Kunsthalle Lingen: Georgia Gardner Gray

Alle zwei Jahre wird der renommierte Lingener Kunstpreis vergeben, der sich seit 1983 ausschließlich an Künstlerinnen und Künstler richtet, die im Medium der Malerei arbeiten. In diesem Jahr erhält ihn Georgia Gardner Gray. 1988 in New York geboren und heute in Berlin lebend, präsentiert Gray ihre Bilder stets in Korrespondenz mit Objekten. In ihren farbenreichen Werken reflektiert sie mit Hilfe der Charaktere auf der Leinwand aktuelle Codes des Benehmens und hinterfragt hierüber gesellschaftliche Konventionen.

Kunsthalle Schnake: Perlagia Mutyavaviri

Perlagia Mutyavaviri zählt mit ihren Werken zur Avantgarde der zeitgenössischen Bildhauerszene in Zimbabwe. Mit Talent und Erfindungsgeist hat sie ihren eigenen Stil hervorgebracht. Wenn Mutyavaviri einen Stein in den Händen hält, beginnt eine Zwiesprache, bis dieser ihr seine Geschichte preiszugeben scheint. Dann erst beginnt sie, ihr Werk aus dem hartem Mineralgestein herauszuarbeiten. Wohin ihre Entdeckungsreise geht, weiß sie am Anfang noch nicht.

Museum für Lackkunst: Die Welt der Inrō

Der Kimono, das traditionelle japanische Gewand für Männer und Frauen, hat aus heutiger Sicht einen großen Nachteil: Es fehlen Taschen, in denen die kleinen Dinge des täglichen Gebrauchs untergebracht werden können. Im alten Japan führte dieses Problem zur Kreation neuer Accessoires, der sogenannten Sagemono (‚Hängesachen’), die mit einem Band und einem kunstvoll geschnitzten Anhänger am Gürtel befestigt wurden.

Diözesanmuseum Paderborn: Kunst der Gotik

Zum 950-jährigen Jubiläum des Paderborner Doms zeigt das Diözesanmuseum eine Ausstellung zur europäischen Baukultur des 13. Jahrhunderts. Ausgehend von Paderborn wirft die Schau einen Blick auf eine Epoche voller bahnbrechender Neuerungen in Architektur und Kunst. Den Besucher erwarten bedeutende Architekturfragmente, Skulpturen und Baupläne, darunter die ältesten erhaltenen Architekturzeichnungen aus Reims.

Museum Haus Opherdicke: Edgar Ende

Edgar Ende (1901–1965) gilt als einer der wichtigsten deutschen Vertreter des Surrealismus. Seine symbolisch aufgeladenen Motive bewegen sich zwischen Traum- und Albtraum, sind in ihrer subjektiven Wirklichkeit ebenso konkret wie absurd und befremdlich. Mit seinen visionären Bildern setzte er nicht zuletzt einen Gegenentwurf zu den Schrecken des Krieges. Unter dem Titel „Melancholie und Verheißung“ zeigt das Haus Opherdicke derzeit Endes Werke, darunter Gemälde, Grafiken und Skizzen.

Marta Herford: Kreaturen nach Maß

Sieben Uhr morgens: Vogelgesang aus dem Handywecker. Als erstes muss der Hund raus. Draußen ist es noch kühl – gut, dass der neue Wollmantel wohlig warm hält. Dann Frühstück: Wurstbrötchen und ein Milchkaffee aus der Mickymaus-Tasse… Die kurze Alltagsgeschichte zeigt, wie komplex die Beziehungen zwischen Mensch und Tier sind. Tiere leisten uns Gesellschaft, liefern Wolle, Fleisch und Milch und begegnen uns als vermenschlichte Protagonisten in Kinderbüchern, Comics und Filmen.

Stadtmuseum Münster: Miia Autio

In ihrer Fotoserie „Variation of White“ zeigt Miia Autio aus Finnland scheinbar dunkelhäutige Menschen in bunter Kleidung. Auf den ersten Blick ist alles so wie es scheint, schließlich hat Autio ihre Fotos in Tansania aufgenommen. Wer genau hinsieht, erkennt jedoch: für den Abzug hat sie nicht das Positiv, sondern das Negativ verwendet. Die abgelichteten Personen sind in Wirklichkeit hellhäutig, es handelt sich um Menschen mit Albinismus. Mit ihren Fotografien zeigt Miia Autio uns, wie aus vorschnellen Schlüssen Vorurteile entstehen können.

dst.galerie: Papierschnitte von Dorthe Goeden

Wer sich Dorthe Goedens Papierschnitten nähert, glaubt, es handelt sich um Zeichnungen: überaus fein in der Struktur wirken sie wie ein fragiles Geflecht aus Linien. Erst auf den zweiten Blick offenbart sich der handwerkliche Entstehungsprozess: In mühevoller Kleinarbeit schneidet die Künstlerin aus Münster die Formen mit dem Skalpell aus dem papierenen Bildträger heraus. Ihre Werke fixiert sie mit feinen Metallstiften an der Wand oder auf weißem Grund.