Ausgabe 2/2021 – Zeitenwende. Freiherr vom Stein und die Westfalen
Zeitenwende. Freiherr vom Stein und die Westfalen
Burg Vischering
Johann Christoph Rincklake. Johann Ignatz Freiherr von Landsberg-Velen mit Hund. 1792. © Graf Landsberg-Velen
Mit der Ausstellung „Zeitenwende.Freiherr vom Stein und die Westfalen“ eröffnet die Burg Vischering ihr Festjahr zum 750-jährigen Jubiläum. Mit hochkarätigen Leihgaben und noch nie gezeigten Werken aus der eigenen Sammlung beleuchtet die Schau, welch großen Einfluss Freiherr vom Stein (1757–1831) als Reformator unter preußischer Krone auf die Menschen in Westfalen ausübte. Historische Objekte wie Porträts von westfälischen Adeligen, Porzellan oder Möbelstücke geben Einblick in die Lebenswelten der verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die Ausstellung beleuchtet gleichzeitig technische Fortschritte der damaligen Zeit und das Bemühen der Menschen, erhaltenes Wissen für alle zu bewahren.
Freiherr vom Stein (1757–1831) übte als Reformator unter preußischer Krone einen großen gesellschaftlichen und politischen Einfluss auf die gesamte Bevölkerung in Westfalen und ihr sich veränderndes Menschenbild um 1800 aus. Die im Umbruch befindliche Gesellschaft war geprägt durch die französische Fremdherrschaft und das Gedankengut der Aufklärung. Freiherr vom Stein leitete mit seinem Oktoberedikt von 1807 die Bauernbefreiung ein und begründete bereits im darauffolgenden Jahr mit seinem Erlass der Städteordnung die kommunale Selbstverwaltung. Schwerpunkt der Ausstellung ist der Zeitraum von etwa 1751 bis 1848. Beleuchtet wird insbesondere die kulturhistorische und politische Bedeutung für die Region des Münsterlandes mit dem damaligen Kreis Lüdinghausen und dem Altkreis Coesfeld. Porträts der unterschiedlichen Protagonisten zeugen von den politischen Wechselspielen der Zeit und stehen beispielhaft für Gesellschaft und Menschenbild. Ein besonderer Blick wird dabei auf die Vertreter des westfälischen Adels und deren Familien geworfen. So verdeutlichen die Porträts der Adeligen den Wandel des Selbstverständnisses und des Familienbildes eines ganzen Standes. Durch verschiedene Interessen zersplittert, sowohl durch alte Traditionen als auch neuen Geist geprägt, galt es die Umbrüche zu meistern und sich im Leben zu etablieren, um nicht Macht, Ansehen und Status, sowie Besitz und Familie zu verlieren. Eine große Zahl von spannenden Exponaten bietet Einblicke in die Lebenswelten der verschiedenen Bevölkerungsgruppen wie dem aufstrebenden Bürgertum, der Bauern und dem Militär. Das Soldatentum wird während der Zeit der wechselnden Besatzer nicht nur durch militärische Objekte sondern auch durch zwei Gedenktafeln für die gefallenen Soldaten der preußischen Landwehr repräsentiert.
Zeitenwende. Freiherr vom Stein und die Westfalen
07.02.21–30.05.21
Burg Vischering
Berenbrock 1
59348 Lüdinghausen
Tel. 02591-79900
Di–So 10–18 Uhr
www.burg-vischering.de