FLOWERS! Blühende Landschaften im Ruhrgebiet
Dortmunder U
Hito Steyerl. Power Plants. 2019. Courtesy die Künstlerin, Neuer Berliner Kunstverein, Andrew Kreps Gallery/New York, Esther Schipper/Berlin. © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Foto: Jens Ziehe
Gabriele Münter. Exotische Pflanze. 1941. Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München. © VG Bild-Kunst, Bonn 2022
AUSGABE 3/2022 – Autorin: Katja Angenent
Eine Ausstellung, wie sie zur Jahreszeit passender nicht sein könnte: „FLOWERS! Blumen in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts“ zeigt den ganzen Sommer über mitten in der Großstadt die fragile Schönheit der Pflanzen. Wer den Ausstellungsort kennt, weiß, dass es hier jedoch nicht nur um die Zurschaustellung eines der wohl beliebtesten Motive in der Kunst gehen kann, sondern dass auf Ebene 6 im Dortmunder U der Kontext ebenfalls Teil der Präsentation ist. In diesem Fall heißt das: Schönheit kontrastiert mit Vergänglichkeit und Ästhetik mit Abstraktion. Das Museum Ostwall präsentiert die Vielfalt künstlerischer Posi-tionen der letzten 100 Jahre zum Thema – nicht nur in der Malerei, sondern auch in der Fotografie, im Video und in Installationen.
Dabei werden 180 Werke von rund 50 Künstlerinnen und Künstlern aus der eigenen Sammlung ausgestellt. Unter anderem sind Arbeiten von Andy Warhol, Renate Bertlmann, Ernst Ludwig Kirchner, Hannah Höch, Max Beckmann, Gerhard Richter, Max Ernst, Martha Rosler, Emil Nolde, Christian Rohlfs, Hans Arp und Joseph Beuys zu sehen. Die Schau zeigt in ihrer Zusammenstellung eindrucksvoll, wie aktuell das zunächst vielleicht etwas altbacken wirkende Motiv bis heute ist. Kunstschaffende greifen einerseits die Tradition des Blumenstilllebens sowie der realistischen Darstellung auf; andererseits lösen sie das Thema aus den bekannten Zusammenhängen und entwickeln es weiter. Die Werke zeigen darum weniger klassische Darstel-lungen als vielmehr die Bedeutungserweiterungen des Motivs. Die Bandbreite reicht dabei von der rein formalen Auseinandersetzung über das Beleuchten von Umweltaspekten oder neuen technischen Möglichkeiten bis hin zu geschlechtsspezifischen Fragestellungen. Die Blume wird in diesem Zusammenhang zu einer Art universellem Zeichen, das auf vielfältige Weise gedeutet werden kann. Ergänzt wird die Ausstellung um ein umfangreiches Rahmenprogramm, das den verschiedenen Kontexten Rechnung trägt.
Flowers! Blumen in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
30.04.22–25.09.22
Dortmunder U
Leonie-Reygers-Terrasse 2
44137 Dortmund
Tel. 0231-5024723
Di–Mi 11–18, Do–Fr 11–20, Sa–So 11–18 Uhr
www.dortmunder-u.de