August und Elisabeth Macke
LWL-Museum für Kunst und Kultur
August Macke. Sitzender weibl. Akt. 1913. Sabine Ahlbrand-Dornseif
August und Elisabeth Macke. Orientalische Szene (Märchenerzähler). 1912. Museum August Macke Haus, Bonn. Foto: Günter Weber
August Macke. Porträt der Frau des Künstlers mit Hut. 1909. Foto: LWL/Hanna Neander
AUSGABE 3/2021 – Autorin: Birgit Schlepütz
August Macke gilt als einer der bekanntesten Maler des deutschen Expressionismus. Erheblichen Anteil an diesem Erfolg hatte seine Frau, Elisabeth Erdmann-Macke: Zu Lebzeiten organisierte sie sein Künstlerdasein, im Zweiten Weltkrieg versteckte sie sein Werk. Sie legte ein Werksverzeichnis an und engagierte sich bis ins hohe Alter, die Erinnerung an ihren Mann wach zu halten. Auch in August Mackes Werken ist sie präsent, denn er schuf über 200 gemalte oder gezeichnete Porträts von ihr. Für das LWL-Museum für Kunst und Kultur Anlass genug, die Muse, das Modell und die Managerin Elisabeth Erdmann-Macke in einer Ausstellung genauer zu beleuchten.
Die Ausstellung ist ein Porträt im mehrfachen Sinn. Einerseits sind dort August Mackes Porträts von ihr zu sehen, andererseits aber auch Bildsujets wie Spaziergänge oder Modegeschäfte, zu denen sie ihn inspirierte. Doch Elisabeth Erdmann-Macke war auch selbst vielseitig interessiert, musikalisch begabt und sprachlich versiert. Sie wirkte an Mackes Werken mit, fertigte Stickereien nach seinen Entwürfen, zeichnete oder entwarf Hinterglasbilder. Nach dem frühen Tod ihres Mannes begann sie, August Mackes Werke an deutsche Museen zu verkaufen oder zu verschenken. Zugleich belieferte sie Galerien mit Kommissionsware. In den 1930er-Jahren ließ sie seine Briefwechsel kopieren, was sich als großes Glück erwies, denn die Originale verbrannten 1943 im Zweiten Weltkrieg. Auch nach dem Krieg, in dem sie Mackes Werke in Sicherheit brachte, sorgte sie bis ins hohe Alter als Verwalterin seines Nachlasses für das Fortleben seiner Kunst. 1978 starb Elisabeth Erdmann-Macke mit fast 90 Jahren in ihrer Heimatstadt Bonn. Das Landesmuseum in Münster erwarb 1954 erste Gemälde von August Macke für die eigene Sammlung und etablierte sich mit derzeit rund 400 Objekten zur wichtigsten Forschungsstätte über den Künstler. Angereichert mit interaktiven Elementen beleuchtet es in der Studiogalerie mit der ergänzenden Familienausstellung „August und das Zirkuspferd“ August Mackes Leidenschaft für den Zirkus.
August und Elisabeth Macke
28.05.–05.09.21
August und das Zirkuspferd
Familienausstellung
28.05.–05.09.21
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Domplatz 10
48143 Münster
Tel. 0251-590701
Di–So 10–18 Uhr
www.lwl-museum-kunst-kultur.de