Unter dem Titel „Hommage à Picasso“ zeigt die Galerie Ostendorff in einer großen Ausstellung Grafiken und Keramiken eines der genialsten und berühmtesten Künstler des 20. Jahrhunderts: Pablo Picasso. Seit Andreas Gattinger die Galerie Ostendorff im Jahr 1996 übernahm, ist die Kunst von Picasso am Prinzipalmarkt durchgängig präsent. Seine Werke werden in wechselnden Präsentationsformen gezeigt. Zum 50. Todestag des Künstlers stellt die Galerie noch bis zum 29. April über hundert Exponate zusammen, darunter vor allem Lithografien, aber auch Radierungen, Linolschnitte und Keramiken.
„Ich tue immer das, was ich nicht kann, damit ich lerne, es zu können“ – sagte Pablo Picasso und bewies jene Herangehensweise auch, als er im Winter 1945/46 begann, sich intensiv mit der Technik der Lithografie auseinanderzusetzen. Die Drucker, mit denen er zusammenarbeitete, berichteten, dass Picasso äußerst individuell geprägte Möglichkeiten der verschiedenen Druckverfahren entwickelte. Er experimentierte in schnellem Rhythmus und umfangreichen Werkfolgen. Dabei nutzte er ungewöhnliche Hilfsmittel und erfand unkonventionelle Methoden – mit erstaunlichen Ergebnissen. Den Höhepunkt dieser Schaffensphase erreichte Picasso mit den verschiedenen Versionen der großformatigen „Femme au Fauteuil“, die, unterschiedlich stark abstrahiert, seine langjährige Lebensgefährtin Françoise Gilot zeigen. Sie sitzt im Lehnstuhl und trägt einen bestickten Ledermantel, den Picasso von seinem Besuch des Breslauer Friedenskongresses 1948 mitgebracht hatte. Die Folge trägt daher auch den Beinamen „Der polnische Mantel“. Neben dieser Werkgruppe, die als eine seiner umfangreichsten und aufwändigsten lithografischen Serien gilt, gibt es noch zahlreiche weitere Zustandsfolgen zu sehen. Oft hat der Künstler nur die jeweils zuletzt entstandenen Entwürfe zu einer größeren Druckauflage freigegeben. Aber auch die zum Teil sehr unterschiedlichen, einzelnen Zustände sind vollwertige, eigenständige Bilder. Zusammen mit Probeabzügen, Künstlerdrucken und ‚Bon à tirer“- Exemplaren ergibt sich in der Ausstellung ein ungewöhnlich privater Einblick in eine unerschöpflich scheinende Kreativität.
Besucherinnen und Besucher können in der Galerie das breit gefächerte, in diesem Fall vor allem druckgrafische Œuvre des Künstlers entdecken. Neben ausdrucksstarken Porträts, Atelierszenen, Stillleben und Akten mit mythologischen Themen gehören dazu auch die bekannten Darstellungen von Tauben und Stieren. Auf der Website der Galerie gibt es auch eine 360°Tour durch die Ausstellung sowie einen Online-Katalog.
Hommage à Picasso
Zum 50. Todestag Pablo Picassos
24.02.–29.04.23
Link zur 360°Tour durch die Ausstellung
Link zu Online-Katalog
Galerie Ostendorff
Prinzipalmarkt 11
48143 Münster
Mo–Fr 9–17, Sa 10–18 Uhr