01/2019 – Autorin: B. Schlepütz – LWL-Museum für Kunst und Kultur: Bauhaus und Amerika
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Bauhaus und Amerika
Bruce Nauman. Dance or Exercice on the Perimeter of a Square. 1967. Collection Stedelijk Museum Amsterdam. © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
György Kepes. Balance. 1942. Los Angeles County Museum of Art © Estate of György Kepes. Foto: Museum Associates/LACMA
Bauhaus in Amerika – das sind Künstler wie Josef Albers und László Moholy-Nagy, die in die USA emigrierten und dort fortsetzten, womit sie in Weimar, Dessau und Berlin begonnen hatten: die Gattungsgrenzen zwischen bildender, darstellender und angewandter Kunst zu sprengen. Es sind aber auch amerikanische Künstler wie Bruce Nauman oder Merce Cunningham, deren Lust am Experiment auf die europäische Kunst zurückwirkte. Zum 100. Geburtstag der Kunstschule zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur, dass „das Bauhaus“ weit mehr ist als funktionale Möbel, quadratische Häuser und schickes Design.
Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Bauhaus-Bühne, in der abstrakter Tanz, mechanische Bühnen- und Lichtapparate sowie innovative Fotografie- und Filmprojekte entstanden. Fortgesetzt und weiterentwickelt wurden diese Experimente in den USA unter anderem am Black Mountain College in North Carolina, wo sich z. B. John Cage, Merce Cunningham und Robert Rauschenberg rigoros von den Gesetzen der Bühne abwandten, um das Verhältnis des Körpers zum Raum, zur Zeit und zur Bewegung zu untersuchen. Unter dem Thema „Bewegte Malerei“ sind zudem experimentelle Arbeiten zu sehen, die Formen und Farben zum Tanzen bringen – darunter Ludwig Hirschfeld-Macks geometrische Farblichtspiele. Wie sehr Josef Albers andere Künstler prägte, verdeutlichen Werke von Richard Anuszkiewitz oder Julian Stanczak, der mit seiner Ausstellung „Optical Paintings“ 1964 den Begriff der Op Art prägte. Einer der bedeutendsten Impulsgeber war László Moholy-Nagy, dessen „Licht-Raum-Modulator“ (1930) als erste großformatige, kinetische Lichtskulptur gilt. Sie ist neben Arbeiten von Otto Piene und James Turrell mehrmals täglich in Aktion zu erleben. Die Ausstellung weist zudem über die Bauhaus-Zeit hinaus und zeigt Werke europäischer und deutscher Künstlerinnen und Künstler der 1950er Jahre bis in die Gegenwart – darunter Arbeiten von Tauba Auerbach, Daria Martin, Barbara Kasten, Marcel Dzama und Johanna Reich.
bis 10.03.19
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Domplatz 10
48143 Münster
Tel. 0251-590701
Di–So 10–18 Uhr
www.lwl-museum-kunst-kultur.de