zu den bedeutenden deutschen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Als Vertreterin des „Neuen Sehens“ eröffnete sie schon in der Weimarer Republik ein eigenes Atelier und blieb auch nach dem Zweiten Weltkrieg ihrer klaren Bildsprache treu. Ob Porträts, Orte oder Gegenstände: Ihre Aufnahmen loten das Wesen des Dargestellten aus und überraschen durch die Nahsicht alltäglicher Details. Mit besonderer Sensibilität gelingt es Kretschmer in ihrer Porträtfotografie, Emotionen und Charakter des fotografierten Gegenübers einzufangen.
Kunsthaus Rietberg: Oskar Kurt Döbrich
Der Münsteraner Künstler Oskar Kurt Döbrich (1911–1970), in seinem Freundeskreis kurz OKD genannt, gehört zu jener Generation, deren künstlerische Entwicklung durch den Nationalsozialismus tiefgreifend geprägt wurde. Früh gefördert von seinen Lehrern Leo Burgholz und Josef Wedewer, begann er 1933 ein Kunststudium an der Staatlichen Akademie in Berlin. Dort prägten ihn vor allem die Techniken der Alten Meister und die Zeichner der Romantik – Einflüsse, die sein Werk bis zuletzt durchziehen. In dieser Zeit entstanden Kontakte zu Otto Pankok und Conrad Felixmüller, mit denen ihn ein reger Austausch verband.
Schloss Cappenberg: Konrad Klapheck
Maschinen als Metaphern: Mit seinen „dienenden Maschinen“ – Apparaten ohne erkennbare Funktion – stellte der Düsseldorfer Maler und Grafiker Konrad Klapheck (1935–2023) zentrale Fragen zu Technik, Arbeit und gesellschaftlichen Machtstrukturen. Die Ausstellung „Nicht von Menschenhand“ im Museum Schloss Cappenberg widmet sich diesen Werken, in denen Maschinen symbolisch für kulturelle Rollen und gesellschaftliche Zwänge stehen.
Von der Heydt-Museum: Markus Karstieß
„Freundschaftsanfrage Nr. 3“ heißt die aktuelle Ausstellung im Von der Heydt-Museum, die von Oktober 2025 bis Februar 2026 Skulpturen des zeitgenössischen Bildhauers Markus Karstieß präsentiert. Die Ausstellung ist der dritte Teil einer fortlaufenden Ausstellungsreihe, die jeweils eine:n zeitgenössische:n Künstler:in zum Dialog mit dem Sammlungsbestand einlädt. Markus Karstieß hat sich für seine künstlerische Auseinandersetzung berühmte Werke der klassischen Moderne ausgesucht und diese zur Selbstbefragung seiner eigenen Arbeit genutzt.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Barbara Hepworth
Barbara Hepworth (1903-1975) war eine der einflussreichsten britischen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts und mit zahlreichen großen Namen ihrer Zeit, unter anderem Pablo Picasso, bekannt. Darum passt die Ausstellung von The Hepworth Wakefield, die zuvor bereits in Frankreich zu sehen war, wunderbar ins hiesige Picasso-Museum. Gezeigt werden dort in diesem Winter rund neunzig Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken aus sechs Jahrzehnten Schaffenszeit: von Hepworths künstlerischen Anfängen mit Holz über abstrakte Skulpturen bis hin zu Auftragsarbeiten späterer Perioden.
Stadtmuseum Münster: Emad Daood
Die Kunstszene Westfalens mit der Kamera einzufangen – das war das fotografische Gesellenprojekt von Emad Daood. Für seine Abschlussarbeit am LWL-Medienzentrum für Westfalen begleitete er ein Jahr lang Kunstschaffende aus der Region. Wer kreatives Arbeiten sichtbar machen will, braucht offene Augen, gutes Timing und ein feines Gespür für Zwischentöne. Daood bringt all das mit. In seinen Fotografien gelingt es ihm, die besondere Atmosphäre von Ateliers, Lesebühnen, Konzerten und Premieren einzufangen. Entstanden ist eine dichte Nahaufnahme der hiesigen Szene, in der bekannte Namen ebenso auftauchen wie überraschende Entdeckungen. Eine Auswahl seiner Arbeiten zeigt die Friedrich-Hundt-Gesellschaft im Stadtmuseum Münster.
Kunsthalle Münster: 41. Förderpreisausstellung
Die Kunsthalle Münster ist Gastgeberin der 41. Förderpreisausstellung der Freunde der Kunstakademie Münster. Gezeigt werden 13 künstlerische Positionen aus unterschiedlichen Klassen: Mannan Atasoy, Lennart Haffner, Jenni Hoppel, Zahraa Khanafer, Lea Klein, Laris Maas, Suyeon Prana Kim, Joel Radermacher, Malte Reuter, Hyesung Ryu, Martin Schlathölter, Martin Steinfeld und Max van Dorsten.
Westfälischer Kunstverein: Rosa Aiello
Was ist das verbindende Element einer Gemeinschaft? Woraus besteht diese Verbindung? Aus gemeinsam verbrachter Zeit? Räumlicher Nähe? Mit diesen Fragen eröffnet die kanadisch-italienische Künstlerin Rosa Aiello den konzeptuellen Rahmen ihrer Ausstellung „A Good Reputation“ im Westfälischen Kunstverein. Ausgehend von ihrem tiefgreifenden Interesse an Strukturen, arbeitet sie mit sozialen Formationen, um neue filmische Arbeiten und ortsspezifische architektonische Interventionen zu entwickeln.
Kunsthalle Münster: Jelena Bulajić
Die Kunsthalle Münster zeigt die erste institutionelle Einzelausstellung der serbischen Künstlerin Jelena Bulajić in Deutschland. In ihrem Werk lotet sie die Möglichkeiten der Malerei in all ihren Facetten aus. Nicht das Motiv steht dabei im Zentrum, sondern die Beschaffenheit des Bildes selbst – seine Oberfläche, seine Materialität, seine Wirkung. Risse, Schichtungen, feine Linien werden zu Trägern von Bedeutung und zum eigentlichen Thema.
Kunsthalle Schnake: Günther Zins
Günther Zins schafft Skulpturen aus schlanken Edelstahlstäben, die er mit höchster Präzision zu Winkeln, Rechtecken, Kuben oder Kreisen verschweißt. Seine Arbeiten wirken wie dreidimensionale Zeichnungen, die mit größter Präzision aus Linien gebaut sind. Auf dem Boden stehend, an der Wand verankert oder frei im Raum hängend vermitteln sie Ruhe und Klarheit, gleichzeitig aber auch Leichtigkeit und Durchlässigkeit. Zins versteht seine Arbeiten stets in Bezug zum Ort: Architektur, Maßstab und räumliche Gegebenheiten sind integrale Bestandteile seiner Konzepte.
Galerie Clasing: Martin Kargruber
Der aus Südtirol stammende Bildhauer Martin Kargruber arbeitet auf unverkennbar eigene Weise mit Holz. Aus kompakten Holzstücken formt er skulpturale Objekte, die auf den ersten Blick wirken, als seien sie aus vielen kleinen Einzelteilen zusammengefügt. Doch was wie eine additive Konstruktion erscheint, ist in Wahrheit das Ergebnis virtuoser Materialbearbeitung: filigran herausgearbeitet, oft miniaturhaft, immer aus einem Guss.
Projekt Hafenweg 22: Pascale Feitner
Ein filigranes Netz aus Linien durchzieht das Treppenhaus am Hafenweg 22. Über vier Etagen spannt sich die Skulptur „Exoskelett“ von Pascale Feitner – eine raumgreifende Arbeit, die sich eng mit der Architektur verbindet. Aus der Distanz wirkt sie wie ein zeichnerisches Geflecht; erst beim Näherkommen offenbart sich ihre plastische Dimension. Inspiration fand die Künstlerin bei der Weidenjungfer, einer Libellenart, die im Münsterland beheimatet ist, aus dem Hafengebiet jedoch weitgehend verdrängt wurde.
Kap.8: Ayse Öykü Özgün
In der Ausstellungsreihe „Potenziale“ widmet sich das Kap.8 der Malerei von Ayse Öykü Özgün. Die aus Istanbul stammende und in Münster lebende Künstlerin stellt den Menschen in den Mittelpunkt – in all seinen Widersprüchen, Gewohnheiten und Sehnsüchten. Geprägt von den Kulturen, in denen sie verwurzelt ist, spürt sie in ihren Werken sowohl Unterschieden als auch verbindenden Erfahrungen nach.
Kunsthaus Kannen: Jahresausstellung 2025
Bis Ende Januar lädt das Kunsthaus Kannen zu seiner 27. Jahres- und Verkaufsausstellung ein. Zu sehen sind über 300 Werke aus dem Bereich der Outsider Art, darunter zahlreiche Arbeiten aus den hauseigenen Ateliers sowie von Gastkünstler:innen aus ganz Deutschland. Die Ausstellung bietet Raum für neue, wenig bekannte Positionen jenseits akademischer Konventionen.
Skulpturenpark Waldfrieden: Tony Cragg
Tony Cragg, 1949 in Liverpool geboren, zählt zu den bedeutendsten Bildhauern der Gegenwart. Sein Werk entfaltet sich in einem fortwährenden Prozess der Erforschung von Material und Form, stets mit dem Ziel, die Welt um uns herum neu zu gestalten. Seine Aussage, dass „es viel mehr Dinge gibt, die nicht existieren, als die existieren“, verweist auf einen unendlichen Quell von Möglichkeiten, die jenseits unserer Wahrnehmung liegen.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Kirchner Picasso
Vom rauschenden Leben der Großstadt über die Stille der Berge bis hin zur Intimität des Ateliers: Ernst Ludwig Kirchner und Pablo Picasso waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts Zeitzeugen einer Epoche im Umbruch. Beide suchten nach neuen Ausdrucksformen und wagten radikale Perspektivwechsel – jeder auf seine Weise. Die Ausstellung „Kirchner. Picasso“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur spürt erstmals den überraschenden Parallelen und Gegensätzen im Werk der beiden Künstler nach. Obwohl sie sich nie persönlich begegneten, näherten sie sich in ihren Bildwelten und Stilen an.