01/2020 – Autorin: Birgit Schlepütz – Kunstmuseum Pablo Picasso: Beauty is a line
Picassomuseum Münster
Über die Schönheit der Linie: Beauty is a line
Theo Wolvecamp. Ohne Titel. 1959 © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Bart van der Leck. Compositie nr. 8. 1917 © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Die Linie ist ab Februar das verbindende Thema der Doppelausstellung „Beauty is a line“, für die das Kunstmuseum Pablo Picasso und das Rijksmuseum Twenthe im niederländischen Enschede kooperieren. Mit je eigenen Schwerpunkten spüren sie dort der Schönheit, der Funktion und der gestalterischen Bedeutung der Linie in der Kunst nach. Das Picasso-Museum zeigt Werke aus den europäischen Salons um das Jahr 1900, De Stijl- und Bauhaus-Künstler, US-amerikanische Minimal Artists, surrealistische Linienkünstler sowie Action Painter. Parallel dazu läuft im Picasso-Museum zudem die Ausstellung „Von Bonnard bis Picasso – Die Bücher des Monsieur Vollard“.
Beide Museen führen ihre Besucher zunächst in das mondäne Europa an der Schwelle zum 20. Jahrhundert. In jene Zeit also, in der die Linie als dekoratives Element die Architektur, das Interieur, die Kleidung oder auch Zeitschriften und Alltagsgegenstände veränderte. Mit De Stijl- und Bauhaus-Künstlern greift das Picasso-Museum anschließend Avantgardebewegungen der Klassischen Moderne auf und zeigt, wie deren geometrisch-abstrakte Formen radikal mit der Tradition brachen. Ihnen folgen US-amerikanische Minimal Artists wie Donald Judd, Sol LeWitt und Robert Mangold, die diese Ideen individuell weiterentwickelten. Und schließlich geht es in Münster um die Linie im Kontext von André Massons surrealistischer Linienkunst und deren Einfluss auf den Abstrakten Expressionismus eines Cy Twombly oder die Action Paintings von Jackson Pollock. Auch aus den Büchern des Galeristen Ambroise Vollard, aus der das PicassoMuseum zeitgleich zahlreiche Werke zeigt, ergeben sich Verbindungs-Linien zu „Beauty Is A Line“: So harmonieren etwa die sanft geschwungenen Linien in Maurice Denis‘ Buchkunst mit der Ornamentik der Interieurs und Tapisserien. Paul Ranson wiederum wurde von Ambroise Vollard vertreten.
01.02.–24.05.20
Kunstmuseum Pablo Picasso Münster
Picassoplatz 1
48143 Münster
Tel. 0251-4144710
Di–So 10–18, Fr 10–20 Uhr
www.kunstmuseum-picasso-muenster.de