Andy Warhol – Prints und Screen Tests
Kunstmuseum Pablo Picasso Münster
Andy Warhol. Marilyn Monroe. 1967. © 2022 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York
Andy Warhol. Ads Apple. 1985. © 2022 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York
Ausgabe 3/2022 – Autorin: Birgit Schlepütz
Seine Ateliers nannte Andy Warhol factory, die Serialität seiner Arbeiten lenkte den Blick auf die Machart und die Wirkmacht von Massenmedien. Die Schau zeigt nun mit rund 80 Prints aus den Jahren 1954 bis 1987 einen Querschnitt seines druckgrafischen Schaffens auf Papier: Motive wie Marilyn Monroe, die Campell-Suppendose, die Blütenbilder oder der Elektrische Stuhl sind darunter, aber auch Experimentalfilme sowie die gesamte Bildserie „Flash – November 22, 1963“ anlässlich der Ermordung John F. Kennedys. Paraphrasen auf Meisterwerke der Kunstgeschichte bauen zudem die Brücke von Andy Warhol zu dem von ihm bewunderten Pablo Picasso, dem sich die Studioausstellung „Kunst nach Kunst – Picassos Variationen nach Alten Meistern“ widmet.
Andy Warhol (1928–1987) ist bereits ein bekannter und gut bezahlter Grafikdesigner in New York, als er sich zum Ende der 1950er-Jahre sukzessive der freien Kunst zuwendet. Seine Erfahrungen in der Werbe- und Medienwelt, seine Präferenz für mechanisierte künstlerische Arbeitsprozesse sowie sein Sinn für die Kommerzialisierung durch Wiederholung und Vervielfältigung sind schnell erfolgreich und prägen sein gesamtes Schaffen. Als leidenschaftlicher Filmemacher entwickelt Warhol in den 1960er-Jahren zudem eine neue Form des Porträts: kurze, stumme Schwarzweiß-Filme, in denen er Personen in Nahaufnahme präsentiert. Sechs dieser Screen Tests hat das Andy-Warhol-Museum in Pittsburgh nach Münster verliehen. Die Prints stammen aus einer deutschen Privatsammlung und werden zum Teil erstmalig öffentlich in Deutschland gezeigt. Andy Warhol setzt sich in den 1980er-Jahren mit der Kunst alter Meister auseinander, indem er etwa Gemälde von Botticelli, da Vinci, Ingres oder Munch in seinem Stil adaptiert. Auch Pablo Picasso paraphrasiert in seinem Spätwerk alte Meister – darunter Cranach, El Greco, Manet oder Delacroix. Zu sehen sind seine Interpretationen in einer Studioausstellung, die den Picasso bewundernden Andy Warhol mit dem Warhol ignorierenden Pablo Picasso vereint.
Andy Warhol
14.05.–18.09.22
Kunstmuseum Pablo Picasso
Picassoplatz 1
48143 Münster
Tel. 0251-4144710
Di–So 10–18 Uhr
www.kunstmuseum-picasso-muenster.de