Rodney McMillian The Land: Not Without a Politic
Marta Herford
Rodney McMillian. Untitled (Pink V). 2021–2023. Courtesy the artist, Vielmetter Los Angeles and Petzel Gallery, New York, Foto: Brica Wilcox
Rodney McMillian. Untitled (Pink V). 2021–2023. Untitled (flag). 2006-2008. Courtesy The Museum of Contemporary Art, L.A. (MOCA). Foto: Robert Wedemeyer
AUSGABE 2/2024 – Autorin: Nina Lenze
Ab Mitte März präsentiert das Marta Herford eine umfassende Überblicksschau des US-amerikanischen Künstlers Rodney McMillian (*1969), die einen Eindruck über seine verschiedenen Schaffensphasen vermittelt. Rodney McMillian steht in der Tradition des amerikanischen Abstrakten Expressionismus und des sozialkritischen Postminimalismus und setzt sich in seinem thematisch und formal stringenten Œuvre kritisch mit der amerikanischen Gesellschaft auseinander. Zu sehen sind Malereien, Skulpturen, Installationen und Videos, die insbesondere die Rolle der Schwarzen im US-amerikanischen Lebenskontext unter-suchen, deren Leben nach wie vor durch Kategorisierungen wie Klasse, ökonomischer Status, Geschlecht, Rasse und Tradition geprägt ist.
Rodney McMillian arbeitet mit ausrangierten Produkten der amerikanischen Konsumkultur wie Matratzen, Teppichen, Möbeln oder Resten von Baumaterialien. Die Funde von der Straße fungieren als Versatzstücke für die Darstellung einer Schwarzen Lebenswirklichkeit, die einen hohen Anteil an Arbeitslosigkeit und sozialer Verwahrlosung aufweist, worin der Künstler einen tief verwurzelten strukturellen Rassismus sieht. So kann etwa die Arbeit ‚chair‘ (2023), ein zerschlissener Sessel auf drei Beinen, als Hinweis auf die Armut und Aussichtslosigkeit im städtischen Bereich gelesen werden. Für seine Malereien vernäht McMillian unterschiedliche Textilien zu großformatigen Leinwänden, die durch seinen gestischen, pastosen Farbauftrag Landschaftscharakter haben. ‚Untitled‘ (flag) ist eine Anlehnung an die amerikanische Nationalflagge, deren patriotischen Symbolcharakter McMillian durch ein sackartiges Geschwulst am unteren Rand unterläuft. In seinen Videos und Performances geht es außerdem um tradierte Strategien in der westlichen Kunstgeschichte, die afroamerikanische Geschichte bewusst ausklammert. Anlässlich der ersten europäischen Überblicksschau wird es auch eine Monografie geben.
Rodney McMillian. The Land: Not Without a Politic
16.03.–16.06.24
Marta Herford
Goebenstr. 2–10
32052 Herford
Di–So 11–18, Mi 11–20 Uhr
www.marta-herford.de
Aktuelle Beiträge aus dem Umland
- Kunstmuseum Ahlen: Süße Heimat06.10.25 - 11:31
Was ist Heimat? Und was bedeutet es, wenn man eine neue finden muss? Anfang der 1960er-Jahre kamen viele Menschen aus der Türkei zum Arbeiten nach Deutschland – auch nach Ahlen zur Zeche „Westfalen“. Sie wurden Gastarbeiter genannt, obwohl sie meist wenig Gastfreundschaft erfuhren. Viele sind geblieben. Heute hat mehr als ein Drittel der Ahlener Bevölkerung eine doppelte oder nicht-deutsche Staatsangehörigkeit. Die Ausstellung „Süße Heimat. Deutsch-türkisches Leben in der Kunst“ nimmt diese Realität zum Ausgangspunkt.
- Münsterland Festival: Grafikprojekt prINT06.10.25 - 11:17
Von der Radierung bis zum Siebdruck, von politisch bis poetisch: Mit dem Grafikprojekt prINT ist die zeitgenössische Druckkunst Spaniens Teil des Münsterland Festivals part 13 unter dem Motto „Flamenco mit Flamingos“. Vier spanische Künstler:innen – Elena Jiménez, Javier Abad Alonso, Francisco Javier Barrajón und Carla Vilchez Retamosa – zeigen im Oktober und November Werke im Kloster Bentlage in Rheine und im Forum Altes Rathaus Borken.
- Quadrat Bottrop: Robert Smithson06.10.25 - 10:52
Das Josef Albers Museum widmet dem US-amerikanischen Künstler Robert Smithson (1938–1973) eine Einzelausstellung. Im Fokus steht sein in Europa entstandenes Werk. „Robert Smithson in Europa“ vereint zentrale Arbeiten aus den Niederlanden, Großbritannien, Italien und Deutschland – mit besonderem Blick auf das Rheinland und das Ruhrgebiet. In Kooperation mit der Holt/Smithson Foundation und internationalen Museen werden Schlüsselwerke wie „Mirror Displacement: Indoors“ und „Chalk-Mirror Displacement“ (1969) gezeigt.
- Glasmuseum Lette: Nordlichter06.10.25 - 10:38
Ob als Lichtphänomen am nördlichen Nachthimmel oder als spöttische Bezeichnung für Menschen aus dem hohen Norden – der Titel „Nordlichter“ der neuen Ausstellung im Glasmuseum Lette spielt bewusst mit Doppeldeutigkeiten. Gezeigt werden Werke aus dem eigenen Depot: herausragende Arbeiten von Künstler:innen aus Skandinavien, Island und Norddeutschland. Der Norden blickt auf eine lange Glastradition zurück, die internationale Bedeutung erlangt hat.
- Lippisches Landesmuseum: 150 Jahre Hermannsdenkmal06.10.25 - 10:19
Das Hermannsdenkmal feiert 2025 sein 150-jähriges Bestehen. Eine Ausstellung im Lippischen Landesmuseum nimmt das Jubiläum zum Anlass, die Geschichte des Denkmals kritisch zu beleuchten – von der antiken Varusschlacht über das Lebenswerk des Erbauers Ernst von Bandel bis hin zur heutigen touristischen Attraktion. Unter dem Titel „Denk: Mal! – 150 Jahre Hermannsdenkmal“ zeigt die Schau: Das Hermannsdenkmal war nie nur ein steinernes Geschichtsbild. Es war politisches Symbol, Projektionsfläche nationaler Narrative und ist heute ein Beispiel dafür, wie sich historische Deutung im Laufe der Zeit verändert.
- Tisa-Stiftung Dorsten: Malerei 2506.10.25 - 10:03
Was ist Malerei heute? Und wie findet sie neue Impulse für die Zukunft? Seit 2004 veranstalten die Kunstakademie Münster und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Ausstellungsreihe „Malerei“. Die sorgsam kuratierte Schau junger Malerei-Positionen findet jährlich an wechselnden Orten in der Region statt. Für die Kunstakademie Münster sind Projekte wie dieses integraler Bestandteil ihrer praxisnahen künstlerischen Lehre. Studierende sollen frühzeitig Gelegenheit bekommen, ihre Arbeiten zu zeigen und sich mit ihren Werken dem öffentlichen Diskurs zu stellen.
- Gustav-Lübcke-Museum: Schwarz und Weiß01.10.25 - 12:20
Schwarz und Weiß gehören seit Jahrhunderten zu den prägenden Gestaltungselementen der Kunst. Sie bilden die Grundlagen der Druckgrafik, werden aber auch bewusst als gestalterische Mittel für kraftvolle, expressive Kompositionen oder minimalistische Konzepte eingesetzt. Das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm widmet diesem Thema die Ausstellung „Schwarz & Weiß – Kontraste der Sammlung“. Die Schau bietet vielfältige Einblicke in die bedeutende grafische Sammlung des Hauses.
- Museum Haus Opherdicke: O ihr Menschen01.10.25 - 11:25
Um die Neue Sachlichkeit, eine Kunstepoche der 1920er- und 1930er-Jahre, geht es in der gleichnamigen Gruppenausstellung im Haus Opherdicke. Die Ausstellung ist nach dem Gedichtfragment „O Ihr Menschen. Ihr Menschen lernet doch von Wiesen Blümelein. Wie ihr könnt Gott gefallen und gleichwohl schöne sein“ von Alfred Bauer Saar benannt, das hier wie ein Aufruf zu Schönheit, Demut und Achtsamkeit, aber auch als Frage nach dem Handeln des Menschen gelesen wird.
- Museum Burg Vischering: Eduardo Chillida01.10.25 - 10:58
„Mein Leben und mein Werk bestanden immer daraus, das zu tun versuchen, was ich nicht zu tun wusste – und so habe ich meine Zeit fragend, zweifelnd, suchend verbracht.“ Mit diesen Worten beschreibt Eduardo Chillida (1924–2002) seine künstlerische Haltung – und zugleich den Weg, der ihn zu einem der wichtigsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts machte. Bekannt wurde der spanische Künstler durch monumentale Skulpturen aus Eisen. Weniger bekannt, aber ebenso konsequent durchdacht ist sein grafisches Werk.
- Draiflessen Collection: Magische Frauen30.09.25 - 15:23
Die Sammelausstellung „Magische Frauen“ in der Draiflessen Collection widmet sich künstlerischen Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts, die die Dämonisierung weiblicher Magie und Spiritualität ablehnen und diese Mysterien stattdessen als Quelle feministischer Selbstbestimmung, kultureller Erinnerung und kollektiver Verbundenheit sichtbar und erfahrbar machen.
- Städtische Galerie Paderborn: Walther Schwiete30.09.25 - 15:02
Die Städtische Galerie in der Reithalle Paderborn präsentiert die Einzelausstellung „Eigen ± Sinn“ von Walther Schwiete (*1956). Der in Berlin und Paderborn lebende Bildhauer arbeitet mit Materialien, die man aus Industrie und Alltag kennt: Polyethylen, Holz und Styropor. Aus diesen Werkstoffen fertigt er bildhafte Intarsien, versieht Styroporplatten mit Silberlack und bearbeitet sie mit Ätzungen zu komplexen Oberflächenstrukturen. In seiner Werkgruppe der „Brandings“ nutzt Walther Schwiete Feuer, Rauch und eigens entwickelte Brandstempel, um Motive in Sperrholz einzubrennen.
- Kunsthalle Recklinghausen: Jeehye Song26.09.25 - 12:11
Zum 40. Mal wird der Kunstpreis junger westen vergeben, in diesem Jahr in der Kategorie Malerei. 22 junge Künstler:innen aus ganz Deutschland konnten sich mit ihren Bewerbungen durchsetzen und sind Teil der Ausstellung in der Kunsthalle Recklinghausen. Eine besondere Ehrung wird der Malerin Jeehye Song zuteil: Sie erhält den mit 20.000 Euro dotierten Kunstpreis und eine Einzelpräsentation ihrer Werke in der obersten Etage.
- Kloster Bentlage: Annelise Kretschmer26.09.25 - 11:09
Annelise Kretschmer (1903–1987) zählt zu den bedeutenden deutschen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Als Vertreterin des „Neuen Sehens“ eröffnete sie schon in der Weimarer Republik ein eigenes Atelier und blieb auch nach dem Zweiten Weltkrieg ihrer klaren Bildsprache treu. Ob Porträts, Orte oder Gegenstände: Ihre Aufnahmen loten das Wesen des Dargestellten aus und überraschen durch die Nahsicht alltäglicher Details. Mit besonderer Sensibilität gelingt es Kretschmer in ihrer Porträtfotografie, Emotionen und Charakter des fotografierten Gegenübers einzufangen.
- Kunsthaus Rietberg: Oskar Kurt Döbrich26.09.25 - 10:51
Der Münsteraner Künstler Oskar Kurt Döbrich (1911–1970), in seinem Freundeskreis kurz OKD genannt, gehört zu jener Generation, deren künstlerische Entwicklung durch den Nationalsozialismus tiefgreifend geprägt wurde. Früh gefördert von seinen Lehrern Leo Burgholz und Josef Wedewer, begann er 1933 ein Kunststudium an der Staatlichen Akademie in Berlin. Dort prägten ihn vor allem die Techniken der Alten Meister und die Zeichner der Romantik – Einflüsse, die sein Werk bis zuletzt durchziehen. In dieser Zeit entstanden Kontakte zu Otto Pankok und Conrad Felixmüller, mit denen ihn ein reger Austausch verband.
- Schloss Cappenberg: Konrad Klapheck26.09.25 - 10:13
Maschinen als Metaphern: Mit seinen „dienenden Maschinen“ – Apparaten ohne erkennbare Funktion – stellte der Düsseldorfer Maler und Grafiker Konrad Klapheck (1935–2023) zentrale Fragen zu Technik, Arbeit und gesellschaftlichen Machtstrukturen. Die Ausstellung „Nicht von Menschenhand“ im Museum Schloss Cappenberg widmet sich diesen Werken, in denen Maschinen symbolisch für kulturelle Rollen und gesellschaftliche Zwänge stehen.
- Von der Heydt-Museum: Markus Karstieß26.09.25 - 9:54
„Freundschaftsanfrage Nr. 3“ heißt die aktuelle Ausstellung im Von der Heydt-Museum, die von Oktober 2025 bis Februar 2026 Skulpturen des zeitgenössischen Bildhauers Markus Karstieß präsentiert. Die Ausstellung ist der dritte Teil einer fortlaufenden Ausstellungsreihe, die jeweils eine:n zeitgenössische:n Künstler:in zum Dialog mit dem Sammlungsbestand einlädt. Markus Karstieß hat sich für seine künstlerische Auseinandersetzung berühmte Werke der klassischen Moderne ausgesucht und diese zur Selbstbefragung seiner eigenen Arbeit genutzt.
- Kunstmuseum Ahlen: Ein Genuss! Früchte in der Kunst07.07.25 - 15:02
Einen besonderen Genuss verspricht die gleichnamige Ausstellung im Kunstmuseum Ahlen. Gezeigt werden Kunstwerke, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit Obst auseinandersetzen. Das Thema mag zunächst trivial anmuten, doch das ist es keineswegs. Nicht nur in Form von Stillleben haben die verschiedensten Früchte schon immer eine besondere Anziehungskraft auf Kunstschaffende besessen. Seit Anbeginn der Malerei dienen sie als Vorlage für besonders farbige Motive, sind aber auch Symbole für die großen Themen der Menschheit: Sünde und Sinnlichkeit, Schönheit und Verfall, Lebensfreude und Glauben. Die in Ahlen gezeigten Werke stammen von einigen der renommiertesten Kunstschaffenden des 20. und 21. Jahrhunderts.
- Galerie Lengershaus: Hyun-Gyoung Kim07.07.25 - 10:25
Ab Ende August zeigt die Galerie Lengershaus unter dem Titel „Dämmerung – Die Zeit zwischen Hund und Wolf“ Werke von Hyun-Gyoung Kim aus Münster. Ihre skulpturalen Arbeiten wirken auf den ersten Blick glatt und perfekt – gegossen aus Acrylharz, makellos geschliffen, meist monochrom. Doch bei genauerem Hinsehen entfalten sie einen ganz eigenen, überraschenden Reiz.
- Skulpturenpark Waldfrieden: Tony Cragg04.07.25 - 11:50
Tony Cragg, 1949 in Liverpool geboren, zählt zu den bedeutendsten Bildhauern der Gegenwart. Sein Werk entfaltet sich in einem fortwährenden Prozess der Erforschung von Material und Form, stets mit dem Ziel, die Welt um uns herum neu zu gestalten. Seine Aussage, dass „es viel mehr Dinge gibt, die nicht existieren, als die existieren“, verweist auf einen unendlichen Quell von Möglichkeiten, die jenseits unserer Wahrnehmung liegen.
Im dunklen Schatten des NS-Regimes: Felka Platek
Museumsquartier Osnbarück/Felix Nussbaum-Haus
Selbstporträt vor offenem Fenster, um 1940. Leihgabe der Felix-Nussbaum-Foundation. Foto: Hermann Pentermann
Stillleben mit Gießkanne und Agave. 1943. Leihgabe der Felix-Nussbaum-Foundation. Foto: Hermann Pentermann
AUSGABE 2/2024 – Autorin: Anna Thiemann
In der Weimarer Republik war Felka Platek (1899-1944) eine aufstrebende polnisch-jüdische Künstlerin, die nach der Machtergreifung Hitlers ihre Wahlheimat Deutschland verlassen musste. Nach Stationen in Italien und Frankreich hielt sie sich ab 1937 in Brüssel auf. Dort wurde sie 1944 denunziert und von den Nationalsozialisten nach Auschwitz deportiert und ermordet. Viele ihrer frühen Werke sind 1932 bei einem Brand zerstört worden. Das Museumsquartier Osnabrück besitzt mit 26 Gemälden die weltweit größte Platek-Sammlung und widmet ihr nun erstmals eine Einzelausstellung, die sie als eigenständige Künstlerin in den Blick nimmt, anstatt sie nur als Motiv und Unterstützerin ihres weitaus bekannteren Ehemanns Felix Nussbaum zu würdigen.
Im Mai 1940 marschierten die Deutschen in Belgien ein und erließen kurz darauf zahlreiche antijüdische Gesetze und Verordnungen. Um diese Zeit entstand das wohl beklemmendste und eindrucksvollste Bild der Ausstellung, das „Selbstporträt vor offenem Fenster“. Die scheinbare Alltagssituation hat etwas Bedrohliches: Auf Felka Plateks Gesicht liegt ein dunkler Schatten. Die zusammengepressten Lippen zeugen von einem Unbehagen, das nicht verbal artikuliert werden kann, aber visuell, insbesondere in der Körpersprache, zum Ausdruck kommt. Die Augen sind voller Sorge und Angst, und mit der rechten Hand – Selbstporträts sind üblicherweise spiegelverkehrt – fasst sich die Künstlerin ans Herz. Im Jahr 1943, als das Künstlerpaar in einem Versteck Schutz vor der Gestapo suchen musste, entstand das „Stillleben mit Gießkanne und Agave“, welches ebenfalls als Kommentar auf das Leben unter dem NS-Regime gelesen werden kann. Die eigentlich in tropischen und subtropischen Gebieten beheimatete Pflanze erinnert zum einen an das gemeinsame Exil in Italien. Zum anderen symbolisiert das auch als Jahrhundertpflanze bekannte Gewächs, das oftmals erst nach Jahrzehnten ein einziges Mal blüht, das bange Warten auf eine bessere Zukunft, eine Hoffnung, die unter widrigsten Umständen mühsam am Leben gehalten wurde.
Felka Platek – Eine Künstlerin im Exil
25.02.–10.11.24
Museumsquartier Osnabrück/Felix Nussbaum-Haus
Lotter Str. 2
49078 Osnabrück,
Tel. 0541-3232237
Di–Fr 11–18, So 10 –18 Uhr
www.museumsquartier-osnabrueck.de
Aktuelle Beiträge aus dem Umland
- Kunstmuseum Ahlen: Süße Heimat06.10.25 - 11:31
Was ist Heimat? Und was bedeutet es, wenn man eine neue finden muss? Anfang der 1960er-Jahre kamen viele Menschen aus der Türkei zum Arbeiten nach Deutschland – auch nach Ahlen zur Zeche „Westfalen“. Sie wurden Gastarbeiter genannt, obwohl sie meist wenig Gastfreundschaft erfuhren. Viele sind geblieben. Heute hat mehr als ein Drittel der Ahlener Bevölkerung eine doppelte oder nicht-deutsche Staatsangehörigkeit. Die Ausstellung „Süße Heimat. Deutsch-türkisches Leben in der Kunst“ nimmt diese Realität zum Ausgangspunkt.
- Münsterland Festival: Grafikprojekt prINT06.10.25 - 11:17
Von der Radierung bis zum Siebdruck, von politisch bis poetisch: Mit dem Grafikprojekt prINT ist die zeitgenössische Druckkunst Spaniens Teil des Münsterland Festivals part 13 unter dem Motto „Flamenco mit Flamingos“. Vier spanische Künstler:innen – Elena Jiménez, Javier Abad Alonso, Francisco Javier Barrajón und Carla Vilchez Retamosa – zeigen im Oktober und November Werke im Kloster Bentlage in Rheine und im Forum Altes Rathaus Borken.
- Quadrat Bottrop: Robert Smithson06.10.25 - 10:52
Das Josef Albers Museum widmet dem US-amerikanischen Künstler Robert Smithson (1938–1973) eine Einzelausstellung. Im Fokus steht sein in Europa entstandenes Werk. „Robert Smithson in Europa“ vereint zentrale Arbeiten aus den Niederlanden, Großbritannien, Italien und Deutschland – mit besonderem Blick auf das Rheinland und das Ruhrgebiet. In Kooperation mit der Holt/Smithson Foundation und internationalen Museen werden Schlüsselwerke wie „Mirror Displacement: Indoors“ und „Chalk-Mirror Displacement“ (1969) gezeigt.
- Glasmuseum Lette: Nordlichter06.10.25 - 10:38
Ob als Lichtphänomen am nördlichen Nachthimmel oder als spöttische Bezeichnung für Menschen aus dem hohen Norden – der Titel „Nordlichter“ der neuen Ausstellung im Glasmuseum Lette spielt bewusst mit Doppeldeutigkeiten. Gezeigt werden Werke aus dem eigenen Depot: herausragende Arbeiten von Künstler:innen aus Skandinavien, Island und Norddeutschland. Der Norden blickt auf eine lange Glastradition zurück, die internationale Bedeutung erlangt hat.
- Lippisches Landesmuseum: 150 Jahre Hermannsdenkmal06.10.25 - 10:19
Das Hermannsdenkmal feiert 2025 sein 150-jähriges Bestehen. Eine Ausstellung im Lippischen Landesmuseum nimmt das Jubiläum zum Anlass, die Geschichte des Denkmals kritisch zu beleuchten – von der antiken Varusschlacht über das Lebenswerk des Erbauers Ernst von Bandel bis hin zur heutigen touristischen Attraktion. Unter dem Titel „Denk: Mal! – 150 Jahre Hermannsdenkmal“ zeigt die Schau: Das Hermannsdenkmal war nie nur ein steinernes Geschichtsbild. Es war politisches Symbol, Projektionsfläche nationaler Narrative und ist heute ein Beispiel dafür, wie sich historische Deutung im Laufe der Zeit verändert.
- Tisa-Stiftung Dorsten: Malerei 2506.10.25 - 10:03
Was ist Malerei heute? Und wie findet sie neue Impulse für die Zukunft? Seit 2004 veranstalten die Kunstakademie Münster und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Ausstellungsreihe „Malerei“. Die sorgsam kuratierte Schau junger Malerei-Positionen findet jährlich an wechselnden Orten in der Region statt. Für die Kunstakademie Münster sind Projekte wie dieses integraler Bestandteil ihrer praxisnahen künstlerischen Lehre. Studierende sollen frühzeitig Gelegenheit bekommen, ihre Arbeiten zu zeigen und sich mit ihren Werken dem öffentlichen Diskurs zu stellen.
- Gustav-Lübcke-Museum: Schwarz und Weiß01.10.25 - 12:20
Schwarz und Weiß gehören seit Jahrhunderten zu den prägenden Gestaltungselementen der Kunst. Sie bilden die Grundlagen der Druckgrafik, werden aber auch bewusst als gestalterische Mittel für kraftvolle, expressive Kompositionen oder minimalistische Konzepte eingesetzt. Das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm widmet diesem Thema die Ausstellung „Schwarz & Weiß – Kontraste der Sammlung“. Die Schau bietet vielfältige Einblicke in die bedeutende grafische Sammlung des Hauses.
- Museum Haus Opherdicke: O ihr Menschen01.10.25 - 11:25
Um die Neue Sachlichkeit, eine Kunstepoche der 1920er- und 1930er-Jahre, geht es in der gleichnamigen Gruppenausstellung im Haus Opherdicke. Die Ausstellung ist nach dem Gedichtfragment „O Ihr Menschen. Ihr Menschen lernet doch von Wiesen Blümelein. Wie ihr könnt Gott gefallen und gleichwohl schöne sein“ von Alfred Bauer Saar benannt, das hier wie ein Aufruf zu Schönheit, Demut und Achtsamkeit, aber auch als Frage nach dem Handeln des Menschen gelesen wird.
- Museum Burg Vischering: Eduardo Chillida01.10.25 - 10:58
„Mein Leben und mein Werk bestanden immer daraus, das zu tun versuchen, was ich nicht zu tun wusste – und so habe ich meine Zeit fragend, zweifelnd, suchend verbracht.“ Mit diesen Worten beschreibt Eduardo Chillida (1924–2002) seine künstlerische Haltung – und zugleich den Weg, der ihn zu einem der wichtigsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts machte. Bekannt wurde der spanische Künstler durch monumentale Skulpturen aus Eisen. Weniger bekannt, aber ebenso konsequent durchdacht ist sein grafisches Werk.
- Draiflessen Collection: Magische Frauen30.09.25 - 15:23
Die Sammelausstellung „Magische Frauen“ in der Draiflessen Collection widmet sich künstlerischen Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts, die die Dämonisierung weiblicher Magie und Spiritualität ablehnen und diese Mysterien stattdessen als Quelle feministischer Selbstbestimmung, kultureller Erinnerung und kollektiver Verbundenheit sichtbar und erfahrbar machen.
- Städtische Galerie Paderborn: Walther Schwiete30.09.25 - 15:02
Die Städtische Galerie in der Reithalle Paderborn präsentiert die Einzelausstellung „Eigen ± Sinn“ von Walther Schwiete (*1956). Der in Berlin und Paderborn lebende Bildhauer arbeitet mit Materialien, die man aus Industrie und Alltag kennt: Polyethylen, Holz und Styropor. Aus diesen Werkstoffen fertigt er bildhafte Intarsien, versieht Styroporplatten mit Silberlack und bearbeitet sie mit Ätzungen zu komplexen Oberflächenstrukturen. In seiner Werkgruppe der „Brandings“ nutzt Walther Schwiete Feuer, Rauch und eigens entwickelte Brandstempel, um Motive in Sperrholz einzubrennen.
- Kunsthalle Recklinghausen: Jeehye Song26.09.25 - 12:11
Zum 40. Mal wird der Kunstpreis junger westen vergeben, in diesem Jahr in der Kategorie Malerei. 22 junge Künstler:innen aus ganz Deutschland konnten sich mit ihren Bewerbungen durchsetzen und sind Teil der Ausstellung in der Kunsthalle Recklinghausen. Eine besondere Ehrung wird der Malerin Jeehye Song zuteil: Sie erhält den mit 20.000 Euro dotierten Kunstpreis und eine Einzelpräsentation ihrer Werke in der obersten Etage.
- Kloster Bentlage: Annelise Kretschmer26.09.25 - 11:09
Annelise Kretschmer (1903–1987) zählt zu den bedeutenden deutschen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Als Vertreterin des „Neuen Sehens“ eröffnete sie schon in der Weimarer Republik ein eigenes Atelier und blieb auch nach dem Zweiten Weltkrieg ihrer klaren Bildsprache treu. Ob Porträts, Orte oder Gegenstände: Ihre Aufnahmen loten das Wesen des Dargestellten aus und überraschen durch die Nahsicht alltäglicher Details. Mit besonderer Sensibilität gelingt es Kretschmer in ihrer Porträtfotografie, Emotionen und Charakter des fotografierten Gegenübers einzufangen.
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Der Münsteraner Künstler Oskar Kurt Döbrich (1911–1970), in seinem Freundeskreis kurz OKD genannt, gehört zu jener Generation, deren künstlerische Entwicklung durch den Nationalsozialismus tiefgreifend geprägt wurde. Früh gefördert von seinen Lehrern Leo Burgholz und Josef Wedewer, begann er 1933 ein Kunststudium an der Staatlichen Akademie in Berlin. Dort prägten ihn vor allem die Techniken der Alten Meister und die Zeichner der Romantik – Einflüsse, die sein Werk bis zuletzt durchziehen. In dieser Zeit entstanden Kontakte zu Otto Pankok und Conrad Felixmüller, mit denen ihn ein reger Austausch verband.
- Schloss Cappenberg: Konrad Klapheck26.09.25 - 10:13
Maschinen als Metaphern: Mit seinen „dienenden Maschinen“ – Apparaten ohne erkennbare Funktion – stellte der Düsseldorfer Maler und Grafiker Konrad Klapheck (1935–2023) zentrale Fragen zu Technik, Arbeit und gesellschaftlichen Machtstrukturen. Die Ausstellung „Nicht von Menschenhand“ im Museum Schloss Cappenberg widmet sich diesen Werken, in denen Maschinen symbolisch für kulturelle Rollen und gesellschaftliche Zwänge stehen.
- Von der Heydt-Museum: Markus Karstieß26.09.25 - 9:54
„Freundschaftsanfrage Nr. 3“ heißt die aktuelle Ausstellung im Von der Heydt-Museum, die von Oktober 2025 bis Februar 2026 Skulpturen des zeitgenössischen Bildhauers Markus Karstieß präsentiert. Die Ausstellung ist der dritte Teil einer fortlaufenden Ausstellungsreihe, die jeweils eine:n zeitgenössische:n Künstler:in zum Dialog mit dem Sammlungsbestand einlädt. Markus Karstieß hat sich für seine künstlerische Auseinandersetzung berühmte Werke der klassischen Moderne ausgesucht und diese zur Selbstbefragung seiner eigenen Arbeit genutzt.
- Kunstmuseum Ahlen: Ein Genuss! Früchte in der Kunst07.07.25 - 15:02
Einen besonderen Genuss verspricht die gleichnamige Ausstellung im Kunstmuseum Ahlen. Gezeigt werden Kunstwerke, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit Obst auseinandersetzen. Das Thema mag zunächst trivial anmuten, doch das ist es keineswegs. Nicht nur in Form von Stillleben haben die verschiedensten Früchte schon immer eine besondere Anziehungskraft auf Kunstschaffende besessen. Seit Anbeginn der Malerei dienen sie als Vorlage für besonders farbige Motive, sind aber auch Symbole für die großen Themen der Menschheit: Sünde und Sinnlichkeit, Schönheit und Verfall, Lebensfreude und Glauben. Die in Ahlen gezeigten Werke stammen von einigen der renommiertesten Kunstschaffenden des 20. und 21. Jahrhunderts.
- Galerie Lengershaus: Hyun-Gyoung Kim07.07.25 - 10:25
Ab Ende August zeigt die Galerie Lengershaus unter dem Titel „Dämmerung – Die Zeit zwischen Hund und Wolf“ Werke von Hyun-Gyoung Kim aus Münster. Ihre skulpturalen Arbeiten wirken auf den ersten Blick glatt und perfekt – gegossen aus Acrylharz, makellos geschliffen, meist monochrom. Doch bei genauerem Hinsehen entfalten sie einen ganz eigenen, überraschenden Reiz.
- Skulpturenpark Waldfrieden: Tony Cragg04.07.25 - 11:50
Tony Cragg, 1949 in Liverpool geboren, zählt zu den bedeutendsten Bildhauern der Gegenwart. Sein Werk entfaltet sich in einem fortwährenden Prozess der Erforschung von Material und Form, stets mit dem Ziel, die Welt um uns herum neu zu gestalten. Seine Aussage, dass „es viel mehr Dinge gibt, die nicht existieren, als die existieren“, verweist auf einen unendlichen Quell von Möglichkeiten, die jenseits unserer Wahrnehmung liegen.












