01/2020 – Haus Opherdicke: Künstler im Exil im hohen Norden
Haus Opherdicke
Künstler im Exil im hohen Norden
Hans Tombrock. Hütte an der Küste. ca. 1940. Sammlung Memoria Thomas B. Schumann. Foto: Thomas Kersten
Rund eine halbe Million Menschen verließen Deutschland während der nationalsozialistischen Diktatur – unter ihnen rund 10.000 Künstler, Musiker und Schriftsteller. In einer Gruppenausstellung zeigt das Haus Opherdicke Werke von Künstlerinnen und Künstlern die den Weg ins Exil nach Skandinavien wählten. Einer von ihnen war Hans Tombrock (1895–1966), der 1933 mit Frau und Kind zunächst in die Schweiz emigrierte und sich nach Stationen in Österreich, der Tschechoslowakei, Polen, Lettland und Estland 1937 in der Nähe von Stockholm niederließ. Hier lernte er Bertolt Brecht kennen. Zwischen beiden entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft und eine fruchtbare Zusammenarbeit, die ihren Höhepunkt in Tombrocks Illustration von Brechts „Das Leben des Galilei“ fand. Neben Tombrock werden Werke von Ernst Martin Benedikt, Otto Ehrich, Erwin Graumann, Eric Johannsen, Bruno Krauskopf, Lotte Laserstein, Rudi Lesser, Hilde Rubinstein, Hugo Steiner-Prag, Peter Weiss und Paul Wieghardt ausgestellt. Sie stammen aus der Sammlung Memoria Thomas B. Schumann, die sich der deutschen Exilkunst verschrieben hat. Die schwedische Künstlerin Ann Böttcher (*1973) spiegelt das Thema Migration zeitgenössisch wider.
08.03.–09.08.20
Haus Opherdicke
Dorfstr. 29
Tel. 02301-9183972
59439 Holzwickede
Di–So 10.30–17.30 Uhr