Schwarz und Weiß – Kontraste der Sammlung
Gustav-Lübcke-Museum
Wilhelm Morgner. Der Mann auf dem Hügel. Vorzeichnung. 1911
Max Beckmann. Frau mit Kerze. 1920. © VG Bild-Kunst, Bonn 2025
AUSGABE 4/2025 – Autorin: Kira Breitbach
Schwarz und Weiß gehören seit Jahrhunderten zu den prägenden Gestaltungselementen der Kunst. Sie bilden die Grundlagen der Druckgrafik, werden aber auch bewusst als gestalterische Mittel für kraftvolle, expressive Kompositionen oder minimalistische Konzepte eingesetzt. Das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm widmet diesem Thema die Ausstellung „Schwarz & Weiß – Kontraste der Sammlung“. Die Schau bietet vielfältige Einblicke in die bedeutende grafische Sammlung des Hauses. Gezeigt werden Werke vom frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart, die ein spannungsreiches Nebeneinander bilden. Die Präsentation verdeutlicht, wie vielseitig und symbolträchtig das Spiel der Gegensätze von Hell und Dunkel sein kann.
Mit „Schwarz & Weiß“ präsentiert das Museum über 70 Werke bedeutender Künstlerinnen und Künstler und lädt zu einer Entdeckungsreise durch seine mehr als 10.000 Werke umfassende grafische Sammlung ein. Aufgrund ihrer Lichtempfindlichkeit werden viele dieser Arbeiten nur selten gezeigt. In einer assoziativen Präsentation von Skizzen, Drucken und Lithografien wird die Vielfalt der Sammlung deutlich. Der zeitliche Bogen reicht von Buchillustrationen aus dem späten 15. Jahrhundert über expressionistische Holzschnitte bis zu abstrakten informellen Zeichnungen. Verbindendes Element ist dabei stets der Kontrast von Schwarz und Weiß. Die Ausstellung gliedert sich in vier Themenbereiche: Mensch, Landschaft, Sozialkritik und Religion. Das Kontrastpaar Schwarz und Weiß zeigt sich dabei in unterschiedlichsten Facetten – als gestalterisches Mittel für ästhetische Tiefe, als symbolische Dimension oder als Ausdruck von Gegensätzen wie Gut und Böse, Tag und Nacht, Leben und Tod. Ergänzt wird die Ausstellung durch ausgewählte Werke der Malerei und angewandten Kunst. So entsteht ein facettenreicher Überblick, der verdeutlicht, dass das Kontrastpaar Schwarz und Weiß weit mehr ist als eine formale Reduktion: Es ist ein universelles Prinzip künstlerischer Gestaltung, das bis heute seine Wirkungskraft entfaltet.
Schwarz & Weiß. Kontraste der Sammlung
07.09.25–01.03.26
Gustav-Lübcke-Museum
Neue Bahnhofstr. 9
59065 Hamm
Di–Sa 10–17, So 10–18 Uhr
museum-hamm.de
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Schwarz und Weiß gehören seit Jahrhunderten zu den prägenden Gestaltungselementen der Kunst. Sie bilden die Grundlagen der Druckgrafik, werden aber auch bewusst als gestalterische Mittel für kraftvolle, expressive Kompositionen oder minimalistische Konzepte eingesetzt. Das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm widmet diesem Thema die Ausstellung „Schwarz & Weiß – Kontraste der Sammlung“. Die Schau bietet vielfältige Einblicke in die bedeutende grafische Sammlung des Hauses.
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Um die Neue Sachlichkeit, eine Kunstepoche der 1920er- und 1930er-Jahre, geht es in der gleichnamigen Gruppenausstellung im Haus Opherdicke. Die Ausstellung ist nach dem Gedichtfragment „O Ihr Menschen. Ihr Menschen lernet doch von Wiesen Blümelein. Wie ihr könnt Gott gefallen und gleichwohl schöne sein“ von Alfred Bauer Saar benannt, das hier wie ein Aufruf zu Schönheit, Demut und Achtsamkeit, aber auch als Frage nach dem Handeln des Menschen gelesen wird.
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Tony Cragg, 1949 in Liverpool geboren, zählt zu den bedeutendsten Bildhauern der Gegenwart. Sein Werk entfaltet sich in einem fortwährenden Prozess der Erforschung von Material und Form, stets mit dem Ziel, die Welt um uns herum neu zu gestalten. Seine Aussage, dass „es viel mehr Dinge gibt, die nicht existieren, als die existieren“, verweist auf einen unendlichen Quell von Möglichkeiten, die jenseits unserer Wahrnehmung liegen.







