ton not. not ton. (Un-)Sichtbare Resonanzen
Kunsthalle Münster
Alvin Lucier. Empty Vessels. 1997. © Collection du macLYON. Foto: Kunsthalle Münster/Moritz Hagedorn
Steffani Jemison. Untitled (Same Time/How else will I) + Untitled (Same Time/way in the middle of the air). 2024. Courtesy the artist und Madragoa. Foto: Kunsthalle Münster/Moritz Hagedorn
AUSGABE 2/2025 – Autorin: Mona Eilers
Mit der Ausstellungsreihe „ton not. not ton.“ widmet sich die Kunsthalle Münster dem Klang. Kunst und Sound werden als ineinander verschränkter Untersuchungsraum behandelt, nicht als getrennte Disziplinen. Die dritte Ausgabe der Reihe steht unter der Überschrift der Resonanz. Was in der Physik ein Mitschwingen, ein Verstärken eines Tons bedeutet, meint im übertragenen Sinne wesentlich mehr: Resonanz als ein Aufeinander-Reagieren, als Folge innerhalb eines kollektiv geteilten Raums, dessen Harmonie von einer „Response-Ability“ abhängig ist. Mit vier Positionen physisch in der Kunsthalle und vier weiteren in Form von Performances und Konzerten werden Kunst und Sound als ein Resonanzraum erprobt.
Acht Lautsprecher stehen acht Vasen gegenüber, jedes Paar ist miteinander verkabelt: Über den Vasen ist jeweils ein Mikrofon befestigt, das den Ton aus dem Bauch des Glasgefäßes aufnimmt – dieser speist sich aus der Geräuschkulisse im Ausstellungsraum und wird über die Lautsprecher wieder „freigelassen“. Die Arbeit „Empty Vessels“ von Alvin Lucier zeigt ohne ästhetische Umwege, dass die Leere in den Vasen sowie im Luftraum, durch den sich die Besuchenden bewegen, ein Trugschluss ist. Das von Annika Larsson kreierte Wesen „E.I. the Blob“ visualisiert dies. Die grüne Existenz mutet wie ein Wasserhaufen an und wird von den Geräuschen im Raum geknetet; die Resonanzen der Menschen beleben das Wesen und verändern seine Form – sie haben mehr Auswirkungen auf das Miteinander als zunächst sichtbar ist. Steffani Jemison untersucht in ihren Lentikulardrucken und Rundspiegeln inhaltliche Resonanzen, interkulturelle Schnittstellen von Narrativen. Neben Arbeiten von Isaac Chong Wang sind soundbasierte Arbeiten von Bear Bones Lay Low, Gajek, Keta Gavasheli und Gregor Darman sowie Satch Hoyt Teil der Ausstellung.
ton not. not ton
01.03.–25.05.25
Kunsthalle Münster
Hafenweg 28
48155 Münster
Di–So 12–18 Uhr
www.kunsthallemuenster.de
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