Beiträge 2019
4. Quartal 2019
3. Quartal 2019
Städtische Galerie Paderborn: Seet van Hout
In der Ausstellungsreihe „Sommeredition“ zeigt die Galerie in der Reithalle Arbeiten der niederländischen Künstlerin Seet van Hout. Van Hout kombiniert in ihren Werken fließende Malerei und gezeichnete Stickerei zu atmosphärischen Bildräumen. Die Künstlerin aus Nijmegen arbeitet nicht mit dem Pinsel, sondern lässt Farbe über die Leinwände fließen.
Kunsthaus Kloster Gravenhorst: Soundseeing
Wie vielfältig Klangkunst sein kann, ist in diesem Sommer im DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst zu erleben. Zwei Künstlerinnen und ein Künstler präsentieren hier ab Mitte Juli im Rahmen des münstlerlandweiten Klangkunstfestivals SOUNDSEEING Klanginstallationen und Objekte. Im großen Saal sowie im Außenraum laden spielerische Klangobjekte von Erwin Stache die Besucher zur Interaktion ein.
Burg Vischering: Mateusz Szczypiński
Zum Münsterland Festival part10 in diesem Herbst widmet sich die Burg Vischering der jungen, zeitgenössischen Kunstszene Polens. Ein vielversprechendes Talent ist Mateusz Szczypiński (*1986), dessen Werk sich zwischen Malerei und Collage bewegt. Der in Krakau lebende Künstler arbeitet mit bekannten Zitaten der Kunstgeschichte und baut daraus entrückte Utopien.
Quadrat Bottrop: Schau zum Spätwerk Ulrich Erbens
Ulrich Erben (*1940) gehört zu den Klassikern der Farbmalerei in Deutschland. Der Düsseldorfer Künstler hat über Jahre eine Bildsprache von großer Klarheit und Transparenz entwickelt: Einfache geometrische Formen und zurückgenommene Farben in feinen Übergängen kennzeichnen seine Malerei, die vor allem in den späten Jahren eine nochmalige Vereinfachung und Verdichtung erfahren hat.
Stiftskirche Schloss Cappenberg: Joachim Karsch
Im Zweiten Weltkrieg wurden zwei Drittel seiner Skulpturen zerstört. Am Ende nahm der Krieg nicht nur seine Werke – auch der Künstler selbst zerbrach am Krieg. Die Rede ist von dem aus Schlesien stammenden Bildhauer und Grafiker Joachim Karsch (1897–1945). Sein Sohn Florian hat die noch verfügbaren Werke akribisch zusammengetragen und dafür gesorgt, dass sie jetzt in der Cappenberger Stiftskirche ausgestellt werden.
Kunstmuseum Ahlen: Intermezzo 2019
Das Ahlener Kunstmuseum präsentiert in seiner Ausstellungsreihe „Intermezzo“ in diesem Sommer und Herbst unter dem Titel „Geteilte Wirklichkeit“ vier zeitgenössische Positionen, die mit unterschiedlichen Medien wie Malerei, Fotografie, Video- und Aktionskunst geteilte Wirklichkeiten erlebbar machen.
Alter Hof Schoppmann: Gerhard Uhlig
Gerhard Uhlig (1924–2015) war Maler, Grafiker, Fotograf und Kunstdidaktiker. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er in Leipzig, Dresden, München, Kassel und Stuttgart bei namhaften Größen wie Joseph Hegenbarth, Max Schwimmer, Johannes Itten und insbesondere Willi Baumeister. Als Illustrator arbeitete er für große Zeitschriften, stellte seine Gemälde und Grafiken deutschlandweit aus und publizierte kunstästhetische Schriften.
Museum Abtei Liesborn: SALIGIA
Sieben PKW-Anhänger, sieben Künstler, sieben Stationen umreißen das Ausstellungsprojekt SALIGIA. Die Wanderausstellung mit Werken von Wiebke Bartsch, Stefan Demming, Ottmar Hörl, Katharina Krenkel, Beate Passow, Dietmar Schmale und Peer Christian Stuwe beschäftigt sich mit dem künstlerischen Motiv der sieben Todsünden. Als mobile Installationen, die alle auf derselben Grundkonstruktion eines PKW-Anhängers basieren, gehen die Kunstwerke bis Mitte 2021 auf Ausstellungstournee. SALIGIA ist ein Kooperationsprojekt des Klosters Bentlage mit dem Museum Religio in Telgte, der Stadt Münster, die Saligia zum Schauraum 2019 präsentierte, dem kult in Vreden, dem Museum Abtei Liesborn, der Gemeinde Saerbeck und den Flottmann-Hallen in Herne.
Museum Haus Opherdicke: Die neue Frau
1919 erhielten die Frauen in Deutschland das Wahlrecht – und in der Berliner Hochschule der Bildenden Künste erstmals eine eigene Klasse. Damit eröffnete sich den bis dato als „Malweiber“ verspotteten Schülerinnen der Damenmalschulen sukzessive der Kunstmarkt und mit ihm der Weg in ein professionelles Künstlerinnen-Leben. Auf diese Zeit blickt die Ausstellung „Die neue Frau“ zurück und zeigt Malereien, Grafiken und Skulpturen, die um das Jahr 1919 entstanden.
Marta Herford: Rebellische Pracht
Walter Gropius hätte sich beim Anblick der aktuellen Ausstellung im Marta wohl im Grabe umgedreht. Als Gegenakzent zum allgegenwärtigen Bauhaus-Jubiläum präsentiert das Herforder Museum Designobjekte, die einen radikal anderen Weg einschlagen. „Rebellische Pracht“ heißt die Schau, die sich den „Design-Punks“ der 1970er und 80er Jahre widmet.
Gustav-Lübcke-Museum: Die Gebrüder Viegener
In seiner aktuellen Sonderausstellung vereint das Hammer Gustav-Lübcke-Museum die Werke dreier Brüder unter einem Dach. Zu sehen sind Grafiken, Malereien, Fotografien und Skulpturen von Josef, Eberhard und Fritz Viegener. Die in Soest geborenen Brüder haben während des 20. Jahrhunderts vor allem in Westfalen ihre künstlerischen Spuren hinterlassen.
Kunsthalle Schnake: Spirits in Stone
In ihrer „Skulpturensommer“ betitelten Ausstellung gibt die Kunsthalle Schnake einen einmaligen Einblick in die Geschichte der Bildhauerbewegung des südafrikanischen Landes Simbabwe. Bisher noch nicht gezeigte Arbeiten von Bildhauern der ersten Stunde wie Bernard Matemera oder Nicholas Mukomberanwa, deren Arbeiten bereits im Museum of Modern Art in New York und im Musée Rodin in Paris gezeigt wurden, dokumentieren die Anfänge dieser Bewegung in den 1960er Jahren.
Galerie Ostendorff: Oskar Koller
Vor allem die Aquarelle machten Oskar Koller (1925–2004) weit über die Grenzen seiner Heimatstadt Nürnberg bekannt. In dieser von ihm meisterlich beherrschten Technik konnte er seine große Stärke, den scheinbar mühelosen Umgang mit der Farbe, besonders gut ausspielen. Seine bevorzugten Motive waren Landschaften, Blumen, Bäume und besonders die Menschen. Oft spielt in seinen scheinbar flüchtig hingeworfenen Darstellungen, das weiß belassene Papier eine entscheidende Rolle.
Stadtmuseum Münster: Thomas Kellner
Gebäude zerfallen in Stücke, schwanken von einer Seite zur anderen: Thomas Kellners Fotografien von weltbekannten Sehenswürdigkeiten vermitteln den Eindruck tanzender Architektur. In seiner Serie „Black & White“, die Schwarzweißaufnahmen von 1997 bis 2005 zeigt, arbeitet der in Siegen lebende Fotograf mit einer speziellen Montagetechnik: Er nimmt nach genau geplanter Reihenfolge Detailbilder auf, um sie später in Form von Kontaktbögen zu einem Bild zusammenzuführen.
Volksbank Münster: Ausstellung zum Förderpreis Kunst
Der Name ist Programm: In der Ausstellung „NEUN“ präsentiert die Volksbank Münster Arbeiten von neun regionalen Künstlerinnen und Künstlern, die sie mit ihrem Förderprogramm Kunst unterstützt. Am Roggenmarkt lassen sich auf zwei Etagen spannende Entdeckungen machen.
Galerie Clasing + Etage: Fritz Levedag
Unter dem Ausstellungstitel „100 Jahre Bauhaus“ präsentiert die Galerie Clasing Zeichnungen und Aquarelle des gebürtig aus Münster stammenden Künstlers Fritz Levedag.
Kunsthaus Kannen: Alles aus Erde, Lehm und Ton
Gebrannter Ton und Lehm sind die ältesten Werkstoffe der Geschichte. Schon vor tausenden Jahren verarbeiteten Menschen sie zu nützlichen Objekten, etwa zu Gefäßen. Sie fertigten aber auch Figuren oder Tierplastiken und ließen ihrer Kreativität freien Lauf. In „Alles aus Erde, Lehm und Ton“ zeigt das Kunsthaus Kannen derzeit, wie flexibel und vielfältig das Medium genutzt werden kann.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Abstraktion in Frankreich
1941 stellen sie erstmals gemeinsam in Paris aus: Jean Bazaine, Roger Bissière, Elvire Jan, Alfred Manessier, Jean Le Moal und Gustave Singier. Ohne Manifest oder Programm führt sie ab 1950 ihr Weg in eine immer abstraktere Bildsprache. Sie experimentieren mit der Glasmalerei, nehmen teils mehrfach an der documenta teil, reüssieren aber ab den 1970er-Jahren kaum mehr auf dem vom amerikanischen abstrakten Expressionismus und der Pop-Art bestimmten Kunstmarkt.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Sean Scully
Sean Scully in Münster – das ist bereits eine Sensation. Aber es sind nicht nur die bekannten großformatigen Bilder des renommierten Künstlers zu sehen, sondern auch Pastelle, Aquarelle, Zeichnungen, Skizzenbücher, Druckgrafiken, Fotografien und drei Skulpturen.
Westfälischer Kunstverein: L’Intrus Redux
„Mein Herz wurde nun zu einem Fremden“, schreibt der französische Philosoph Jean-Luc Nancy in „L’Intrus: Der Eindringling“ (2000), einem Essay über seine Herztransplantation. Die aktuelle Werkschau im Westfälischen Kunstverein bedient sich dieser Metapher, um die Beziehung zwischen dem Ich und dem Fremden zu beleuchten. Die Vorstellung, dass die eigene Identität durch die Abgrenzung vom Anderen entsteht, wird in der internationalen Gruppenausstellung kritisch hinterfragt. So wird das Fremde zugleich als überlebenswichtig und unheimlich imaginiert, indem es im eigenen (sozialen) Körper verortet wird.
2. Quartal 2019
Kunstmuseum Ahlen: Günter Fruhtrunk
Wozu überhaupt noch malen? Und was? „Mich interessiert nicht Darstellung als Ausführung von Geplantem, sondern Kraft und Dauer des mannigfaltig bewegten und bewegenden Denkens und Fühlens“, so Günter Fruhtrunk, der die Frage nach dem Wozu und Was mit kraftvoll ausformulierten Kompositionen aus konkreten Formgeflechten beantwortete.
Dortmunder U: Ein Gefühl von Sommer
Windmühlen, Wasser, flaches Land und endlose Weite – das sind die Charakteristika der niederländischen Landschaft. Nicht nur für die alten Meister, auch für die Maler der Moderne bietet sie eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Dies zeigt das Museum am Ostwall in seiner neuen Ausstellung „Ein Gefühl von Sommer“.
Marta Herford: Die Realität ist absurder als jeder Film
Fünf internationale Künstlerinnen und Künstler aus Israel loten im Marta Herford aus, was das Unterwegssein für unsere globalisierte Gesellschaft bedeuten kann. Was passiert hier und heute, wenn man sich aufmacht, um etwas Neues zu entdecken? Welchen Begriff von Heimat können wir überhaupt noch verwenden? Inwieweit sind wir überfordert damit, eine Gesellschaft zusammenzuhalten, die sich vor allem durch ihre Brüche auszeichnet?
Kloster Bentlage: Annette Hurst
Das Kloster Bentlage zeigt in Kooperation mit den Stadtmuseen in Siegburg und Beckum abstrakte Zeichnungen und großformatige Gebilde aus Karton und Wellpappe der Kölner Künstlerin Annette Hurst (*1962). Entstanden sind die Zeichnungen im schweizerischen Engadin mit Blick auf den Inn inmitten einer weiten Berglandschaft.
Falkenhofmuseum: Druckgrafik des 20. Jahrhunderts
Rund 2000 Werke von Dürer bis in die Gegenwart umfasst die grafische Sammlung des Falkenhof Museums. 41 Druckgrafiken und Zeichnungen hieraus werden in einer aktuellen Ausstellung präsentiert. Darunter befinden sich viele Werke namhafter Künstler wie Max Beckmann, August Macke, Wassily Kandinsky und Pablo Picasso, die zu ihrer Entstehungszeit eine revolutionäre Abkehr von den Konventionen der Kunst bedeuteten.
Stadtmuseum Beckum: Walther Schwiete
Autos mit aufgeblendeten Scheinwerfern, rauchende Schornsteine, gekreuzte Messer: Der in Berlin und Paderborn lebende Künstler Walther Schwiete gestaltet Motive aus dem Alltag, der Werbung oder der Zeitgeschichte, indem er kleinste Bausteine aus Polyethylen zu Bild-Intarsien verarbeitet, Styroporplatten mit Ätzungen aus Silberlack versieht oder selbst gebaute Metallstempel in Sperrholztafeln brennt. Vor allem Arbeiten aus der letztgenannten und zugleich jüngsten Werkgruppe – die sogenannten „Brandings“.
Museum Haus Opherdicke: Die neue Frau
Hundert Jahre Frauenwahlrecht sind Anlass für die Ausstellung „Die Neue Frau – Künstlerinnen als Avantgarde“ im Haus Opherdicke. Die Schau rückt insbesondere die Schaffensphase von Künstlerinnen um das Jahr 1919 in den Vordergrund. In der jungen Weimarer Republik durften Frauen nicht nur wählen, sondern wurden erstmals an Hochschulen angenommen und zu Professorinnen berufen.
Quadrat Bottrop: Michael Wolf – Bottrop-Ebel 76
Männer vor Trinkhallen, Bergmänner beim Martinsumzug, Mofa-Gangs in Parka und Jeansjacke – das Quadrat Bottrop wirft mit der aktuellen Fotoausstellung „Bottrop-Ebel 76“ einen Blick zurück ins Ruhrgebiet der 1970er Jahre. Die Schwarzweiß-Bilder, die der heute 65-jährige Fotograf Michael Wolf 1976 in Ebel aufgenommen hat, zeigen das Leben im Bottroper Stadtteil aus der Nähe.
TextilWerk Bocholt: Fashion Material von Stephan Hann
Der Berliner Künstler Stephan Hann schneidert aus Materialien, denen wir normalerweise keine Beachtung schenken, atemberaubende Kleider: so verwandelt er Champagnerkorken, Videobänder oder Tabletten-Blister in Kombination mit Seide, Spitze oder Swarovski-Kristallen in Kunst-Kleider. Hann sieht sich als Bewahrer von alltäglichen Kulturgütern, deren materielle Ästhetik er nutzt, um das Vergängliche in der Mode in künstlerische Dauer zu überführen.
Westfälischer Kunstverein: Nel Aerts
Eine junge Malerin und Performancekünstlerin aus Antwerpen, die sich von Picasso und Stoffmustern inspirieren lässt, und ein aufstrebender Fotokünstler, der Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Wuppertaler Arbeiterinnen im Umgang mit komplexen Webmaschinen präsentiert. Auf ihre ganz eigene Art setzen sich die aktuellen Ausstellungen von Nel Aerts und Heiko Schäfer im Westfälischen Kunstverein mit Rollenbildern auseinander sowie mit der Frage, welche Rolle die Vergangenheit, d.h. die ‚männliche’ moderne Malerei einerseits und die klassische Fotografie andererseits, heute noch spielt.
Kunsthalle Münster: Christiane Blattmann
Verwebt, verbunden, vernetzt, verarbeitet – Christiane Blattmann kreiert verworrene Verbindungen von Materialien, Strukturen, Dingen, Geschichten und Charakteren. Die unter dem Titel „Un-Break My Walls“ präsentierten Werkreihen bestechen durch die fordernde Gegenwärtigkeit der Materialien und die daraus resultierenden Interaktionen.
Museum für Lackkunst: Nobuyuki Tanaka
Die Arbeiten des renommierten zeitgenössischen Lackkünstlers Nobuyuki Tanaka, welche nun erstmals in einer europäischen Einzelausstellung zu sehen sind, setzen sich mit ‚Urformen’ auseinander. Obwohl dieser thematische Fokus sowohl die Technik als auch die Motivwahl des japanischen Künstlers beeinflusst, führt sie nicht zu einer Kongruenz von Form und Inhalt, sondern zu faszinierenden Gegensätzen und einer Gleichzeitigkeit von Gegenwart und Vergangenheit.
Hachmeister Galerie: Malerei von Karl Bungert
Alltag in der Großstadt, Industrialisierung und der Konflikt von Mensch und Maschine. Das sind die bevorzugten Bildsujets von Karl Bungert (1928–1979). Er galt als Outsider, der sein Kunststudium nach vier Wochen abbricht und dessen Werk man zu Lebzeiten eher ablehnend gegenübersteht. Von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen wird er erst ab 1972, als wichtige Museen wie das Stedelijk-Museum in Amsterdam, die Kunsthalle Köln oder die Kunsthalle Recklinghausen seine Werke zeigen.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Abstraktion in Frankreich
Nach dem Zweiten Weltkrieg rangen einige französische Künstler wie Jean Bazaine, Roger Bissière, Elvire Jan, Alfred Manessier oder Gustave Singier um eine völlig neue abstrakte Bildsprache. Sie schufen Kompositionen, die das Bild als gänzlich eigengesetzliche Welt präsentierten. Wegen ihrer oftmals leisen, subtilen Bildsprache feierten nur wenige von ihnen außerhalb ihres Heimatlandes Erfolge.
Center for Literature: Kunst beleuchtet Wurzeln der Ökologie
Auf der Burg Hülshoff zwischen Münster und Havixbeck, dem Geburtsort der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, entsteht seit einem halben Jahr das Center for Literature. Die Burg hat sich seitdem in einen Ort verwandelt, an dem Literatur sich an gesellschaftlichen Themen reibt und auf Film, Performance, Tanz, Musik, Medienkunst und Architektur trifft.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Ein Fest für die Augen
In der Schau „Ein Fest für die Augen“ erlebt man eine wahre Weltreise über vier Kontinente. Der facettenreiche Blick des Picasso-Museums ist so ungewöhnlich erfrischend weit, dass man aus dem Staunen nicht herauskommt: Neben Picasso sind Werke von Tony Cragg, Mark Tobey, Carsten Gliese und anderen zu sehen – außerdem beeindruckende Kunst der Nok-Kultur (400 v. Chr.), Khmer-Skulpturen aus dem 12. Jh. sowie Masken aus Mali, Kamerun und Gabun – sogenannte afrikanische Volkskunst.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Tatjana Doll
Es sind bislang unveröffentlichte Gemälde, die Tatjana Doll derzeit im LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt. Eines davon steht unübersehbar im Foyer des Museums. Es ist ein großformatiges Werk aus einer Serie von Piktogrammen, das pars pro toto für Tatjana Dolls künstlerische Auseinandersetzung mit der Bildsprache des Alltags und dem Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit steht.
Theater Münster: Vortrags- und Filmreihe zu den 1920er Jahren
Nicht erst seit der Erfolgsserie „Babylon Berlin“ und der Verfilmung der „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht sind die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts ins öffentliche Interesse gerückt. Aus Anlass der Proklamation der Weimarer Republik vor hundert Jahren widmet sich das Theater Münster unter Beteiligung namhafter Wissenschaftler mit 55 Veranstaltungen von November 2018 bis Juli 2019 in einem breit angelegten Panorama den Zwanziger Jahren in ihrer künstlerischen und kulturellen Vielfalt.
1. Quartal 2019
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Sean Scully
Sean Scully zählt zu den wichtigsten Vertretern der abstrakten Kunst. Mit 98 Werken von den 1960er Jahren bis heute zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur ab Mai wie der 1945 in Dublin geborene und in London aufgewachsene Künstler die Abstraktion neu interpretiert. Erarbeitet hat das Museum die Ausstellung zusammen mit der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, wo sie im letzten Jahr zu sehen war. Versammelt sind Werke aus allen Medien:
Kunsthaus Kannen: Archiv der Anonymen Zeichner
Wie verändert sich das eigene Urteil über ein Bild, wenn man nichts über den Künstler und dessen Herkunft weiß? Wie entwickelt sich sein Wert? Und wo sind die Grenzen zwischen Kunst und Nicht-Kunst zu ziehen? Im Kunsthaus Kannen werden in diesem Frühjahr 500 Zeichnungen aus dem „Archiv der Anonymen Zeichner“ präsentiert
Kunsthalle Münster: Mary Beth Edelson
Wenn eine Künstlerin die weibliche Identität erforscht, indem sie die Ikonografie des Weiblichen dekonstruiert – dann Mary Beth Edelson. 1933 in East Chicago geboren, gilt sie als eine der wichtigsten feministischen Künstlerinnen der 1970er-Jahre. Subtil und humorvoll, ironisch und provozierend stellt sie Frauen als im Beauvoir’schen Sinne eigenständige Subjekte vor, die sich nicht über ihre Beziehung zum Mann definieren.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Honoré Daumier
Honoré Daumier gilt als „Michelangelo der Karikatur“. Über Jahrzehnte hinweg hat der Franzose hunderte Gemälde, Handzeichnungen und fast 4000 Lithografien geschaffen, die humorvoll das aufkommende Massenzeitalter im 19. Jahrhundert in Frankreich dokumentieren. Unter seinen Bewunderern und Sammlern waren auch Künstler wie van Gogh, Degas und Picasso.
Westpreußisches Landesmuseum: Julie Wolfthorn
Julie Wolfthorn (1864–1944) war eine begabte Malerin, Grafikerin und engagierte Frauenrechtlerin, deren außergewöhnliche Karriere durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten abrupt endete. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft erhielt sie Publikationsverbot und durfte ihre Werke nur noch im Rahmen des Jüdischen Kulturbundes ausstellen. Das Terrorregime nahm ihr die Existenzgrundlage und schließlich das Leben. 1944 starb Wolfthorn im Konzentrationslager Theresienstadt. Zu ihrem 75. Todestag wird die in Westpreußen geborene und weitgereiste Mitbegründerin der Berliner Secession mit einer Ausstellung gewürdigt.
Kunsthaus Kloster Gravenhorst: Winterlicht 2018
Die Winterzeit, eine dunkle Jahreszeit. Grund genug, sich in einer Ausstellung dem Thema Licht zu widmen. Doch was ist eigentlich Licht und wie verhält es sich im Raum? Was bedeutet die Abwesenheit von Licht für den Raum? Diesen Fragen können die Besucher der Winterlicht-Ausstellung im Kloster Gravenhorst nachgehen. Vier Rauminstallationen des Künstlers Kurt Laurenz Theinert beleuchten das Verhältnis von Licht und Raum. Wie der Titel „Orte ohne Absicht“ andeutet, sind die Werke ohne konkrete Botschaft.
Kunstakademie Münster: Rundgang 2019
Wenn es Anfang Februar voll wird in der Kunstakademie, hat das Tradition: Tausende Besucher strömen jedes Jahr in die Gebäude am Leonardo Campus, um sich die große Jahresausstellung anzuschauen. Die künstlerischen Klassen zeigen in ihren Ateliers Einzelpositionen oder konzeptionelle Gemeinschaftsarbeiten.
Museum für Lackkunst: Laqueur friends
Seit seiner Eröffnung 1993 steht das Museum für Lackkunst unter der Leitung von Prof. Dr. Monika Kopplin, die nun in den Ruhestand verabschiedet wird. Der international anerkannten Expertin für Lackkunst ist es zu verdanken, dass sich das Museum zu einer wichtigen und weltweit bekannten Kunst- und Forschungsinstitution entwickelt hat.
Dortmunder U: MO-Kunstpreisträgerin Lili Fischer
Lili Fischer möchte mit ihren Objekten, Performances und Skulpturen Kunst und Natur vereinen. Hierzu überträgt die 2013 emeritierte Professorin für Performance der Kunstakademie Münster das Konzept der Feldforschung in ihre Kunst: Beobachtend, notierend, zeichnend, sammelnd und kategorisierend nähert sie sich der Natur, protokolliert ihre Eindrücke und integriert sie in ihr künstlerisches Handeln. Diesem Prinzip folgend nimmt die Werkgruppe der „Schnaken“ eine zentrale Rolle in ihrem Schaffen ein.
Hachmeister Galerie: Abstrakte Malerei
Mit Olav Christopher Jenssen, Hans Breder, Ulrich Erben und Friedhelm Falke präsentiert die Hachmeister Galerie vier unterschiedliche Positionen der abstrakten Malerei in einer gemeinsamen Ausstellung. Der Norweger Olav Christopher Jenssen ist in der Schau mit zwei expressiven Großformaten vertreten, während der vor wenigen Jahren verstorbene Amerikaner Hans Breder die Wände mit kleinformatigen Tafeln beherrscht.
Quadrat Bottrop: Fuchs, Matherly, Pils
Inmitten von Schwarz und Weiß, Konturen und Formen zeichnet sich ein knorriges Wesen ab. Große Ohren hat es, wilde Haare und ein maskenhaftes Gesicht. Auf den zweiten Blick sind da immer mehr Augen, Beine, Bäuche – die vermeintliche Gestalt setzt sich aus vielen kleinen Figuren zusammen. Einige schlafen, andere sind munter – alles scheint in Bewegung und bleibt doch alptraumartig surreal.
Galerie Clasing + Etage: Mona Schäfer
Das Problem kennt jeder: Kartoffeln treiben bei Licht aus und sind dann nicht mehr genießbar. Gerade dieses „triebhafte“ der Kartoffel hat Mona Schäfer zu ihrer Fotoserie „papas“ inspiriert, die sie aktuell in der Galerie Clasing ausstellt. Seit einigen Jahren kultiviert die Paderborner Künstlerin das Keimen.
Stadtmuseum Beckum: Susanna Taras
Als „Malerei mit Wolle“ bezeichnet Susanna Taras ihre aus profanen Materialien wie Wollfäden und Plastik gearbeiteten Blumenreliefs. Päonie, Nelke, Krokus, Tulpe, Hyazinthe und Veilchen – kaum eine Blume, die sie in der ihr eigenen Kunstsprache nicht schon zum artifiziellen Objekt gemacht hat. Blumen sind für die Künstlerin Ausdruck von Schönheit und Synonym für das Leben.
Burg Vischering: Meistergrafik von Rubens
Mit seinen üppigen weiblichen Akten prägt Peter Paul Rubens (1577–1640) bis heute unsere Vorstellungen von der Barockkunst. In seinen Grafiken, die meist nach Vorlage seiner Gemälde entstanden, brachte der flämische Maler sie besonders gelungen zur Geltung. Eine Ausstellung in der Burg Vischering stellt in diesem Frühjahr Rubens, meisterhaftes grafisches Schaffen vor und zeigt eindrucksvoll die begabte Hand des Künstlers. Dabei wird besonders auch die Rolle der Grafik als Element der „Vermarktung“ des Künstlers beleuchtet.
Zentrum für Internationale Lichtkunst: Bernardí Roig
Meist sorgen leuchtende Installationen in den Kellergewölben im Zentrum für Internationale Lichtkunst für eine stimmungsvolle Atmosphäre. In der aktuellen Ausstellung „Excess“ aber empfängt die Besucher eine düstere Welt – trotz vieler Leuchtstoffröhren. Der spanische Künstler Bernardí Roig, der schon auf der Biennale in Venedig ausgestellt hat, zeigt bis April großformatige Licht- und Multimediainstallationen, die eindringlich und kritisch erkunden, wie die Essenz des menschlichen Daseins dargestellt und vor allem Abgründe wie Angst und Einsamkeit authentisch abgebildet werden können.
Kloster Bentlage: Wolfgang Gärtner
Der Architekt Wolfgang Gärtner hat sich seit vielen Jahren der Zeichnung und Grafik verschrieben. Sein besonderes Interesse gilt dem Karneval in Venedig: Mehrfach hat er Venedig zur Zeit des Karnevals besucht und dort viele Skizzen als Anschauungsmaterial gefertigt. Auf den ersten Blick vermitteln seine Bilder durch ihre intensive Farbigkeit den Eindruck eines rauschenden Festes. Erst beim genauen Hinsehen ergeben sich verschiedene Ebenen, in denen sich das bunte Treiben offenbart.
Kunsthalle Recklinghausen: Das Geheimnis der Dinge
Die Darstellung von Dingen hat in der Geschichte der Malerei eine lange Tradition: subtile Bedeutungen, geheime Botschaften oder einfach die unspektakuläre Wirklichkeit – jede Epoche fand ihre eigenen Antworten auf die Frage nach dem, was wir in den Dingen sehen. In Recklinghausen widmet sich die Ausstellung „Das Geheimnis der Dinge“ der gegenstandsorientierten Malerei aus heutiger Sicht. Fünfzig malerische Positionen der Gegenwart werden hierzu vorgestellt.
Kunstmuseum im Marstall: Radierkunst
Mit Rolf Escher, Jochen Geilen und Friedemann Hahn präsentiert das Kunstmuseum Paderborn drei zeitgenössische Künstler, die sich einer jahrhundertealten Technik bedienen: der Radierung und des Kupferstichs. Rolf Escher spürt in seinen Blättern dem menschlichen Handeln an kulturell bedeutenden Stätten wie alten Bibliotheken, Theatern oder historischen Plätzen nach.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Multiples von Beuys
Aus dem Off schwebt ein gleichmütig vorgetragener Monolog aus „Ja, Ja, Jas“ und „Nee, Nee, Nees“ durch den Lichthof des LWL-Museums für Kunst- und Kultur. Das zum Sound gehörende Multiple besteht aus einer Tonbandspule, eingebettet in einen Stapel brauner Filzplatten. 1968 während einer FLUXUS-Veranstaltung aufgenommen, wirkt diese „Imitation eines Oma-Gesprächs“ wie ein beruhigendes Mantra, das die äußere und innere Welt für einen Moment stillstehen lässt.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Bauhaus und Amerika
Bauhaus in Amerika – das sind Künstler wie Josef Albers und László Moholy-Nagy, die in die USA emigrierten und dort fortsetzten, womit sie in Weimar, Dessau und Berlin begonnen hatten: die Gattungsgrenzen zwischen bildender, darstellender und angewandter Kunst zu sprengen. Es sind aber auch amerikanische Künstler wie Bruce Nauman oder Merce Cunningham, deren Lust am Experiment auf die europäische Kunst zurückwirkte.
Galerie Clasing + Etage: Clasing und die Schanze
Die gemeinsame Geschichte der Galerie Clasing und der Künstlergemeinschaft Schanze reicht zurück bis in die Anfänge des Kleinen Raums Clasing. Zur Eröffnungsausstellung 1935 präsentierte der Bauhausschüler Heinrich Clasing die Gründungsgeneration mit Werken von Werner Bröker, Carl Busch, Ernst Hase, Wilhelm Palmers, Aloys Röhr und Arnold Schlick.
Stadtmuseum Münster: 100 Jahre Schanze
Eine Künstlergemeinschaft, die auf eine hundertjährige Geschichte zurückblicken kann, ist im Kunstbetrieb eine Seltenheit. 1919 schlossen sich in Münster sechs Maler und Bildhauer zusammen, um gemeinsam Werbung für moderne Kunst zu machen. Die Künstlergemeinschaft Schanze ging hierbei neue Wege, schaffte es mit Austellungen und anderen Aktionen wie ausgefallenen Karnevalsfesten Aufmerksamkeit zu erregen und zu einer bekannten Institution in der Stadt zu werden.
Hachmeister Galerie: Neue Werke von Christoph Worringer
2010 – Neun Jahre sind seit Christoph Worringers großer Einzelausstellung im Westfälischen Landesmuseum vergangen. Damals weitgehend unbekannt, präsentierte der an der Kunstakademie Münster ausgebildete Maler großformatige Gemälde mit männlichen Figuren, die augenscheinlich ihn selbst abbildeten.
Galerie Frye und Sohn: H. H. Graf von Merveldt
Als Kosmopolit wird er beschrieben – und dies ist aufgrund der vielen Orte, die Hanns Hubertus Graf von Merveldt (1901–1969) bereiste, sehr treffend. Die breite Palette an Landschaften spiegelt sich auch in seinem Œuvre wider. Doch nicht nur die Stadtansichten, Straßenszenen und Porträts, sondern auch der Umgang mit Pinsel und Farbe sind Ausdruck der Vielfältigkeit Merveldts.
Herforder Kunstverein: Thomas Baumgärtel im Dialog
Ein ungewöhnliches Kunstprojekt setzt Zeichen: In Kooperation mit der Stiftung für Bildung und Kultur in Witten zeigt der Herforder Kunstverein Werke des international bekannten „Bananensprayers“ Thomas Baumgärtel im Dialog mit Arbeiten renommierter zeitgenössischer Künstler wie Kiddy Citny, Eberhard Bitter, Christophe-Emmanuel Bouchet, Armin Müller-Stahl und Thierry Noir.
Marta Herford: Im Licht der Nacht
Die Erfindung der Glühlampe ist eine Errungenschaft des 19. Jahrhunderts, die vor allem in den pulsierenden Metropolen der Welt dem natürlichen Wechsel von Tag und Nacht ein Ende setzte. Grell erleuchtete Tankstellen und Einkaufszentren, Schichtarbeit und Nachtclubs sind nur einige Facetten dieser Entwicklung.
Performance Factory Enschede: Gerhard Uhlig
Gerhard Uhlig (1924–2015) war Maler, Grafiker, Fotograf und Kunstdidaktiker. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er in Leipzig, Dresden, München, Kassel und Stuttgart bei namhaften Größen wie Willi Baumeister und Johannes Itten.
Stadtmuseum Münster: Thomas Kellner – Black & White
Dadaist Marcel Duchamp parodierte die Ehrfurcht vor Meisterwerken der Kunstgeschichte, indem er eine Kopie der Mona Lisa bemalte und zu seiner eigenen Arbeit erklärte. Die Fotoserie „Black & White“ von Thomas Kellner sowie die gleichnamige Ausstellung in Münster bilden zwar etwas ganz anderes ab, spiegeln aber eine ähnliche Attitüde. Der Siegener Fotograf zerlegt bekannte Sehenswürdigkeiten der Welt, indem er sie in analoge Detailaufnahmen zerstückelt und dann neu zusammensetzt.
Museum für Lackkunst: Das Inro im alten Japan
Das als Inro bekannte verschachtelte Lackbehältnis fand bereits im 14. Jahrhundert als ‚China-Import’ seinen Weg nach Japan. Ursprünglich war es für die Aufbewahrung von Siegeln und Tinte gedacht und wurde als ‚exotisches’ Mitbringsel vom Festland dekorativ in Szene gesetzt. Spätestens Ende des 16. Jahrhunderts war es in China und Japan en vogue, Inros mit einer Kordel und einem kunstvoll geschnitzten Anhänger namens netsuke am Gewand bzw. am Gürtel zu befestigen. Da der Japan-typische Kimono keine gewöhnlichen Taschen hat, erwies sich dieser modische Schachzug als besonders praktisch.
Museumsquartier Osnabrück: Friedenspreis für Fotografie
Erstmals lobt die Friedensstadt Osnabrück den „Deutschen Friedenspreis für Fotografie“ aus, der am 19. Oktober zusammen mit dem Felix Schoeller Foto Award vergeben wird. Die beiden hochdotierten Wettbewerbe richten sich an professionelle Fotografinnen und Fotografen weltweit.
Stadtmuseum Beckum: Schönheit und Wahrheit
Unter den Händen der Beckumer Goldschmiede und Metallgestalter Lara-Maria de Silva und Matthias Bücker–de Silva entstehen florale Schmuckstücke und kostbares Gerät für liturgische Handlungen. Die Ausstellung „Schönheit und Wahrheit“ im Stadtmuseum Beckum wirft einen Blick auf zwei ganz unterschiedliche Facetten ein und desselben Handwerks: Matthias Bücker-de Silva (*1960) fertigt Sakralgeräte aus edlen Materialien wie Edelsteinen, Bergkristallen, fossilen Hölzern, Keramik, Bronze, weißem Marmor und Alabaster – entweder detailreich oder schlicht.
Dortmunder U: Artists and Agents
Performancekunst galt im ehemaligen Ostblock als eine besonders subversive Kunstform und stand deshalb im Fokus der Geheimdienste. Einen Eindruck vom Ausmaß dieser Überwachung gibt die Ausstellung „Artists & Agents – Performancekunst und Geheimdienste“ im Hartware MedienKunstVerein in Dortmund.
Kunsthalle Münster: Katia Kamelis algerischer Roman
Katia Kamelis französische Mutter erzählte ihr eine völlig andere Geschichte Algeriens, als ihr algerischer Vater. „Geschichte ist Fiktion“ sagt sie unter anderem deshalb und hinterfragt in ihrer aktuellen Ausstellung die historische Authentizität von Erzählungen. Allem voran mit der dreiteiligen Film-Serie „Der algerische Roman“. Sie steht im Zentrum einer Schau, in der Katia Kameli die Macht und die Rolle von Storytellern, Postkarten, Medien-Fotografien, Fahnen oder Narrativen beleuchtet und das historische Potenzial dieser Zeichen untersucht.
Museumsquartier Osnabrück: Bauhaustapete – neu aufgerollt
Wer ans Bauhaus denkt, denkt zunächst an Möbel und Alltagsgegenstände in kühnem, funktionalem Design sowie an moderne, schnörkellose Architektur. Doch am Bauhaus wurden nicht nur dreidimensionale Objekte wie die berühmte Wagenfeld-Leuchte, sondern auch zweidimensionale Tapeten entworfen. 1929 hatte Emil Rasch, Eigentümer der in Bramsche ansässigen Tapetenfabrik Gebr. Rasch & Co, eine Idee: Initiiert durch seine Schwester Maria, Kandinsky-Schülerin am Bauhaus, begann Rasch für eine neue Tapetenkollektion eine Kooperation mit Studierenden und Lehrenden des Bauhauses.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Im Rausch der Farbe
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schuf eine neue Bewegung innerhalb der französischen Avantgarde Unerhörtes: Die Fauves, die „Wilden“, unter der Führung von Henri Matisse und André Derain spielten mit der Malerei der Impressionisten und kreierten daraus etwas völlig Neues. „Im Rausch der Farbe – Von Gauguin bis Matisse. Meisterwerke aus dem Musée d’Art moderne de Troyes“ heißt die Schau, die sich im Picassomuseum bis in den Januar hinein ganz dem Fauvismus widmet. Gezeigt werden Werke aus der Sammlung des französischen Textilmagnaten Pierre Lévy, die noch nie zuvor in Deutschland zu sehen waren.
Haus Opherdicke: Wundersam wirklich
Selbstbewusst und selbstkritisch blickt der niederländische Künstler Dick Ket aus dem Gemälde. Er stellt sich in seinem „Selbstporträt mit Barett“ von 1933 als Maler dar: Unter seinem Kittel ist ein Kragenpullover mit Fliege zu erkennen, dazu trägt er eine Baskenmütze. Mit dem zur Schau gestellten Pinsel und der Malpalette zeigt er seine Hände, die durch eine chronische Krankheit deformiert sind. Dazu malt er mit nüchternem Blick Objekte, die ihn umgeben und die er auf der Bildfläche bedeutungsvoll arrangiert hat: ein Holzperd, mehrere Flaschen, im Hintergrund ein spiegelverkehrtes Weltkriegsplakat.
Kunstmuseum Ahlen: Adam Barker-Mill
Geht es hier um Design oder um Kunst? – Diese Frage stellt sich spätestens dann nicht mehr, wenn man die beinahe magische Wirkung der Werke von Adam Barker-Mill leibhaftig spürt. Seine Objekte und Installationen sind zwar formal einfach gehalten, doch wenn die Lichter angehen entfalten sie ihre volle Wirkung auf den Betrachter.
Quadrat Bottrop: Josef Albers’ Frühwerk in Bottrop
100 Jahre Bauhaus – 100 Jahre Bottrop: Während in Weimar neue künstlerische, gestalterische und pädagogische Wege beschritten werden, bestimmen Kohleförderung und Kokerei den Alltag der frischernannten Stadt im Ruhrgebiet. Mitten in die Zeit der Hochindustrialisierung hinein wird Josef Albers in Bottrop geboren. Seinen künstlerischen Weg bis zum Eintritt ins Bauhaus im Jahr 1920 verfolgt die Ausstellung „Der junge Josef Albers. Aufbruch in die Moderne“. Als Beitrag des Josef Albers Museum Quadrat Bottrop zum Projekt „100 jahre bauhaus im westen“ erlaubt sie Einblicke in das wenig bekannte Frühwerk des Künstlers und späteren Bauhausmeisters.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: William Turner
Er gilt als der bedeutendste britische Landschaftsmaler der Romantik: Joseph Mallord William Turner (1775–1851). Als er 1802 zum ersten Mal die Schweiz bereist, führt diese Begegnung mit der ihm bis dahin unbekannten und urgewaltigen Bergwelt zu einem künstlerischen Höhepunkt seines Schaffens. Er sieht das Erhabene der Natur, nimmt zugleich ihre Furcht einflößende Urgewalt wahr und übersetzt sowohl das Schöne als auch das Schreckliche in seine Bilder.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: FilmGalerie im Herbst 2020
Es sind Natur-Sujets und Landschaftsdarstellungen, die in der großen Winterausstellung des LWL-Museums für Kunst und Kultur zum britischen Maler J.M.W. Turner eine zentrale Rolle spielen. Ein guter Anlass für die FilmGalerie des Museums, sich im Herbst endlich einmal mit der Inszenierung von Natur und Landschaft in den bewegten Bildern zu befassen. Denn nicht nur in der bildenden Kunst oder der Literatur, sondern auch und besonders im Film ist Landschaft stets mehr als einfach nur ein Setting.
Otto Modersohn Museum: Barbizon und Modersohn
Im frühen 19. Jahrhundert versammelten sich einige französische Maler im Dorf Barbizon, nahe dem Wald von Fontainebleau und unweit, aber abseits der pulsierenden Großstadt Paris, um in der unberührten Natur Landschaften einzufangen. Die Schule von Barbizon hat auch im Werk Otto Modersohns, Mitbegründers der Künstlerkolonie Worpswede, deutliche Spuren hinterlassen. In einer Sonderausstellung zeigt das Tecklenburger Modernsohn-Museum nun Meisterwerke von Corot bis Rousseau aus einer Privatsammlung, die ihre Betrachter den Einfluss nachspüren und in der Weite des Horizonts schwelgen lassen.