Maike Sjåfjell: Skulpturale Zeichnungen
Baumberger Sandstein Museum
AUSGABE 2/2023
Die Zeichnung entsteht auf der Fläche, indem sie sich das Papier als Bildträger aneignet. Sie hat keine räumliche Ausdehnung, kann jedoch bereits durch eine einzelne Linie auf einem Blatt einen Körper und Räumlichkeit vorstellbar machen. Die Pferdezeichnungen der seit 20 Jahren in Oslo lebenden Künstlerin Maike Sjåfjell (*1971) spielen mit dieser zeichnerischen Illusion von Raum. Der Künstlerin gelingt es, die Schönheit, Eleganz und Energie der Tiere mit Bleistift, Kohle oder Tinte atmosphärisch dicht aufs Papier zu bringen. Eine klare Linienführung, kombiniert mit feinen Grauabstufungen, betonen die rohe Kraft und das Volumen der Körper und lassen sie wie Skulpturen erscheinen. Maike Sjåfjells große Leidenschaft für Pferde entstand in ihrer Kindheit, als sie auf dem elterlichen Pferdebetrieb im Münsterland aufwuchs. Für eine Ausstellung kehrt sie jetzt aus Norwegen in ihre alte Heimat zurück – nach Havixbeck ins Baumberger Sandstein Museum, wo sie ab Mitte Mai Pferdezeichnungen und Porträts ausstellt.
Maike Sjåfjell. Skulpturale Zeichungen
12.05.23–16.07.23
Baumberger Sandstein Museum
Gennerich 9
48329 Havixbeck
Di–So 11–18 Uhr
www.sandsteinmuseum.de
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Einen besonderen Genuss verspricht die gleichnamige Ausstellung im Kunstmuseum Ahlen. Gezeigt werden Kunstwerke, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit Obst auseinandersetzen. Das Thema mag zunächst trivial anmuten, doch das ist es keineswegs. Nicht nur in Form von Stillleben haben die verschiedensten Früchte schon immer eine besondere Anziehungskraft auf Kunstschaffende besessen. Seit Anbeginn der Malerei dienen sie als Vorlage für besonders farbige Motive, sind aber auch Symbole für die großen Themen der Menschheit: Sünde und Sinnlichkeit, Schönheit und Verfall, Lebensfreude und Glauben. Die in Ahlen gezeigten Werke stammen von einigen der renommiertesten Kunstschaffenden des 20. und 21. Jahrhunderts.
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Tony Cragg, 1949 in Liverpool geboren, zählt zu den bedeutendsten Bildhauern der Gegenwart. Sein Werk entfaltet sich in einem fortwährenden Prozess der Erforschung von Material und Form, stets mit dem Ziel, die Welt um uns herum neu zu gestalten. Seine Aussage, dass „es viel mehr Dinge gibt, die nicht existieren, als die existieren“, verweist auf einen unendlichen Quell von Möglichkeiten, die jenseits unserer Wahrnehmung liegen.