Cadinen – Keramik zwischen Kunst und Kitsch
Westpreussisches Landesmuseum
Arthur Steiner. Buchstütze mit jungem Löwen
AUSGABE 2/2022
Als Mäzen, der prestigeträchtige Staatsaufträge zu vergeben hatte, nahm Kaiser Wilhelm II. erheblichen Einfluss auf die Kunst des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sein konservatives Kunstverständnis, das modernen Kunstströmungen skeptisch bis feindlich gegenüberstand, sorgte bei den Verfechtern der Avantgarde für Kritik und Spott. Wie sehr der letzte deutsche Kaiser nicht nur die Kunst, sondern auch die Entwicklungen des Kunsthandwerks zu beeinflussen suchte, zeigt jetzt eine Ausstellung im Westpreußischen Landesmuseum. Sie wirft einen Blick auf das Jahr 1904, in dem Wilhelm II. die „Königliche Majolika- und Terrakotta-Werkstatt“ im westpreußischen Ort Cadinen gründete und fortan als künstlerischer Direktor selbst die Auswahl der Künstler sowie die Motive der keramischen Produkte bestimmte. Die Schau setzt sich anhand einer hochwertigen Auswahl an Terrakotten und Majolika aus Cadinen mit dem wilhelminischen Kunstverständnis zwischen den Polen ‚Kunst‘ und ‚Kitsch‘ auseinander.
Cadinen. Des Kaisers Kunst und Kitsch
11.03.–05.06.22
Westpreußisches Landesmuseum
Klosterstraße 21
48231 Warendorf
Tel. 02581-927770
Di–So 10–18 Uhr
www.westpreussisches-landesmuseum.de