FARB Borken: Samuel Jessurun de Mesquita

Samuel Jessurun de Mesquita (1868–1944) gilt als einer der wichtigsten niederländischen Künstler der Moderne. Er war ein ausgezeichneter Grafiker und hinterließ ein umfangreiches Œuvre. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er von den Nationalsozialisten verfolgt und verstarb am 11. Februar 1944 im Konzentrationslager in Auschwitz. Die aktuelle Ausstellung im FARB Borken widmet sich neben seinen berühmten Holzschnitten von Tieren und Pflanzen vor allem seinen bisher weniger bekannten „Fantasien“.

Lippisches Landesmuseum: Roms fließende Grenzen

Seit 2021 zählt der Niedergermanische Limes zum UNESCO-Welterbe – ein Grund, dem römischen Erbe in NRW eine Archäologische Landesausstellung zu widmen. Die Schau „Roms fließende Grenzen“ lässt bis zum Herbst 2022 die Zeit der Römer in Nordrhein-Westfalen an fünf Standorten aus jeweils unterschiedlicher Perspektive wieder lebendig werden.

Dortmunder U: EFIE: The Museum as Home

Was leistet eigentlich ein Museum? Ist es eine Art objektives Zuhause für Kunst und Kultur, ein Ort des Lernens und Staunens? Oder passiert im Museum noch mehr? Ist nicht bereits die Art, wie dort Objekte ausgewählt und ausgestellt werden, von der Sichtweise der Ausstellenden geprägt? Und darf, nein, muss ein Museum sich darum nicht ständig selbst hinterfragen? Zu dieser Schlussfolgerung ist zumindest Nana Oforiatta Ayim gelangt. Die Kuratorin von „EFIE: The Museum as Home“ möchte mit ihrer Ausstellung beides leisten: Kunst zugänglich machen, während sie gleichzeitig die Institution Museum hinterfragt.

MKK Dortmund: Ruth Baumgarte

In einer Übersichtsschau mit ca. 180 Zeichnungen, Gemälden und historischen Dokumenten widmet sich das MKK Dortmund einer faszinierenden Künstlerinnenpersönlichkeit: der Malerin, Zeichnerin und Illustratorin Ruth Baumgarte (1923–2013). In einer von radikalen Umbrüchen geprägten Zeit schuf die Bielefelder Künstlerin ein Lebenswerk, in dessen Zentrum sie den Menschen und dessen fragiles Dasein stellte.

Marta Herford: LOOK! Kunst und Fashion

Nach Fast-Fashion kommt Hyper-Fast-Fashion: Nur 5 bis 7 Tage benötigt der chinesische Online-Händler Shein vom Entwurf bis zum verkaufsfertigen Produkt. Algorithmen helfen dem Unternehmen dabei, Trends und Vorlieben zu analysieren und beinahe in Echtzeit zu bedienen. Bis zu 1.000 neue Styles erscheinen täglich im Onlineshop. Angetrieben wird das immer schnellere Fashion-Karussell in den sozialen Medien, wo Influencerinnen und Influencer laufend neue Outfits und Trends präsentieren.

Kunsthaus Kloster Gravenhorst: „plants and plastics“ von Nils Völker

Es sind gewöhnliche Alltagsgegenstände wie Planschbecken, Mülltüten oder Zimmerpflanzen, die der Berliner Künstler Nils Völker (*1979) in kinetische Installationen verwandelt, die mal surren, mal knistern – vor allem aber blinken und leuchten. Sein Werk ist damit prädestiniert für die „Winterlicht“-Reihe im Kloster Gravenhorst, bei der seit 2008 international renommierte Lichtkünstlerinnen und Lichtkünstler die historischen Räume des ehemaligen Zisterzienserklosters in der Winterzeit erleuchten.

Kunsthalle Lingen: Heidi Specker

Die Fotokünstlerin Heidi Specker ist in der nördlich von Osnabrück gelegenen Kleinstadt Damme aufgewachsen. Heute lehrt sie als Professorin an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Für ihre 2019 entstandene Arbeit „Damme“ kehrte Specker in ihre Heimat zurück und entwickelte in 70 Fotografien ein eindrucksvolles Panorama des Lebens auf dem Land.

Draiflessen Collection: Daan Roosegarde

Eine flüchtige Berührung kann in einer zwischenmenschlichen Begegnung alles verändern. Sie kann binnen Sekunden Vertrauen und Nähe schaffen. In Zeiten des Mindestabstands erscheint ein solcher Moment umso kostbarer. Für den niederländischen Künstler Daan Roosegarde ein Anlass, einen bis vor kurzem selbstverständlichen, alltäglichen Akt der Begegnung, wie z.B. das Reichen der Hände, zum Thema einer raumgreifenden Installation zu machen.

Museumsquartier Osnabrück: Mounira Al Solh

In der vierten Ausstellung der Reihe „Gegenwärtig. Zeitgenössische KünstlerInnen begegnen Felix Nussbaum“ trifft die 1978 geborene documenta-Teilnehmerin Mounira Al Solh aus dem heutigen Libanon auf das Leben und Werk des 1904 in Osnabrück geborenen Malers Felix Nussbaum, der 1944 von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Nussbaum hat sich in seinen Bildern intensiv mit der Verfolgung im Nationalsozialismus auseinandergesetzt, Al Solhs Kunst ist hingegen von den heutigen politischen Umständen des Nahen Ostens und des dortigen Bürgerkrieges geprägt.

Kunstmuseum im Marstall: Lichtkunst

Mit Neonskulpturen, Leuchtobjekten und Projektionen setzt sich die Ausstellung „Lichtkunst / Kunstlicht“ im Paderborner Kunstmuseum im Marstall mit der Lichtkunst der 1960er Jahre bis in die Gegenwart auseinander. Insgesamt sind 12 Positionen im Innen- und Außenraum vertreten. Die Werkauswahl reicht von Klassikern der kühlen Gerade oder des Schattenspiels bis zu neueren Positionen, die sich zwischen Raumzeichnung und Kinetik bewegen.