Quadrat Bottrop: Fuchs, Matherly, Pils

Inmitten von Schwarz und Weiß, Konturen und Formen zeichnet sich ein knorriges Wesen ab. Große Ohren hat es, wilde Haare und ein maskenhaftes Gesicht. Auf den zweiten Blick sind da immer mehr Augen, Beine, Bäuche – die vermeintliche Gestalt setzt sich aus vielen kleinen Figuren zusammen. Einige schlafen, andere sind munter – alles scheint in Bewegung und bleibt doch alptraumartig surreal.

Galerie Clasing + Etage: Mona Schäfer

Das Problem kennt jeder: Kartoffeln treiben bei Licht aus und sind dann nicht mehr genießbar. Gerade dieses „triebhafte“ der Kartoffel hat Mona Schäfer zu ihrer Fotoserie „papas“ inspiriert, die sie aktuell in der Galerie Clasing ausstellt. Seit einigen Jahren kultiviert die Paderborner Künstlerin das Keimen.

Stadtmuseum Beckum: Susanna Taras

Als „Malerei mit Wolle“ bezeichnet Susanna Taras ihre aus profanen Materialien wie Wollfäden und Plastik gearbeiteten Blumenreliefs. Päonie, Nelke, Krokus, Tulpe, Hyazinthe und Veilchen – kaum eine Blume, die sie in der ihr eigenen Kunstsprache nicht schon zum artifiziellen Objekt gemacht hat. Blumen sind für die Künstlerin Ausdruck von Schönheit und Synonym für das Leben.

Burg Vischering: Meistergrafik von Rubens

Mit seinen üppigen weiblichen Akten prägt Peter Paul Rubens (1577–1640) bis heute unsere Vorstellungen von der Barockkunst. In seinen Grafiken, die meist nach Vorlage seiner Gemälde entstanden, brachte der flämische Maler sie besonders gelungen zur Geltung. Eine Ausstellung in der Burg Vischering stellt in diesem Frühjahr Rubens, meisterhaftes grafisches Schaffen vor und zeigt eindrucksvoll die begabte Hand des Künstlers. Dabei wird besonders auch die Rolle der Grafik als Element der „Vermarktung“ des Künstlers beleuchtet.

Zentrum für Internationale Lichtkunst: Bernardí Roig

Meist sorgen leuchtende Installationen in den Kellergewölben im Zentrum für Internationale Lichtkunst für eine stimmungsvolle Atmosphäre. In der aktuellen Ausstellung „Excess“ aber empfängt die Besucher eine düstere Welt – trotz vieler Leuchtstoffröhren. Der spanische Künstler Bernardí Roig, der schon auf der Biennale in Venedig ausgestellt hat, zeigt bis April großformatige Licht- und Multimediainstallationen, die eindringlich und kritisch erkunden, wie die Essenz des menschlichen Daseins dargestellt und vor allem Abgründe wie Angst und Einsamkeit authentisch abgebildet werden können.

Kloster Bentlage: Wolfgang Gärtner

Der Architekt Wolfgang Gärtner hat sich seit vielen Jahren der Zeichnung und Grafik verschrieben. Sein besonderes Interesse gilt dem Karneval in Venedig: Mehrfach hat er Venedig zur Zeit des Karnevals besucht und dort viele Skizzen als Anschauungsmaterial gefertigt. Auf den ersten Blick vermitteln seine Bilder durch ihre intensive Farbigkeit den Eindruck eines rauschenden Festes. Erst beim genauen Hinsehen ergeben sich verschiedene Ebenen, in denen sich das bunte Treiben offenbart.

Kunsthalle Recklinghausen: Das Geheimnis der Dinge

Die Darstellung von Dingen hat in der Geschichte der Malerei eine lange Tradition: subtile Bedeutungen, geheime Botschaften oder einfach die unspektakuläre Wirklichkeit – jede Epoche fand ihre eigenen Antworten auf die Frage nach dem, was wir in den Dingen sehen. In Recklinghausen widmet sich die Ausstellung „Das Geheimnis der Dinge“ der gegenstandsorientierten Malerei aus heutiger Sicht. Fünfzig malerische Positionen der Gegenwart werden hierzu vorgestellt.

Kunstmuseum im Marstall: Radierkunst

Mit Rolf Escher, Jochen Geilen und Friedemann Hahn präsentiert das Kunstmuseum Paderborn drei zeitgenössische Künstler, die sich einer jahrhundertealten Technik bedienen: der Radierung und des Kupferstichs. Rolf Escher spürt in seinen Blättern dem menschlichen Handeln an kulturell bedeutenden Stätten wie alten Bibliotheken, Theatern oder historischen Plätzen nach.

LWL-Museum für Kunst und Kultur: Multiples von Beuys

Aus dem Off schwebt ein gleichmütig vorgetragener Monolog aus „Ja, Ja, Jas“ und „Nee, Nee, Nees“ durch den Lichthof des LWL-Museums für Kunst- und Kultur. Das zum Sound gehörende Multiple besteht aus einer Tonbandspule, eingebettet in einen Stapel brauner Filzplatten. 1968 während einer FLUXUS-Veranstaltung aufgenommen, wirkt diese „Imitation eines Oma-Gesprächs“ wie ein beruhigendes Mantra, das die äußere und innere Welt für einen Moment stillstehen lässt.

LWL-Museum für Kunst und Kultur: Bauhaus und Amerika

Bauhaus in Amerika – das sind Künstler wie Josef Albers und László Moholy-Nagy, die in die USA emigrierten und dort fortsetzten, womit sie in Weimar, Dessau und Berlin begonnen hatten: die Gattungsgrenzen zwischen bildender, darstellender und angewandter Kunst zu sprengen. Es sind aber auch amerikanische Künstler wie Bruce Nauman oder Merce Cunningham, deren Lust am Experiment auf die europäische Kunst zurückwirkte.