In Szene gesetzt – Juri Petrow
Museum für Lackkunst zeigt neue Kabinett-Ausstellung
Juri Petrow. Zigarrenkasten „Regentropfen auf Asphalt“
NEWS 10.05.21
Unter dem Titel „In Szene gesetzt“ zeigt das Museum für Lackkunst ab dem 12. Mai eine weitere Kabinettausstellung mit ausgewählten Werken des russischen Künstlers Juri Petrow im Dialog mit historischer Lackkunst. Bei dieser Serie trifft der japanische Altarschrein aus dem 19. Jahrhundert, ein Objekt der ständigen Ausstellung, auf wechselnde Künstler westlicher Kulturkreise, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise kreativ mit ostasiatischer Lackkunst auseinandersetzen.
Die Arbeit von Juri Petrow Arbeit ist stark durch die jahrhundertealte Tradition des Palecher Kunsthandwerks geprägt. Durch die neuen Techniken im Bereich der Lackkunst, die er sich im Laufe der Jahre aneignete, kombiniert er diese jedoch mit innovativen, überraschenden Komponenten und setzt dadurch ganz neue Impulse im Bereich dieser traditionellen Kunst Russlands. Speziell mit der Kultur Japans setzte sich Petrow auseinander und fand in dem japanischen Künstler Shibata Zeshin eine Quelle der Inspiration. Es gelang ihm, die japanischen Techniken zu imitieren, ohne sie je erlernt zu haben. Auf diese Weise fand Petrow seinen eigenen, charakteristischen Stil: er ist den russischen Traditionen verbunden geblieben und bringt diese in seine Werke ebenso ein wie traditionelle, zum Teil neu interpretierte Elemente der japanischen Lackkunst. Das künstlerische Talent des 1970 in Kaluga, Russland, geborenen Petrows wurde schon früh entdeckt, so dass er nach der 4. Klasse die Kunstschule in Kaluga besuchte, um dort Malerei und Zeichnen sowie Bildhauerei, Kunstgeschichte und Komponieren zu erlernen. Im Anschluss absolvierte er die Berufskunstschule für Lackminiatur in Palech, einem der Orte Russlands mit einer langjährigen Tradition des Lackkunst-Handwerks. Nach Abschluss seines Diploms war er zehn Jahre als Lackmaler, darunter fünf Jahre in den Palecher Werkstätten, tätig und kehrte 2001 in seine Heimat Kaluga zurück. 2014 wurde er als erster russischer Lackkünstler von einer japanisch besetzten Jury mit dem Kenji Ekuan-Preis ausgezeichnet. Heute lebt und arbeitet er als freischaffender Künstler in Kaluga, Russland. Juri Petrow ist Vorsitzender der Gilde „Lackminiaturmalerei“ der Künstlervereinigung „Sowremennoje nasledije Rossii“ (Das gegenwärtige Erbe Russlands).
Museum für Lackkunst
Windthorststr. 26
48143 Münster
Tel. 0251-4185122
Mi–So 12–18 Uhr
www.museum-fuer-lackkunst.de