10/2018 – Autorin: K. Stockmann – Kunstmuseum Ahlen und Marta Herford: Expo-Kunst
Kunstmuseum Ahlen und Marta Herford
Die beste Weltausstellung der Welt: Expo-Kunst
Marta Museum: Rob Voerman. Tarnung # 2. 2008 © Roeb Voerman
Kunstmuseum Ahlen: Niki de Saint Phalle/Jean Tinguely. Plakat zur Ausstellung „Paradis Fantastique by Jean Tinguely & Niki de Saint-Phalle“. 1967/68. Museum Tinguely, Basel. Foto © Museum Tinguely, Basel. VG Bild-Kunst, Bonn 2018
„Kunst und Technik – angewandt auf das moderne Leben“ – das optimistische Motto der Pariser Weltausstellung von 1937 konnte die dunklen Vorzeichen nicht verbergen, die das Großereignis überschatteten. Die ideologisch aufgeladenen Architekturen des deutschen und des sowjetischen Pavillons standen sich am Seineufer direkt gegenüber. Während das nationalsozialistische Deutschland sich mit Filmen von Leni Riefenstahl und Monumentalskulpturen von Josef Thorak präsentierte, mahnte Picassos „Guernica“ im spanischen Pavillon für den Frieden.
Zu diesem Zeitpunkt war die Idee der Weltausstellung schon 86 Jahre alt: 1851 eröffnete Königin Victoria die „Great Exhibition“ im eigens dafür errichteten Londoner Kristallpalast. Mit Millionen von Besuchern entwickelten sich die Weltausstellungen in den folgenden Jahrzehnten zum Massenmedium. Besondere Attraktion sind bis heute die temporären Architekturen der Länder- und Themenpavillons. Insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg boten sie die Möglichkeit für interdisziplinäre Avantgardeprojekte wie Edgar Varèses Soundinstallation im futuristischen Philips-Pavillon auf der Expo 1958 in Brüssel. 1970 in Osaka machte das von Karlheinz Stockhausen und Otto Piene mitentwickelte Kugelauditorium von sich reden. Die Ausstellung „Brisante Träume“ spürt dem Phänomen „Weltausstellung“ als Kristallisationspunkt technischer und künstlerischer Utopien an zwei Orten nach. Das Kunstmuseum Ahlen reflektiert die Expos in Paris 1937, New York 1939, Brüssel 1958, Montreal 1967 und Osaka 1970 mit Original-modellen und Werken von Künstlern wie Salvador Dalí und Lyonel Feininger. Im Marta Herford rücken zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler die Themen der Weltausstellungen in aktuelle Kontexte.
13.10.18–10.02.19
Kunstmuseum Ahlen
Museumsplatz 1
Tel. 02382-91830
59227 Ahlen
Mi–Fr 14–18, Sa+So 11–18 Uhr
www.kunstmuseum-ahlen.de
Goebenstr. 2–10
Tel. 05221-9944300
32052 Herford
Di–So 11–18, Fr 11–20 Uhr
www.marta-herford.de