Ausgabe 2/2021 – Rolf Löhrmann – Zeichnung und Malerei
Rolf Löhrmann: Zeichnung und Malerei
Westpreussisches Landesmuseum
Rolf Löhrmann. m180. 2018
Rolf Löhrmann. m165. 2017
„Ich möchte die Reißzwecke auf dem Sessel der Bequemlichkeit sein“, sagt Rolf Löhrmann über seine Arbeit. Löhrmann, der an der Berliner Hochschule der Künste studierte, lebt und arbeitet als freischaffender Maler und Grafiker in Rheine. Unter dem Titel „Augenblicke“ zeigt er aktuell im Westpreußischen Landesmuseum Werke, die sich mit den uns täglich erreichenden Medienbildern von Krieg, Flucht und Verfolgung auseinandersetzen. Dabei fokussiert sich der Künstler auf die Augen der abgebildeten Menschen, in denen sich ihre Gefühle widerspiegeln: Angst, Enttäuschung und Trauer, aber auch Hoffnung und Freude. Genau hier berühren sich seine Bilder und die Intentionen des Museums, das in seiner Dauerausstellung u.a. die Themen Flucht und Vertreibung dokumentiert und für die Nachwelt sichtbar macht.
Rolf Löhrmann setzt sich in seinem künstlerischen Werk schon früh mit sozialkritischen Fragestellungen auseinander. Vorbilder sind für ihn die Maler der Neuen Sachlichkeit wie Otto Dix und George Grosz aber auch die Werke der vom Expressionismus und Realismus geprägten Käthe Kollwitz. Daneben beeinflussten ihn Vertreter des Neuen Realismus wie Peter Nagel, Hans-Jürgen Diehl und Peter Sorge. Die Motive der seit 2017 entstandenen Arbeiten findet der Künstler in Presseveröffentlichungen. Die Authentizität der Aufnahmen ist dabei von besonderer Bedeutung. Oftmals sind es nur Details, die er aus dem Gesamtgeschehen herausgreift und in zum Teil großformatige Acrylbilder umsetzt. Mit seinen Arbeiten regt der Künstler den Betrachter zur persönlichen Auseinandersetzung mit den Motiven an, die sonst eher flüchtig als Pressemeldungen wahrgenommen und kurz nach ihrem Erscheinen bereits von der nächsten Nachricht abgelöst werden.
Rolf Löhrmann. Zeichnung und Malerei
22.04.–20.06.21
Westpreußisches Landesmuseum
Klosterstraße 21
48231 Warendorf
Tel. 02581-927770
Di–So 10–18 Uhr
www.westpreussisches-landesmuseum.de