LWL-Museum für Kunst und Kultur: Bauhaus und Amerika

Farbiges Licht, durch geometrische Schablonen auf Leinwände projiziert: 1922 entwickelten Ludwig Hirschfeld-Mack und Kurt Schwerdtfeger nach einem Laternenfest am Staatlichen Bauhaus das künstlerische Konzept der „reflektorischen Farblichtspiele“. Auch Laszlo Moholy-Nagy, einer der bedeutendsten Lehrer des Bauhauses, experimentierte intensiv mit Licht und Farbe, Raum und Bewegung.

Kunstmuseum Pablo Picasso: Marc Chagall

Pablo Picasso soll über seinen Kollegen Marc Chagall einmal gesagt haben: „Wenn er malt, weiß man nicht, ob er dabei schläft oder wach ist. Irgendwo in seinem Kopf muss er einen Engel haben.“ Das Zusammenspiel von Traum und Wirklichkeit, von Fantasie und eigener Biografie ist das zentrale Thema der Ausstellung „Marc Chagall – Der wache Träumer“, die am 13. Oktober in Münster eröffnet wird.

Stadtmuseum Münster: Miia Autio

In ihrer Fotoserie „Variation of White“ zeigt Miia Autio aus Finnland scheinbar dunkelhäutige Menschen in bunter Kleidung. Auf den ersten Blick ist alles so wie es scheint, schließlich hat Autio ihre Fotos in Tansania aufgenommen. Wer genau hinsieht, erkennt jedoch: für den Abzug hat sie nicht das Positiv, sondern das Negativ verwendet. Die abgelichteten Personen sind in Wirklichkeit hellhäutig, es handelt sich um Menschen mit Albinismus. Mit ihren Fotografien zeigt Miia Autio uns, wie aus vorschnellen Schlüssen Vorurteile entstehen können.

Museum für Lackkunst: Die Welt der Inrō

Der Kimono, das traditionelle japanische Gewand für Männer und Frauen, hat aus heutiger Sicht einen großen Nachteil: Es fehlen Taschen, in denen die kleinen Dinge des täglichen Gebrauchs untergebracht werden können. Im alten Japan führte dieses Problem zur Kreation neuer Accessoires, der sogenannten Sagemono (‚Hängesachen’), die mit einem Band und einem kunstvoll geschnitzten Anhänger am Gürtel befestigt wurden.

Galerie Clasing + Etage: Geoffrey Hendricks

Seine vom Himmel inspirierten Arbeiten verliehen dem Amerikaner Geoffrey Hendricks (1931–2018) den Beinamen „Wolkenmaler“ und machten ihn in den 1960er Jahren zu einem bedeutenden Vertreter der Fluxus-Bewegung. Scheinbar alltäglichen Gegenständen wie Schuhen, Plattencovern oder Unterhosen verlieh er einen himmelblauen Wolken-Anstrich. In diesem Mai ist Geoffrey Hendricks im Alter von 86 Jahren gestorben. An ihn erinnert bis zum Jahresende eine Retrospektive in der Galerie Clasing & Etage.

dst.galerie: Papierschnitte von Dorthe Goeden

Wer sich Dorthe Goedens Papierschnitten nähert, glaubt, es handelt sich um Zeichnungen: überaus fein in der Struktur wirken sie wie ein fragiles Geflecht aus Linien. Erst auf den zweiten Blick offenbart sich der handwerkliche Entstehungsprozess: In mühevoller Kleinarbeit schneidet die Künstlerin aus Münster die Formen mit dem Skalpell aus dem papierenen Bildträger heraus. Ihre Werke fixiert sie mit feinen Metallstiften an der Wand oder auf weißem Grund.

Galerie Frye & Sohn: Bernd Miesch

Mit Bernd Miesch (1905–1965) präsentiert die Galerie Frye & Sohn einen Künstler aus Münster, der ein umfangreiches Werk hinterlassen hat. In den Ölbildern des Autodidakten dominieren zumeist verhaltene Erd- und Grautöne. In gedämpfter Farbgebung und düsterer Atmosphäre setzt er sich zum Beispiel mit seiner im Zweiten Weltkrieg zerstörten Stadt und ihrem Wiederaufbau auseinander. Seine ausgedehnten Studienreisen inspirierten ihn jedoch auch zu Bildern von südländischer Leuchtkraft.

Hachmeister Galerie: Chao-Kang Chung

Chao-Kang Chungs Bilder sind wie Fenster, in denen sich die Realität in mehrfacher Weise manifestiert. Auf den ersten Blick vermeint der Betrachter Wandvitrinen oder Schaukästen zu vernehmen. Doch es handelt sich nur um eine Illusion. Was man als räumlichen Körper des Bildes erkennt, ist gemalt. Alles wirkt eigentümlich gespiegelt, teils durchsichtig: die Transparenz eines Glases, durch das etwas sichtbar wird, die Realität des Ausstellungsraumes und die Wand dahinter.

Kunsthalle Schnake: Perlagia Mutyavaviri

Perlagia Mutyavaviri zählt mit ihren Werken zur Avantgarde der zeitgenössischen Bildhauerszene in Zimbabwe. Mit Talent und Erfindungsgeist hat sie ihren eigenen Stil hervorgebracht. Wenn Mutyavaviri einen Stein in den Händen hält, beginnt eine Zwiesprache, bis dieser ihr seine Geschichte preiszugeben scheint. Dann erst beginnt sie, ihr Werk aus dem hartem Mineralgestein herauszuarbeiten. Wohin ihre Entdeckungsreise geht, weiß sie am Anfang noch nicht.

Kulturzentrum Kap.8: Susanne von Bülow

Mit der Ausstellung „Personen im Bade“ knüpft das Kulturzentrum Kap.8 in Münster-Kinderhaus an ein Thema an, das eine lange Tradition in der Kunst vieler Kulturen und Epochen hat. Oftmals ging es um die Schönheit badender Körper, im Expressionismus wurde das Motiv mit einer gesellschaftlichen Utopie und einer ursprünglichen, naturverbundenen Lebensform verknüpft. Susanne von Bülow aus Münster wirft einen ganz anderen Blick auf diese Thematik.