Von Bären und Bänken
Christoph Roßner und Siegfried Anzinger in der dst.galerie
Christoph Roßner. o.T. 2021. © VG Bild-Kunst, Bonn 2022
NEWS 31.01.22
‚Ein Symbolist und ein Expressionist treffen sich im Park’ – so umschreibt Christoph Roßner ein Konvolut von kleinformatigen Lithografien, die während seines vierwöchigen Arbeitsstipendiums bei der Aldegrever Gesellschaft entstanden sind. Der Künstler umkreist in diesen Arbeiten alltägliche, nahezu banale Dinge oder Situationen und überlässt sich fabulierend ihren Suggestionskräften, immer auf der Suche nach eigenwilligen Formen, um daraus sein Spiel mit Mehrdeutigkeiten zu inszenieren. Die Anmutung seiner Werke changiert zwischen comicartig freundlicher Melancholie und konzentrierter Stille. Sie ist geprägt von einer schwer zu fassenden Entrücktheit, die fortwährend den Wunsch nährt, nach Geschichten zu fahnden, auch wenn die Bilder diese mit einem unverbindlichen Lächeln zu verwehren scheinen. Roßners Arbeiten stehen Lithografien von Siegfried Anzinger aus dem Jahresgabenangebot der Aldegrever Gesellschaft gegenüber, die – wie die Drucke von Christoph Roßner – durch einen erfrischenden und gekonnten Umgang mit der Lithografie hervorstechen. Ähnlichkeiten zwischen den Positionen finden sich nicht nur in der humorvollen Herangehensweise. Auch der Gedanke von Erzählung wird von beiden Künstlern aufgegriffen. Während Christoph Roßner die BetrachterInnen diesbezüglich eher ins Leere laufen lässt, verhandelt Anzinger in seinen Bildern die gute alte Beziehung zwischen Mann und Frau und lässt die Geschlechter – auch mal im Wortsinne – umeinander kreisen.
Christoph Roßner und Siegfried Anzinger.
Von Bären und Bänken.
22.01.–26.02.22
dst.galerie
Hafenstr. 21
48153 Münster
Tel. 0251-1496983
Mi–Sa 12–18 Uhr
www.dst-galerie.de