kunst raum münster
Seit 1998 stellt das Magazin kunst raum münster jeweils vierteljährlich das regionale Kunstgeschehen vor. Mit rund 200 Terminen und vielen Ausstellungsbesprechungen bietet es die umfassendste gedruckte Zusammenstellung von Kunstterminen für Münster und das Münsterland bis in die angrenzende Weser-Ems-Region, Ostwestfalen-Lippe und das Ruhrgebiet. kunst raum münster erscheint in einer Auflage von 12.000 Exemplaren.
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Galerie Frye & Sohn: Bernd Miesch
Mit Bernd Miesch (1905–1965) präsentiert die Galerie Frye & Sohn einen Künstler aus Münster, der ein umfangreiches Werk hinterlassen hat. In den Ölbildern des Autodidakten dominieren zumeist verhaltene Erd- und Grautöne. In gedämpfter Farbgebung und düsterer Atmosphäre setzt er sich zum Beispiel mit seiner im Zweiten Weltkrieg zerstörten Stadt und ihrem Wiederaufbau auseinander. Seine ausgedehnten Studienreisen inspirierten ihn jedoch auch zu Bildern von südländischer Leuchtkraft.
Kloster Bentlage: GWK-Kunstpreis 2018
Lukas Zerbst erhält den diesjährigen Förderpreis Kunst der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit GWK. Die Auszeichnung für herausragende Nachwuchskünstler aus Westfalen ist mit einem Preisgeld, einem Katalog und einer Ausstellung im Kloster Bentlage in Rheine dotiert. Die Arbeiten des 1988 in Polen geborenen Künstlers wirken zugleich spontan und durchdacht.
Kunstmuseum Ahlen und Marta Herford: Expo-Kunst
„Kunst und Technik – angewandt auf das moderne Leben“ – das optimistische Motto der Pariser Weltausstellung von 1937 konnte die dunklen Vorzeichen nicht verbergen, die das Großereignis überschatteten. Die ideologisch aufgeladenen Architekturen des deutschen und des sowjetischen Pavillons standen sich am Seineufer direkt gegenüber.
Hachmeister Galerie: Chao-Kang Chung
Chao-Kang Chungs Bilder sind wie Fenster, in denen sich die Realität in mehrfacher Weise manifestiert. Auf den ersten Blick vermeint der Betrachter Wandvitrinen oder Schaukästen zu vernehmen. Doch es handelt sich nur um eine Illusion. Was man als räumlichen Körper des Bildes erkennt, ist gemalt. Alles wirkt eigentümlich gespiegelt, teils durchsichtig: die Transparenz eines Glases, durch das etwas sichtbar wird, die Realität des Ausstellungsraumes und die Wand dahinter.
Herforder Kunstverein: Wilhelm Heiner
Eine retrospektiv angelegte Schau zum Bielefelder Künstler Wilhelm Heiner (1902–1965), der mit seinem facettenreichen Werk Spuren in Ostwestfalen hinterlassen hat, zeigen in einer Doppelausstellung der Herforder Kunstverein und das neueröffnete Museum Peter August Böckstiegel in Werther. Während in Herford Heiners Beschäftigung mit Theater, Tanz und Musik im Fokus steht, beleuchtet die Ausstellung in Werther sein Schaffen als Bildhauer, Maler und Zeichner.
Kulturzentrum Kap.8: Susanne von Bülow
Mit der Ausstellung „Personen im Bade“ knüpft das Kulturzentrum Kap.8 in Münster-Kinderhaus an ein Thema an, das eine lange Tradition in der Kunst vieler Kulturen und Epochen hat. Oftmals ging es um die Schönheit badender Körper, im Expressionismus wurde das Motiv mit einer gesellschaftlichen Utopie und einer ursprünglichen, naturverbundenen Lebensform verknüpft. Susanne von Bülow aus Münster wirft einen ganz anderen Blick auf diese Thematik.
Burg Vischering: Leon Löwentraut
Leon Löwentraut (* 1998) aus Düsseldorf zählt zu den jüngsten und gefragtesten Nachwuchskünstlern der Gegenwart. Ob in New York, Singapur, London oder Berlin – überall sorgt sein expressiver Malstil für Aufmerksamkeit. Von Picasso, Matisse und Basquiat inspiriert, kombiniert Löwentraut Farben und Formen gestisch wild, oftmals mit der Tube selbst, anstatt mit dem Pinsel.
Kunstmuseum Pablo Picasso: Marc Chagall
Pablo Picasso soll über seinen Kollegen Marc Chagall einmal gesagt haben: „Wenn er malt, weiß man nicht, ob er dabei schläft oder wach ist. Irgendwo in seinem Kopf muss er einen Engel haben.“ Das Zusammenspiel von Traum und Wirklichkeit, von Fantasie und eigener Biografie ist das zentrale Thema der Ausstellung „Marc Chagall – Der wache Träumer“, die am 13. Oktober in Münster eröffnet wird.
Galerie Clasing + Etage: Geoffrey Hendricks
Seine vom Himmel inspirierten Arbeiten verliehen dem Amerikaner Geoffrey Hendricks (1931–2018) den Beinamen „Wolkenmaler“ und machten ihn in den 1960er Jahren zu einem bedeutenden Vertreter der Fluxus-Bewegung. Scheinbar alltäglichen Gegenständen wie Schuhen, Plattencovern oder Unterhosen verlieh er einen himmelblauen Wolken-Anstrich. In diesem Mai ist Geoffrey Hendricks im Alter von 86 Jahren gestorben. An ihn erinnert bis zum Jahresende eine Retrospektive in der Galerie Clasing & Etage.
LWL-Museum für Kunst und Kultur: Bauhaus und Amerika
Farbiges Licht, durch geometrische Schablonen auf Leinwände projiziert: 1922 entwickelten Ludwig Hirschfeld-Mack und Kurt Schwerdtfeger nach einem Laternenfest am Staatlichen Bauhaus das künstlerische Konzept der „reflektorischen Farblichtspiele“. Auch Laszlo Moholy-Nagy, einer der bedeutendsten Lehrer des Bauhauses, experimentierte intensiv mit Licht und Farbe, Raum und Bewegung.
Kunsthalle Lingen: Georgia Gardner Gray
Alle zwei Jahre wird der renommierte Lingener Kunstpreis vergeben, der sich seit 1983 ausschließlich an Künstlerinnen und Künstler richtet, die im Medium der Malerei arbeiten. In diesem Jahr erhält ihn Georgia Gardner Gray. 1988 in New York geboren und heute in Berlin lebend, präsentiert Gray ihre Bilder stets in Korrespondenz mit Objekten. In ihren farbenreichen Werken reflektiert sie mit Hilfe der Charaktere auf der Leinwand aktuelle Codes des Benehmens und hinterfragt hierüber gesellschaftliche Konventionen.
Kunsthalle Schnake: Perlagia Mutyavaviri
Perlagia Mutyavaviri zählt mit ihren Werken zur Avantgarde der zeitgenössischen Bildhauerszene in Zimbabwe. Mit Talent und Erfindungsgeist hat sie ihren eigenen Stil hervorgebracht. Wenn Mutyavaviri einen Stein in den Händen hält, beginnt eine Zwiesprache, bis dieser ihr seine Geschichte preiszugeben scheint. Dann erst beginnt sie, ihr Werk aus dem hartem Mineralgestein herauszuarbeiten. Wohin ihre Entdeckungsreise geht, weiß sie am Anfang noch nicht.
Museum für Lackkunst: Die Welt der Inrō
Der Kimono, das traditionelle japanische Gewand für Männer und Frauen, hat aus heutiger Sicht einen großen Nachteil: Es fehlen Taschen, in denen die kleinen Dinge des täglichen Gebrauchs untergebracht werden können. Im alten Japan führte dieses Problem zur Kreation neuer Accessoires, der sogenannten Sagemono (‚Hängesachen’), die mit einem Band und einem kunstvoll geschnitzten Anhänger am Gürtel befestigt wurden.
Diözesanmuseum Paderborn: Kunst der Gotik
Zum 950-jährigen Jubiläum des Paderborner Doms zeigt das Diözesanmuseum eine Ausstellung zur europäischen Baukultur des 13. Jahrhunderts. Ausgehend von Paderborn wirft die Schau einen Blick auf eine Epoche voller bahnbrechender Neuerungen in Architektur und Kunst. Den Besucher erwarten bedeutende Architekturfragmente, Skulpturen und Baupläne, darunter die ältesten erhaltenen Architekturzeichnungen aus Reims.
Museum Haus Opherdicke: Edgar Ende
Edgar Ende (1901–1965) gilt als einer der wichtigsten deutschen Vertreter des Surrealismus. Seine symbolisch aufgeladenen Motive bewegen sich zwischen Traum- und Albtraum, sind in ihrer subjektiven Wirklichkeit ebenso konkret wie absurd und befremdlich. Mit seinen visionären Bildern setzte er nicht zuletzt einen Gegenentwurf zu den Schrecken des Krieges. Unter dem Titel „Melancholie und Verheißung“ zeigt das Haus Opherdicke derzeit Endes Werke, darunter Gemälde, Grafiken und Skizzen.
Marta Herford: Kreaturen nach Maß
Sieben Uhr morgens: Vogelgesang aus dem Handywecker. Als erstes muss der Hund raus. Draußen ist es noch kühl – gut, dass der neue Wollmantel wohlig warm hält. Dann Frühstück: Wurstbrötchen und ein Milchkaffee aus der Mickymaus-Tasse… Die kurze Alltagsgeschichte zeigt, wie komplex die Beziehungen zwischen Mensch und Tier sind. Tiere leisten uns Gesellschaft, liefern Wolle, Fleisch und Milch und begegnen uns als vermenschlichte Protagonisten in Kinderbüchern, Comics und Filmen.
Stadtmuseum Münster: Miia Autio
In ihrer Fotoserie „Variation of White“ zeigt Miia Autio aus Finnland scheinbar dunkelhäutige Menschen in bunter Kleidung. Auf den ersten Blick ist alles so wie es scheint, schließlich hat Autio ihre Fotos in Tansania aufgenommen. Wer genau hinsieht, erkennt jedoch: für den Abzug hat sie nicht das Positiv, sondern das Negativ verwendet. Die abgelichteten Personen sind in Wirklichkeit hellhäutig, es handelt sich um Menschen mit Albinismus. Mit ihren Fotografien zeigt Miia Autio uns, wie aus vorschnellen Schlüssen Vorurteile entstehen können.
dst.galerie: Papierschnitte von Dorthe Goeden
Wer sich Dorthe Goedens Papierschnitten nähert, glaubt, es handelt sich um Zeichnungen: überaus fein in der Struktur wirken sie wie ein fragiles Geflecht aus Linien. Erst auf den zweiten Blick offenbart sich der handwerkliche Entstehungsprozess: In mühevoller Kleinarbeit schneidet die Künstlerin aus Münster die Formen mit dem Skalpell aus dem papierenen Bildträger heraus. Ihre Werke fixiert sie mit feinen Metallstiften an der Wand oder auf weißem Grund.