Ausgabe 2/2021 – Joseph Beuys – Perpetual Motion
Joseph Beuys – Perpetual Motion
Skulpturenpark Waldfrieden
Joseph Beuys. Badewanne für eine Heldin. 1984. © VG Bild-Kunst, Bonn 2021
La rivoluzione siamo Noi. 1972. Foto: Galerie Klüser
Joseph Beuys hat mit der 1968 formulierten Devise „Jeder Mensch ist ein Künstler“ die Grenzen der Kunst neu definiert. Für ihn war jedes Kunstwerk ein Medium der Erkenntnis und ein Experimentierfeld für seine weitreichenden Ideen, die er oft im Zuge von öffentlichen Gesprächen und Aktionen entwickelte. Als Beuys 1972 in der Londoner Whitechapel Gallery einen seiner unorthodoxen Vorträge zur kontinuierlichen Dynamik von Leben und Kunst hielt, fand der damals 23-jährige Student Tony Cragg darin Inspirationen, die fortan seine Auseinandersetzung mit den Kernthemen Materie und Bewegung beeinflussten. Aus Anlass des 100. Geburtstages von Beuys hat Cragg nun über zwanzig Exponate aus den Sammlungen wichtiger Wegbegleiter des Künstlers für eine Ausstellung im Wuppertaler Skulpturenpark Waldfrieden ausgewählt. Ergänzt von einer Vortragsreihe, geben sie Anlass zu einer engagierten Neubefragung des Werks. Die Arbeiten vernetzen sich untereinander dialogisch und sind im Beuys’schen Sinne eine Batterie zur Speicherung von Energie, ein Reservoir an Potenzial und Ideen.
Für die Ausstellung „Perpetual Motion“ wurden über 20 Exponate der Jahre 1949 bis 1985 aus den Privatsammlungen der Galeristen Thaddaeus Ropac, Bernd und Verena Klüser sowie der Journalistin Linde Rohr-Bongard und der Sammlung Viehof, ehemals Sammlung Speck, ausgewählt, die alle durch ihre jeweils eigene profunde Geschichte mit Beuys und seinem Schaffen verbunden sind. Zugleich stehen sie Tony Cragg nahe, der aus Anlass des 100. Geburtstags von Beuys das Desiderat hatte, eine Ausstellung mit seinen Werken in zwei Pavillons des Skulpturenparks Waldfrieden zu verwirklichen. Cragg selbst war Beuys erstmals 1972 in der Whitechapel Gallery in London begegnet. Der damals 23jährige Cragg war von Beuys‘ charismatischem Vortrag, seinem enzyklopädischen Wissen, seiner brillanten Assoziationsfähigkeit und dem gesellschaftlichen Anspruch seines Kunstbegriffs tief beeindruckt. Die von ihm nun für Wuppertal ausgewählten Exponate von Wegbegleitern vernetzen sich untereinander dialogisch und sind im Beuys’schen Sinne eine Batterie zur Speicherung von Energie, ein Reservoir an Potential und Ideen.
„Joseph Beuys. Perpetual Motion“ ist Anlass zur Neubetrachtung und Diskussion des Werks von Joseph Beuys, der sich als Künstler und politischer Aktivist, als hypersensibler Mensch und scharf-rationaler Denker für die Verwirklichung einer Utopie eingesetzt hat. Sie wird begleitet von einer Vortragsreihe, die Schlaglichter auf die umfassende Theorie des Künstlers wirft, der für jeden Moment des künstlerischen Wirkens gefordert hat „Jeder Griff muss sitzen“.
Joseph Beuys
Perpetual Motion
28.03.–20.06.21
Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstraße 12
42285 Wuppertal
Tel. 0202-47898120
Di–So 11–18 Uhr
www.skulpturenpark-waldfrieden.de