10/2019 – Autorin: Katharina Stockmann – Quadrat Bottrop: Josef Albers’ Frühwerk
Quadrat Bottrop
Ausstellung zu Josef Albers’ Frühwerk
Stillleben. Vasen und Krokusse. um 1914. The Josef and Anni Albers Foundation. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019. Foto: Anne Pöhlmann
Stillleben. Kleine schwarze Maske. um 1914. The Josef and Anni Albers Foundation. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019. Foto: Anne Pöhlmann
100 Jahre Bauhaus – 100 Jahre Bottrop: Während in Weimar neue künstlerische, gestalterische und pädagogische Wege beschritten werden, bestimmen Kohleförderung und Kokerei den Alltag der frischernannten Stadt im Ruhrgebiet. Mitten in die Zeit der Hochindustrialisierung hinein wird Josef Albers in Bottrop geboren. Seinen künstlerischen Weg bis zum Eintritt ins Bauhaus im Jahr 1920 verfolgt die Ausstellung „Der junge Josef Albers. Aufbruch in die Moderne“. Als Beitrag des Josef Albers Museum Quadrat Bottrop zum Projekt „100 jahre bauhaus im westen“ erlaubt sie Einblicke in das wenig bekannte Frühwerk des Künstlers und späteren Bauhausmeisters.
Zwischen Ruhrgebiet und Münsterland beginnt Albers seine künstlerische Laufbahn – zunächst als Volksschullehrer in Bottrop, Dülmen und Stadtlohn. Inspiriert durch Werke von Künstlern wie Cézanne, Matisse und Mondrian im Hagener Folkwang-Museum malt Albers 1913 sein erstes abstraktes Bild. Im selben Jahr verlässt er das Ruhrgebiet, um an der Königlichen Kunstschule in Berlin, der Kunstgewerbeschule in Essen und später der Kunstakademie in München zu studieren. Albers’ einflussreichste Lehrer, Philipp Franck in Berlin, Johan Thorn Prikker in Essen und Franz von Stuck in München, stellt die Ausstellung als eigenständige Positionen vor. Im Mittelpunkt stehen jedoch die frühen Zeichnungen, Landschaften, Stillleben und (Blumen-)Aquarelle des jungen Josef Albers. Sie machen die Experimentierfreude deutlich, mit der der Künstler neue Stile und Techniken ausprobiert. Gleichzeitig zeigen sie, dass Albers schon als junger Mann ganz auf die Wahrnehmung setzt – was für ihn zählt ist nicht mehr und nicht weniger als der unmittelbare, sinnliche Eindruck, die „Vision, nicht Expression“. Den Schlussakkord der Ausstellung bilden ausgewählte Werke aus der Serie „Homage to the Square“. Schon auf seinem kurvenreichen Weg von der Emscher ans Bauhaus und weiter ans Black Mountain College in North Carolina zeichnet sich Albers’ Interesse für die Wirkung von Farbe, Form, Raum und Licht immer deutlicher ab und mündet schließlich im Quadrat – der reinen Abstraktion.
bis 12.01.20
Josef Albers Museum Quadrat Bottrop
Im Stadtgarten 20
46236 Bottrop
Tel. 02041-29716
Di–Sa 11–17, So 10–17 Uhr
www.quadrat-bottrop.de