LWL-Museum für Kunst und Kultur: Barbarossa

Ab 1155 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, spielte der Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa (1122–1190) im 12. Jahrhundert eine führende Rolle im europäischen Politgefüge. Anlässlich seines 900. Geburtstages nimmt eine Doppelausstellung in Münster und Cappenberg die schillernde und widersprüchliche Figur des Kaisers „Rotbart“ in den Blick. Historische Bezüge nach Westfalen gaben Anlass, den Spuren des Staufers im heutigen Nordrhein-Westfalen zu folgen – denn die „Kunst“ der Herrschaft funktionierte auch im Mittelalter in weit gespannten Netzwerken und mit überraschender Mobilität.

Kunstmuseum Pablo Picasso: Fernande und Françoise

Pablo Picasso hatte zwei langjährige Beziehungen: Fernande Olivier war zu Beginn des 20. Jahrhunderts seine erste, feste Lebensgefährtin, Françoise Gilot lernte ihn 1943 kennen und blieb bis 1953 bei ihm. Beide Frauen haben die Erinnerungen an ihr Leben mit dem Künstler niedergeschrieben und hatten deutlichen Einfluss auf sein Œuvre: Keinem anderen Einzelmotiv etwa widmete Picasso in den Vorkriegsjahren mehr Aufmerksamkeit als Fernande Olivier.

Kunstmuseum Pablo Picasso: Boten der Nacht

Aus der in Hannover beheimateten Sammlung Sorst zeigt das Picasso-Museum druckgrafische Meisterwerke von Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Ernst Barlach, Otto Dix, Käthe Kollwitz, Jeanne Mammen, Gerhard Marcks, HAP Grieshaber und Horst Janssen. Unter dem Titel „Boten der Nacht. Expressive Avantgarden in Deutschland 1918–1968“ werden über 70 Holzschnitte, Radierungen, Lithografien und Skulpturen ausgestellt.

Kunsthalle Münster: Mikołaj Sobczak

Mikołaj Sobczak hat zunächst in Warschau und Berlin studiert, bevor er 2019 Meisterschüler an der Kunstakademie Münster wurde. Nun präsentiert die Kunsthalle Münster sein facettenreiches Werk in einer großen Einzelausstellung. In Performances, Keramiken, Videos und Malerei erörtert der polnische Künstler Fragen zum Thema Identitäts- und Erinnerungskultur. Kanonisiert und instrumentalisiert liefern Medien und Politik nicht selten ein propagandistisch gefärbtes Bild der Vergangenheit, welches hier künstlerisch hinterfragt wird.

Stadtmuseum Münster. Herlinde Koelbl

Wissenschaft hat den Ruf, objektiv und komplex zu sein. Insbesondere in den Naturwissenschaften soll die Persönlichkeit der Forschenden in den Hintergrund treten, und wissenschaftliche Erkenntnisse sind hochspezialisiert, sodass sie oft nur für Mitglieder der eigenen Scientific Community nachvollziehbar sind. Obwohl die Kommunikation mit der breiten Öffentlichkeit immer wichtiger wird, bleibt sie für viele Forschende eine besondere Herausforderung. Herlinde Koelbls Porträtreihe „Faszination Wissenschaft“ weckt allerdings Zweifel an der Mär vom Wissenschaftler im Eifelbeinturm.

Hachmeister Galerie: Simone Pellegrini

Die Arbeitsmaterialien des italienischen Malers und Zeichners Simone Pellegrini, (*1972 in Ancona), sind einzig Papier und ölhaltige Kohle. Das Papier wird seit über 500 Jahren hergestellt und ist schon von den italienischen Altmeistern im 15. Jh. benutzt worden, um Vorzeichnungen für Freskenmalereien auf Wände zu übertragen. Es ist für Pellegrini sowohl Träger seiner Malerei, als auch Instrument des Übertragens einzelner Figurationen, die dann in ihrer Gesamtheit das eigentliche Bild ausmachen.

Franz-Hitze-Haus: Oskar Koller

Oskar Koller (1925–2004) hat sich in seinem Werk intensiv mit Bäumen und ihrer Bedeutung für die Menschen auseinandergesetzt: „Einerseits nehme ich klare und charakteristische Baummotive auf (…). Auf der anderen Seite entsteht in mir ein Symbol des Baumes, so dass ich mich von den individuellen Eigenschaften einer bestimmten Baumart löse. In solchen Abstraktionen entstehen archetypische Baumgestalten.“ „Gestalten“ nennt der Maler auch seine Darstellungen von Menschen, denen er auf seinen vielen Reisen begegnete.

Kunstmuseum Ahlen: Epoche ZERO

„Zero ist der Anfang, Zero ist die Stille, Zero fließt, Zero ist Zero“ – so beschrieben Heinz Mack und Otto Piene 1963 eine Kunst, die nach den dunklen Jahren des Nationalsozialismus und des Krieges wieder Licht und Optimismus in die Welt bringen sollte. Mit ZERO wollten die Künstler ein Zeichen setzen für einen Neuanfang. Die Künstlergruppe glaubte, dass Kunst in der Lage sei, Menschen zu berühren, ohne eine Geschichte zu erzählen oder einen Ausschnitt der Wirklichkeit abzubilden. Europaweit wurde mit Lichterscheinungen und Raumstrukturen experimentiert und so leuchtende, puristische und ungegenständliche Werke geschaffen.

Stadtmuseum Beckum: Ludger Wörtler

Räume in Form von Ausstellungsräumen, Bildräumen, Skizzen- und Gedankenräumen bilden die ideengebende Grundlage der Ausstellung „Raumbezüge“ mit Malerei, Zeichnungen und Fresken von Ludger Wörtler. Der Künstler aus Münster setzt in seinen kompositorisch abstrakten Werken gegenständliche Bezüge – auch wenn erkennbare Formen dabei ohne eindeutige inhaltliche Festlegung bleiben. Es ist die Aufgabe der Betrachtenden, diesen Raum mit ihren eigenen Ideen zu füllen, und sich mit der Bildsprache des Künstlers auseinanderzusetzen.

Quadrat Bottrop: Huldigung an das Quadrat

Es war im Sommer 1950, als Josef Albers drei Farben auf eine quadratische Holzfaserplatte auftrug. Im Innersten ein dunkles, fast schwarzes Quadrat, dahinter ein weiteres in einem Grauton vor einem hellen Hintergrund. Das erste Bild der Serie „Homage to the Square“ war entstanden, an der der Künstler bis zu seinem Tod im Jahr 1976 arbeitete. Rund zweitausend Ölgemälde variieren das Bildschema der verschachtelten Quadrate. Anders, als der Titel vermuten lässt, geht es dabei weniger um die Form als um die Farbe. Unterschiedliche Töne und Schattierungen treten in immer neue Beziehungen zueinander. Rund 90 Beispiele stehen im Zentrum einer Sonderausstellung, mit der das Quadrat Bottrop seinen neuen Erweiterungsbau eröffnet.