Ausgabe 2/2021 – Stadtmuseum Beckum – Dorissa Lem
Dorissa Lem – Polyphonie
Stadtmuseum Beckum
Kleiner Tempel – 3. 2017
Horbotschki. 2021. Foto: Paul Bonn
Bogenstriche. 2018. Foto: Paul Bonn
Klänge sind dem Werk der Kölner Künstlerin Dorissa Lem eingeschrieben; sie arbeitet häufig zu Musik, zu musikalischen Themen und gelegentlich auch im Austausch mit Musiker*innen. Gleichzeitig spricht der Ausstellungstitel „Polyphonie“ auch von einer aufeinander abgestimmten Vielfalt ihrer Arbeitsbereiche: Holzskulptur spielt im Raum mit Malerei oder Zeichnung und Frottage. Die Künstlerin arbeitet ausschließlich mit Handwerkszeug, der Widerstand des Materials Holz dient ihr zur Klärung der jeweiligen Form. Im Stadtmuseum Beckum zeigt sie u. a. Skulpturen der Werkreihen „Fruchtkern“ und „Kleine Tempel“, abstrakten Arbeiten mit biomorphen oder architektonischen Anklängen.
Auch ihre Malerei entsteht in einer Art von bildhauerischem Prozess: mit der Spachtelkante reißt sie ihre Malgründe aus Sperrholz auf. Hier wie dort geht es um Schichten, die sie bei der Skulptur ab- und beim Bild aufträgt. Die Bildschichtungen zeigen eine Durchdringung verschiedener Ebenen und verdichten sich zu einem pulsierenden Farbraum. Das grafische Werk zeigt zwei Schwerpunkte: die bearbeitete Blindzeichnung und die Frottage. Hier ertastet die Künstlerin mit Graphit Untergründe und reibt Strukturen durch ein aufgelegtes Papier, dort verzichtet sie zunächst auf das kontrollierende Auge und vertraut sich den spürenden Bewegungsimpulsen ihrer Hand an. In beiden Fällen kommt sie zu überraschenden Ergebnissen.
Dorissa Lem
Skulptur und Malerei
21.03.21–20.06.21
Stadtmuseum Beckum
Markt 1
59269 Beckum
Tel. 02521-29264
Öffnungszeiten: siehe Website
www.beckum.de/de/kultur/stadtmuseum.html