Robert Burda – Meine alte Zeit
Kunsthaus Kannen
Robert Burda. Antonius Station. 1986
Ausgabe 3/2022
Mit großer Faszination für Details zeichnet Robert Burda seine Lebensgeschichte: 1942 geboren, verbrachte er Kindheit und Jugend in Bremen, wo ihn die Straßenbahnen, Busse und Schiffe besonders interessierten. Seine Motive zeichnet er mit technischer Genauigkeit und versieht sie mit Beschreibungen, die einen Einblick in seine Innenwelt geben. Schon in jungen Jahren hatte er immer wieder Aufenthalte in psychiatrischen Einrichtungen, in denen er seine Umgebung dokumentierte. Er zeichnet Schlaf- und Essenssäle aus der Vogelperspektive um nicht nur sich, sondern auch andere im Raum zu verorten. Seit 1968 lebt Robert Burda im Wohnbereich der Alexianer und hat auch hier seine Welt auf Papier gebannt. Betrachtet man seine Bilder aus historischer Sicht, erkennt man in ihnen auch die allmähliche Reform der Psychiatrie: Robert Burdas Bilder erzählen von den Bettensälen der Nachkriegszeit und von der liebevollen Beziehung zu seiner Mutter, die trotz des Stigmas, mit dem geistige Behinderungen belegt waren, zu ihm gehalten hat. Man erkennt in den Bildern aber auch erste Verbesserungen der Lebensverhältnisse und die allmähliche gesellschaftliche Anerkennung psychisch kranker und geistig behinderter Menschen.
Robert Burda. Meine alte Zeit
03.07.–25.09.22
Kunsthaus Kannen – Museum für Outsider Art
Alexianerweg 9
48163 Münster
Tel. 02501-96620560
Di–So 13–17 Uhr
www.kunsthaus-kannen.de