12/2018 – Autorin: G. Schmiesing – Kloster Gravenhorst: Winterlicht 2018
Kunsthaus Kloster Gravenhorst
Winterlicht 2018: Kurt Laurenz Theinert
Ausstellungsansicht Kloster Gravenhorst
Die Winterzeit, eine dunkle Jahreszeit. Grund genug, sich in einer Ausstellung dem Thema Licht zu widmen. Doch was ist eigentlich Licht und wie verhält es sich im Raum? Was bedeutet die Abwesenheit von Licht für den Raum? Diesen Fragen können die Besucher der Winterlicht-Ausstellung im Kloster Gravenhorst nachgehen. Vier Rauminstallationen des Künstlers Kurt Laurenz Theinert beleuchten das Verhältnis von Licht und Raum. Wie der Titel „Orte ohne Absicht“ andeutet, sind die Werke ohne konkrete Botschaft. Auch auf Titel verzichtet der Künstler gänzlich. So laden die Arbeiten auf künstlerisch-poetische Weise ein, die eigene Wahrnehmung zu erfahren und verändern zu lassen.
Im Raum ist Licht unsichtbar. Erst an der Begrenzung oder durch Luftpartikel wird es sichtbar. Es besteht somit eine Wechselwirkung zwischen Raum und Licht, da auch der Raum ohne das Licht nicht sichtbar wäre. Der Raum, den wir sehen, ist gleichzeitig eine Hülle aus Licht, die sich ständig verändert. Mit der Wahrnehmung der Oberflächen spielt der Lichtkünstler in den von ihm gestalteten Räumen. Die Installationen hat Theinert eigens für das ehemalige Zisterzienserinnenkloster konzipiert. So bespielt er den großen Saal des Konventsgebäudes mit einer raumgreifenden rasterförmigen Lichtinstallation. Dabei kann der Besucher der Streuung der Lichtstrahlen im Zusammenspiel mit der sie umschließenden Begrenzung des Raumes nachspüren. Eine weitere Installation besteht aus einem überwiegend in Rot- und Blautönen gestalteten Raum. Diese untersucht das Reflexionsvermögen für bestimmte Wellenlängen. Theinert konzentriert sich in seinen Arbeiten auf visuelle Erfahrungen, die nicht auf konkrete Bilder verweisen. Er strebt nach einer abstrakt-reduzierten Ästhetik, die dem Betrachter eine vielschichtige Raumerfahrung ermöglichen. Für seine Live-Performances hat er ein einzigartiges Instrument, das „visual piano“, entwickelt. Dies ermöglicht es ihm, Räume mit Linien, Objekten und Farben in Echtzeit zu füllen. In seinen Performances arbeitet der gebürtige Hannoveraner nicht nur mit visuellen, sondern auch akustischen Mitteln. So „spielte“ er während der Eröffnung auf seinem „visual piano“.
bis 24.02.19
Kunsthaus Kloster Gravenhorst
Klosterstr. 10
48477 Hörstel
Tel. 02551-694200
Di–So 14–18 Uhr
www.da-kunsthaus.de