04/2020 – Autorin: J. Schoene – Zentrum für Internationale Lichtkunst: Neon Delight
Zentrum für Internationale Lichtkunst
Neon Delight – Baden in Licht und Farben
Keith Sonnier. Ballroom Chandelier. 2008. © Keith Sonnier/Artist’s Rights Society (ARS), New York, Foto: Caterina Verde
Maurizio Nannucci. Never move far from color. 2017/18. © the artist and Galerie Nikolaus Ruzicska, Foto: Florian Reittner
Bruce Nauman. Double Slap in the Face. Sammlung Fröhlich, Stuttgart. Foto: Augustin, Esslingen
Anselm Reyle. Untitled. 2008. Foto: Matthias Kolb
Bruce Nauman. The True Artist Helps the World by Revealing Mystic Truths (Window or Wall Sign). 1967. Kroller-Muller Museum, Otterlo. Foto: Frank Vinken
Im Alltag oft als grell verhasst, ist Neonlicht das in der Lichtkunst am meisten verwendete Material. In der Kunst hat es indes eine gänzlich andere Wirkung, als in seiner ursprünglichen Nutzung als plakative Werbetechnik. Die Ausstellung „Neon Delight“ im Zentrum für Internationale Lichtkunst wirft einen repräsentativen Überblick auf den vielseitigen Einsatz des Neonlichts in der Lichtkunst von den 1960ern bis in die Gegenwart. Das Spektrum reicht von visuell eindringlichen Arbeiten bis hin zu subtilen und mythischen Beispielen. Tatsächlich ist Neonlicht geradezu prädestiniert für das Poetische – werden Neonröhren doch nach wie vor nicht maschinell, sondern manuell hergestellt.
„Who’s afraid of red, yellow and blue?“ fragt eine Arbeit von Maurizio Nannucci in den genannten Farben. Es ist eine Referenz auf Barnett Newmans gleichnamige ikonische Farbflächenarbeiten, die dessen statisches Spiel mit Farben jedoch auf eine andere Ebene bringt, indem sich das strahlende Neonlicht wie ein lebendiger Organismus in den Gewölben des Museums ausbreitet. Neonkunst ist oft Wortkunst, doch neben poetischen Leuchttexten mit mitunter sehr persönlichen Botschaften gibt es auch Arbeiten, die sich ganz auf das Spiel mit Farben und geometrischer Abstraktion fokussieren. Keith Sonniers „Ballroom Chandelier“ etwa wirkt verworren und verrätselt zugleich. Immer wieder muss das Auge seinen bunten Linien folgen und versuchen, sie zu entwirren. Die Besucher werden somit auf ihre eigene Position im Raum und ihre sinnliche Wahrnehmung verwiesen. Zu den ausgestellten Künstlern zählen neben den genannten: Tracey Emin, Jeppe Hein, Brigitte Kowanz, Mario Merz, François Morellet, Jan van Munster, Bruce Nauman, Bruno Peinado, Anselm, Reyle, Bernardi Roig, Keith Sonnier, Olivia Steele und Giny Vos.
14.03.–29.11.20
Zentrum für Internationale Lichtkunst
Lindenplatz 1
59423 Unna
Tel. 02303-103751
Besuch nur über Zeitfenstertickets möglich
www.lichtkunst-unna.de