LWL-Museum für Kunst und Kultur: Annelise Kretschmer

Annelise Kretschmer (1903–1987) hat in mehrerlei Hinsicht Pionierarbeit geleistet: Ihre fotografischen Arbeiten fanden schon in der Weimarer Republik internationale Anerkennung, außerdem war sie nicht nur eine der ersten Frauen, die in Deutschland ein eigenes Fotoatelier eröffneten, sondern auch Alleinverdienerin einer sechsköpfigen Familie. In ihrem großbürgerlichen Elternhaus kam Kretschmer früh mit der Kunst der Neuen Sachlichkeit in Berührung und bereiste das europäische und außereuropäische Ausland.

Kunstmuseum Pablo Picasso: Schwarze Moderne

Ohne die Stilelemente afrikanischer Kunst wären Kubismus, Dadaismus, Surrealismus und die Gegenwartskunst undenkbar. Künstler wie Pablo Picasso, Man Ray, Fernand Léger, Hannah Höch oder Henri Matisse suchten dort im frühen 20. Jahrhundert nach avantgardistischen Impulsen. Sie ließen sich inspirieren von einer Formensprache, die gegenüber europäischen Kunstauffassungen als revolutionär galt.

Nimmersatt? Gesell­schaft ohne Wachstum denken – Part I und II

Auf dem Platz zwischen Pferdegasse und Rothenburg stehen zwei miteinander verschmolzene Müllcontainer, die Anita Molinero zuvor mit einem Flammenwerfer behandelt hat. Nicht Marmor oder Bronze, so ihre Botschaft, sondern Plastik ist das (Skulpturen)material unserer Zeit. Kein edler Werkstoff für die Ewigkeit also, sondern problematisch langlebiger Abfall von Gesellschaften, deren Maxime das Wachstum ist. Gibt es Alternativen? fragt deshalb die Gruppenausstellung „Nimmersatt – Gesellschaft ohne Wachstum denken“.

Nimmersatt? Gesell­schaft ohne Wachstum denken – Part III

In der Kunsthalle Münster versammelt die Gruppenschau „Nimmersatt – Wachstum neu denken“ acht Positionen zum Thema. Sie erzählen von Zeiten, in denen Tulpenzwiebeln den ersten Crash in der Wirtschaftsgeschichte auslösten, nehmen ökofeministische Blickwinkel ein und thematisieren inklusive und exklusive Körperpolitiken. Während hier ausgestorbene Tierarten zu generationen­übergreifender Klimagerechtigkeit mahnen, hintertreiben an anderer Stelle skurrile Raubtierfiguren die illegale Landnahme und die Monopolisierung von Saatgut.

Stadtmuseum Münster: Lichtbilder von Pan Walther

Aus Anlass seines 100. Geburtstages präsentiert das Stadtmuseum Münster ab Anfang November über 130 Originalabzüge des münsterschen Porträtfotografen Pan Walther (1921–1987). Walther bezeichnete sich selbst gerne als Lichtbildner. Das Museum inszeniert diese Selbstbeschreibung im eigens dafür hergerichteten Fürstenbergsaal, der inklusive Fußboden komplett weiß gestaltet wurde.

Hachmeister Galerie: Mark Tobey

Oft als Vorreiter des amerikanischen Expressionismus gefeiert, der unter anderem Jackson Pollock beeindruckte, hatte Mark Tobey ein gespaltenes Verhältnis zur abstrakten Formsprache seiner Zeitgenossen. Die absolute Abkehr vom Leben, von der Realität, die die reine Abstraktion zu versprechen schien, hielt er für inakzeptabel. Als Kosmopolit, der vom Mittleren Westen nach New York, Seattle, Europa und Asien reiste, war Tobey vom urbanen Leben ebenso fasziniert wie von abstrakten Formen, die er in der Natur vorfand, und er befasste sich leidenschaftlich mit Wissenschaft und Spiritualität, mit europäischer und fernöstlicher Kunstgeschichte.

Galerie mike karstens: Gerhard Richter zum 90. Geburtstag

In diesem Jahr feiert die Kunstwelt den 90. Geburtstag von Gerhard Richter. Große Ausstellungen werden dazu u.a. ab Mai in seiner Geburtsstadt Dresden laufen. Den Auftakt macht jedoch der Münsteraner Drucker Mike Karstens in seiner im Stadthafen ansässigen Galerie. Karstens hat zahlreiche Richter-Editionen gedruckt, die in der Jubiläumsausstellung ab Mitte Februar zu sehen sind. Es war 2004, als Gerhard Richter und Mike Karstens erstmals aufeinandertrafen. Richter bezeichnet diese Begegnung als großen „Glücksfall“, denn Karstens Arbeit erschöpft sich nicht in der rein technischen Ausführung seiner künstlerischen Vorgaben.

Galerie Ostendorff: Bernhard Pankok zum 150. Geburtstag

Die Galerie Ostendorff feiert mit ihrer Ausstellung den 150. Geburtstag eines der erfolgreichsten und einflussreichsten Künstler aus Münster: Bernhard Pankok. Sein vielseitiges und umfangreiches Œuvre ist von den Idealen des Jugendstils geprägt, den er in Deutschland maßgeblich mitbegründet hat. Mit der Vision eines Gesamtkunstwerks werden die Grenzen zwischen Kunst, Architektur und Kunsthandwerk möglichst weitgehend aufgehoben.

Kunstmuseum Ahlen: Neue Wahrheit? Kleine Wunder!

„Es ist eine der schönsten Entdeckungen des Zeitalters“, schreibt der New York Observer im April 1839, nachdem es dem französischen Maler Louis Daguerre gelungen war, die in einer Camera obscura projizierten Bilder mit lichtempfindlichen Materialien zu fixieren. Das Kunstmuseum Ahlen lässt die Geschichte dieses weltverändernden Mediums ab Anfang Februar 22 lebendig werden: Die Ausstellung „Neue Wahrheit? Kleine Wunder! Die frühen Jahre der Fotografie“ erzählt die Entwicklung der Fotografie von der Camera obscura über die Daguerreotypie bis zu den ersten Abzügen auf Papier entlang einer ambitionierten Privatsammlung aus Münster.

Stadtmuseum Beckum: Paul Thierry

Der 1960 in Zbrosławice (Polen) geborene und in Beckum lebende Künstler Paul Thierry wird in seiner Arbeit vom steten Impuls geleitet, etablierte Normen und herkömmliche künstlerische Techniken zu hinterfragen und auf neue Potenziale hin auszuloten. In seiner aktuellen Ausstellung im Stadtmuseum Beckum beschäftigt er sich mit der Monotypie – einer historischen Drucktechnik, bei der nur ein einziges Exemplar gedruckt werden kann.